Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Grabstein saniert

Über 170jähriges Grabdenkmal saniert und neu errichtet!

Die bereits seit längerem seitens des Heimatverein ARATORA vorgehabte Sanierung des Grabdenkmals der an Cholera verstorbenen Marie Sophie Elisabeth Walter (1796-1850) auf dem Arterner Friedhof wurde am 3. Mai 2023 mit dessen Neusetzung beendet. Nachdem 2019 Erdbewegungen über der Erbbegräbnisstätte Romeiß die Umsetzung des Grabsteins von Marie Sophie Elisabeth Walter nötig machten, lag das ca. zwei Tonnen schwere Denkmal zunächst über längere Zeit in drei Einzelteilen auf dem Bauhof, ehe der Heimatverein ARATORA die Aufarbeitung und Wiederherstellung im Steinmetzbetrieb vom Marko Gödicke in Artern initiierte. Dort wurde das Denkmal gereinigt und verfestigt sowie die teils völlig verkrusteten bzw. verwitterten Schriftzüge wieder lesbar gemacht und farblich hervorgehoben. Der Stein fand danach an anderer, besser als zuvor einsehbarer Stelle auf dem Arterner Friedhof einen neuen Platz, nämlich auf halber Wegstrecke zwischen Haupteingang und Feierhalle. - Das wiederhergestellte Grabmal der Marie Sophie Elisabeth Walter, Gattin des Schiffseigners sowie Pächters des Ziegelwerks in der Unstrutstraße Christian Wilhelm Walter, ist ein beredtes Denkmal bürgerlicher Sepulkralkultur der späten Biedermeierzeit und zugleich eines der wenigen noch erhaltenen Gedenksteine aus der Frühzeit des Friedhofs in Artern (Einweihung 9. Juni 1833). Mit dessen Rettung wurde nun ein wichtiges Einzelelement aus dem historistischen Kontext des Friedhofes für die Zukunft erhalten. Die im Zuge der Sanierung und Wiederaufstellung dieses Kulturdenkmals entstandenen Kosten übernahm der Heimatverein ARATORA komplett aus Eigenmitteln.


Unterwegs in Artern

Neuer historischer Bildband über die Stadt Artern veröffentlicht!

Kaum ist der neue Nostalgie-Kalender 2024 „Artern in Ansichten vor drei Jahrzehnten“ mit sehr eindrucksvollem Verkaufserfolg auf dem vergangenen Zwiebelmarkt zu zahlreichen dankbaren Interessenten gelangt, stand bereits die nächste Veröffentlichung des Heimatvereins ARATORA an. Am Montag, 20. November 2023 erschien der mittlerweile sechste Bildband mit historischen Darstellungen unter dem Titel „Unterwegs in Artern - Reise durch die Stadtgeschichte anhand historischer Fotos“ (unser Bild). Auf 128 Seiten und geordnet nach Straßen werden darin zeitlich definierte Abschnitte der Stadtgeschichte seit Beginn des 20. Jahrhunderts bildlich mit 126 Fotos dokumentiert. Besonderen Wert wurde darauf gelegt, möglichst noch nie publizierte Abbildungen zu veröffentlichen, wobei diesmal zwei Dutzend Damen und Herren aus Artern, der Umgebung und von außerhalb mit Leihgaben und Schenkungen aus Privatsammlungen mithalfen. Entstanden ist auch deshalb ein attraktiver Bildband mit oft einmaligen Einblicken in das Leben unserer Vorfahren während der vergangenen 120 Jahre sowie noch nie gesehenen Ansichten und Schnappschüssen. Der Preis des Buches konnte konstant niedrig gehalten werden und beträgt zwölf Euro. Erhältlich ist der neue Bildband (wie auch noch wenige Restexemplare des Kalenders für 2024) im Spielzeugladen, Wasserstraße 1 in Artern sowie beim Heimatverein ARATORA (Tel. 03466 320139).


Kleinbahn

Broschüre „Kyffhäuser-Kleinbahn 1916-1966“ nur noch in Restexemplaren!

Ein publizistischer Dauerbrenner des Heimatvereins ARATORA seit über einem Vierteljahrhundert ist wieder da! Aufgrund zahlloser Nachfragen und Bitten aus Nah und Fern erschien die bislang erfolgreichste Sonderschrift mit dem Titel „Die Kyffhäuser-Kleinbahn Artern-Berga/Kelbra 1916-1966“ nun bereits in sechster Auflage, nachdem unsere zuletzt 2016 nachgedruckte Charge (als einzige Bucherscheinung zum damaligen Doppeljubiläum dieser Bahnstrecke!) binnen nur einer Woche komplett ausverkauft war. Ähnliches deutet sich jetzt schon wieder an, da bereits eine sehr beachtliche Zahl von bestellten Exemplaren per Post verschickt bzw. in Artern und Umgebung in den Direktverkauf gekommen ist. Allerdings wird die Ausgabe von 2018 auch definitiv die letzte sein, denn aus produktionstechnischen Gründen können weitere Auflagen nun leider nicht mehr folgen! – Seit dem 8. Dezember 2018 ist das im Manuskript unveränderte und lediglich im Farbfototeil leicht modifizierte Büchlein (88 Seiten mit 67 Abbildungen) in einer wiederum nur mäßig hohen Auflage erschienen. Diese ist beim Heimatverein ARATORA in Artern erhältlich. Andere Bezugsmöglichkeiten gibt es nicht! – Auswärtige Eisenbahn- und Heimatfreunde können gern telefonisch oder per Email bestellen, der Versand mit Rechnungslegung. Das Buch kostet 7,00 Euro, die Kosten für Porto und Verpackung betragen 2,00 Euro. Bitte jedoch zu beachten, dass das Buch nicht in größeren Mengen (max. drei Exemplare) an private Interessenten verkauft wird, auch erfolgt keine Abgabe an Händler oder Wiederverkäufer!


Unstrutbuch

„Die Unstrut“ – Buch zur Flussgeschichte als Nachauflage erhältlich!

Nachdem die bislang umfangreichste Sachbuch-Veröffentlichung des Heimatvereins ARATORA „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ (2015) bereits seit etlichen Monaten ausverkauft ist, diesbezügliche Nachfragen jedoch weiterhin bestehen, ist nun eine zweite, durchgesehene Auflage mit 200 Exemplaren Umfang erschienen. „Durchgesehen“ heißt in diesem Fall, dass einige geringfügige Anpassungen und Änderungen vorgenommen werden mussten, so die Tilgung kleinerer Fehler in Orthografie und Ausdruck, die sich trotz aller Sorgfalt leider eingeschlichen hatten, bzw. der Austausch einiger weniger Bilder, die zwar identisch aber mit jetzt besserer digitaler Qualität übernommen worden sind. Inhalt und Layout von „Die Unstrut“ blieben von diesen Modifikationen jedoch komplett unberührt und sind deckungsgleich mit der ersten Auflage. – Der Vertrieb (auch per Post) wird wiederum ausschließlich über den Heimatverein ARATORA abgewickelt. Bestellungen über ISBN bzw. die Gewährung von Buchhändler-Rabatten sind leider nicht möglich! Der Kaufpreis bleibt mit 19,90 Euro konstant zu dem der Erstauflage. Bestellungen können ab sofort wie folgt getätigt werden: Tel. 03466 / 320139 oder Email: verein@heimatverein-aratora.de. – Noch einmal kurz zum Inhalt: Auf 290 Seiten und illustriert mit über 400, überwiegend historischen Abbildungen widmen sich die Autoren Andreas Schmölling (Artern), Dr. Mathias Deutsch (Erfurt) und Binnenschiffer a. D. Hans-Joachim Büchner (Weißwasser) historischen, volkskundlichen, geografischen, verkehrsgeschichtlichen, wasserwirtschaftlichen sowie kartografischen Themen zur Flussgeschichte der Unstrut und Unstrut-Aue. Im Fokus der Untersuchungen, die schwerpunktmäßig den Zeitraum ab ca. 1750 bis um 1950 umfassen, stehen Geschehnisse in und um die Unstrut-Ortschaften Sachsenburg, Oldisleben, Bretleben, Schönfeld, Artern, Ritteburg, Schönewerda, Bottendorf, Roßleben und Wendelstein. Nachstehende Themenblöcke werden im Buch mit mehr als hundert Kapiteln angesprochen und sind reich illustriert: Daten und Fakten zum Fluss; historische Entwicklungsphasen der Unstrut und deren Flusslandschaft; Aberglaube und Brauchtum im Unstrut-Tal; Brücken und Stege, Straßen und Wege; Landwirtschaft im Unstrut-Tal; Fischerei in der Unstrut und ihren Nebenflüssen; Unstrut-Müller und Mühlen; Hoch- und Niedrigwasser sowie Trockenjahre; Hochwassermarken und Kleindenkmale mit Flussbezug; Baden und Schwimmen im Fluss; Unglücksfälle und Selbstmorde; Schiffbarmachung, Schifffahrt, Schleusen und Treidelwesen; wasserbauliche Maßnahmen, Brücken und Wehre; Persönlichkeiten aus der Unstrut-Region; Gewässerverunreinigung bzw. Gewässerschutz; Menschen, Orte und Natur an der Unstrut.


Reprint

Drei alte Arterner Namenregister jetzt kostenlos anfordern!

Durch sehr viel Fleiß und Engagement liegen zwischenzeitlich drei Registraturen von Veröffentlichungen des Heimatvereins ARATORA vor, die von Walter Kawe aus Artern erstellt worden sind, so eine Aufstellung sämtlicher Namen der in den bislang veröffentlichten Zeitschriften der Reihe ARATORA, also von 1991 bis 2010, vorkommenden Personen, weiterhin ein Namenregister der im September 2011 veröffentlichten und jetzt ausverkauften Arterner Stadtchronik des 19. Jahrhunderts „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben“ von Otto Wagner und erst jüngst eine Registratur für das Anfang Dezember 2012 erschienene und gleichfalls vergriffene Buch „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert - Arterner Handwerker und Geschäftsleute von 1800 bis 1900“. Alle drei Register sind als kostenfreie PDF-Datei erhältlich und können beim Vorstand des Heimatvereins ARATORA angefordert werden. Der Versand erfolgt per Email. Ausdrucke sind aufgrund des Umfangs nur in Ausnahmefällen möglich; in diesem Falle wird eine angemessene Spende für Kopierung und Porto zugunsten der Sanierung des Versteinertes Baums vor der Arterner Veitskirche erbeten!


Sanierungsobjekt 2024: Wiederherstellung des versteinerten Baums!

Nach erfolgreicher Sanierung eines spätbiedermeierzeitlichen Grabdenkmals auf dem Arterner Friedhof wird vom Heimatverein ARATORA das dafür unterbrochene Denkmalprojekt zur Restaurierung des versteinerten Baumes an der Veitskirche wieder aufgenommen. Dieses übermannshohe Denkmal besteht aus dutzenden größeren Einzelstücken von Kieselhölzern aus der Kyffhäuser-Region. Viele dieser Fossilien sind leider nicht mehr am Platz, und vor Jahren schon wurden die entstandenen Lücken lediglich provisorisch geflickt (unser Bild). Zudem ist der Fuß des Denkmals hinüber. Seinen Ursprung hat der versteinerte Baum in Aktivitäten im Vorfeld der Eröffnung des Heimatmuseums in der St. Veitskirche im Sommer 1937. Quasi als botanisches Zeugnis aus dem Erdaltertum sollte dieses Denkmal an die regionale Erdgeschichte erinnern. Der jetzige, etwas abseitige Standort an der Veitskirche wird später dahingehend verändert, dass der versteinerte Baum optisch auffälliger auf dem Rasengrundstück vor dem Langschiff der Kirche steht. Aufgrund des Umfangs der Arbeiten und der damit verbundenen und nicht unerheblichen Kosten wird von vornherein mit einer etwas längeren Zeit gerechnet, um Spenden zu einzuwerben, brauchbare Originalstücke versteinerter Hölzer zu besorgen und die Sanierung als solche durchzuführen. Zur Wiederherstellung dieses schönen Denkmals wurden bislang 11.562,23 Euro (Stand vom 18. April 2024) von Vereinsmitgliedern, Freunden und Interessierten gespendet! Vielen herzlichen Dank für diese großartige Hilfe!


Schild Saline

Diebstahl in der Saline Artern – Bitte um Mithilfe!

Vermutlich am Freitag, 24. September 2021 kam es auf dem Gelände der ehemaligen Saline in Artern zu einem Diebstahl. Am dortigen Schornstein, aus etwa sechs Meter Höhe, wurde ein etwa 1936/38 angebrachtes Schild der Firma „J. A. TOPF & SOEHNE ERFURT“ (unser Bild) entwendet. Dieser Verlust wurde bereits am Folgetag bekannt, wobei bereits erste Erkundigungen eingeleitet worden sind, nachdem die dort tätige Sanierungsfirma ausgeschlossen werden konnte, das Objekt vorsorglich abgenommen zu haben. Zwischenzeitlich hat die Stadt Artern Anzeige bei der Polizei erstattet. – Um die Ermittlungen zu unterstützen, werden unsere Homepage-Besucher gebeten, diese Nachricht sowie das beigefügte Foto des alten Firmenschildes in den sozialen Netzwerken zu publizieren, damit der Täter hoffentlich ermittelt bzw. die Veräußerung des Schildes verhindert werden kann. Angesprochen, soll der mutmaßliche Dieb geäußert haben, dass der Saline-Schornstein demnächst abgetragen werde und das Schild deshalb abkommen müsse – eine ebenso dümmliche wie falsche Ausrede! - Also bitte: Augen und Ohren auf!


Artern 1727

Alte Dokumente gehören in ein Archiv – nicht auf den Müll!

Immer noch landen wichtigste historische Dokumente, Fotos und Bücher im Abfall. Wie viele unwiederbringliche Belege, Sammlungen und Forschungen sind so aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit endgültig den Weg alles Irdischen gegangen? Wohl leider mehr als genug! Daher die ganz herzliche Bitte um Nachricht, wenn z. B. Haushaltsauflösungen anstehen und damit für historisches Material möglicherweise Gefahr besteht entsorgt zu werden. Bitte rufen Sie uns an (Tel. 03466 /320139), wir kommen gern vor Ort und nehmen die Unterlagen in Augenschein bzw. stellen diese gern für die Nachwelt kostenlos sicher. – Wenn Sie eventuell vorhandene Einzelbelege, Bilder oder Sammlungen jedoch selbst behalten möchten, danken wir für Ihr Entgegenkommen, diese Unterlagen für unsere Forschungen bzw. die Vereinssammlung scannen, kopieren bzw. fotografieren zu dürfen. Bei Veröffentlichungen erfolgt unsererseits Namensnennung der Leihgeber.


Artern

Bewahrt & publiziert: Ihre alten Bilder für unsere Bücher!

Auch für unsere derzeit in Arbeit befindlichen bzw. geplanten Bücher und Broschüren bitten wir unsere Mitglieder, Freunde, Interessierte und Homepagebesucher um Mithilfe! In fast 30 Jahren Publikationstätigkeit mit rund fünfzig Veröffentlichungen über unsere Heimatstadt Artern sowie die nähere Umgebung wurden bereits zigtausende Fotos und Dokumente publiziert. So interessant und aufschlussreich dieser überwiegend aus historischen Postkarten und „Standardmotiven“ bestehende Fundus auch ist, an den Reiz privater Aufnahmen kommen diese oftmals nicht heran. Bitte helfen Sie deshalb auch künftig bei der Motivfindung mit und stellen Sie uns besonders die „Schätze“ aus privaten Fotoalben leihweise zur Verfügung. Oder sprechen Sie mit uns über das Leben Ihrer Vorfahren an und mit der Unstrut, damit diese Überlieferungen festgehalten und erhalten bleiben! – Aus Erfahrung nachstehend noch folgender wichtiger Hinweis: Alle unsere Veröffentlichungen, deren Inhalte und Abbildungen bzw. auch der komplette Umfang dieser Homepage sind urheberrechtlich geschützt. Bücher und Webpräsenz sind somit keine kostenlose Quelle zur Aufhübschung z. B. von Internetauftritten und besonders in den sog. sozialen Netzwerken mangels eigenem relevanten Bildmaterial! Die Publikation in anderen, auch elektronischen Medien setzt in jedem Fall vorherige schriftliche Zustimmung voraus. Das gilt ebenso für die Veröffentlichungen von ARATORA-Autoren in anderen Verlagen bzw. unter Regie anderer Herausgeber. Vielen Dank für Kenntnisnahme und Beherzigung!


Kibu-Suche

Suche nach verschollenen Kirchenbüchern aus unserer Heimat!

Die Freude über die unerwartet aufgetauchte Abschrift eines Arterner Taufregisters für die Jahre 1902 bis 1906 (siehe unsere aktuelle Meldung vom 29. März 2016) kann leider nicht jene Verluste aufwiegen, die den evangelischen Gemeinden in unserem Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda infolge Diebstahls bzw. Nichtrückgabe von Archivalien entstanden sind. Aus diesem Grund werden nachstehend jene Kirchenbücher benannt, die leider abhanden gekommen sind. Zugleich wird um Mithilfe bei der Wiederbeschaffung dahingehend gebeten, bei historischen oder genealogischen Forschungen wachsam zu sein, vor allem aber, wenn Kirchenbücher oder andere kirchliche Archivalien zum Kauf angeboten werden bzw. bei Recherchen sich solche unberechtigt als in Privatbesitz befindlich herausstellen. In diesen Fällen wird um Nachricht an den Archivbeauftragten des Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda, Pfarrer i. R. Hans-Martin Kohlmann in Wippra (Tel. 034775 / 20348 bzw. kirche-wippra@gmx.de), oder an das Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg (Tel. 0391 / 50665990 bzw. archiv.magdeburg@ekmd.de) gebeten. Jede Mitteilung wird vertraulich behandelt! Für die Auffindung nachstehender Kirchenbücher (KB) aus unserem Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda sind Belohnungen ausgesetzt worden:

Günstedt: KB 1598-1665,
Günstedt: KB 1757-1799 (im Pfarrhaus gestohlen, zwei weitere verschollene Kirchenbücher sind der Kirchengemeinde als Postpaket aus Mecklenburg-Vorpommern zugeschickt worden!),
Hohlstedt: KB 1769-1821 (im Pfarrhaus Wallhausen gestohlen!),
Langenroda: KB 1599-1708 (an Ahnenforscher ausgeliehen und nicht zurück gegeben!),
Mansfeld: KB 1571-1667 (aus dem Amtszimmer des Pfarrers gestohlen!) und
Sotterhausen: KB 1659-1786 (an Ahnenforscher ausgeliehen und nicht zurück gegeben!)


Clerus Mansfeldicus

Auffindung & Erhalt alter kirchlicher Akten - Gegenbeispiele aus Artern!

Seit Sommer 2016 hat der Heimatverein ARATORA aufgezeigt, das es auch anders gehen kann: Eine zuvor auf einem Trödelmarkt angebotene (bislang unbekannte) Abschrift aus dem Taufbuch der evangelischen Gemeinde Artern, betreffend die Jahre 1902 bis 1906 mit rund 800 Einträgen, konnte vom Anbieter erworben werden und ist dem hiesigen Pfarramt als Schenkung zur Verwahrung und Digitalisierung übergegeben worden. Zudem übernahm im selben Jahr der Heimatverein ARATORA die alles anderen als geringen Kosten für die Komplettsanierung eines arg zerlesenen Kirchenbuches mit den Eintragungen der Sterbefälle in der Gemeinde Artern zwischen den Jahren 1855 und 1905. In aufwendiger Handarbeit ist dieser Foliant in Halle/S. frisch eingebunden worden, zuvor wurden Klebungen vorgenommen sowie die Einzelseiten repariert. – Und im Februar 2018 wurde nach fast einjähriger Wiederherstellung im Zentrum für Bucherhaltung in Leipzig bzw. wiederum bei Buchkünstlerin und Restauratorin Syrta Traub in Halle eine rundum erneuerte Kirchen-Agenda von 1580 an die evangelische Gemeinde Artern übergeben. Dieses zuvor im aufgelösten, hiesigen Pfarrarchiv befindlich gewesene Buch diente Arterner Pfarrern lange Zeit als Leitlinie zur Umsetzung der lutherischen Lehre und für das Gemeindeleben. – Zudem wurde durch den Heimatverein ARATORA ein größerer Teil der jährlichen Kirchenrechnungen des 19. Jahrhunderts der evangelischen Gemeinde Artern aus Privatbesitz erworben. Die zugesagte Schenkung an das zuständige Kirchenarchiv in Kindelbrück (Superintendentur) steht noch aus, da die Akten zuvor noch gesichtet und ausgewertet werden sollen. – Weitere Unterstützungen beim Erhalt wertvoller alter Bücher aus dem Bestand der Kirche Artern wird es auch in Zukunft geben!


Artern

Notgeld 1921 mit Goethehaus

Dienstag, 14. Mai 2024

Das seit mittlerweile fünf Jahren laufende Projekt zur Erstellung einer großen Sippentafel, über die bereits ab und zu hier berichtet worden ist, hat ein neues Etappenziel insofern erreicht, als kürzlich die 9.000ste historische Person ins Familienstammbaumprogramm aufgenommen werden konnte! Fast schon bezeichnend ist, das diese den Namen Göthe trug und somit in der hiesigen regionalen Ahnenschaft des Dichters zu verorten ist. - Apropos Goethe: In der vergangenen Zeit wurden im Kontext mit besagter Sippentafel ohnehin besonderer Augenmerk auf die Goethe-Ahnenforschung im nördlichen Thüringen bzw. am Südharz gelegt und entsprechende Informationen ermittelt. Besonders auffallend dabei war, dass Daten in ausgewählten, seitens der Forschung anerkannten Stammbäumen des Dichters bzw. relevanten genealogischen Abhandlungen (also auch Standardwerke) mitunter gar nicht oder nur bedingt mit den zugehörigen Eintragungen in Kirchenbüchern korrelieren. Darüber hinaus tauchen in diesen Stammbäumen und Untersuchungen Ahnen gar nicht erst auf, wenngleich diese auch früher bereits hätten beleghaft ermitteln werden können, nunmehr aber vorliegen. Andererseits werden Ahnen benannt, deren Existenz durch Eintragungen in Kirchenbücher nicht beweisbar sind. - Diese Feststellungen unterstreichen erneut die Notwendigkeit der Nutzung von originalen Quellen sowie die stets kritische Herangehensweise bei der Übernahme und Verwertung von Daten aus Sekundärquellen. Ergo: Einmal gemachte Fehler bzw. Versäumnisse pflanzten und pflanzen sich seither mit schöner Regelmäßigkeit fort und verzerren somit das Gesamtbild im Detail. Mittelfristig muss daher zunächst eine Gegenüberstellung und der Abgleich von Altdaten der Goethe-Ahnen mit den aktuellen Ergänzungen als Basis künftiger Vervollständigungen erfolgen! - Unser Bild zeigt das Arterner Goethehaus als Fachwerkgebäude, wie es auf einem Notgeldschein von 1921 dargestellt wurde.


Ausgrabungen bei Memleben

Dienstag, 7. Mai 2024

Die mittelalterliche Landschaft zwischen Kyffhäuser, Südharz, Helme- und Unstrut-Tal war geprägt von königlichen Pfalzen: Nordhausen, Tilleda, Wallhausen, Allstedt, Helfta und Memleben – teils entdeckt und ausgegraben, teils bislang nur aus urkundlichen Erwähnung bekannt. Einen besonders wichtigen Fund in diesem Kontext, ein neu entdeckter befestigter Siedlungsplatz mit steinerner Kirche, vermeldete in der vergangen Woche das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt: Seit einigen Jahren steht die Kulturlandschaft rund um das ehemalige Kloster Memleben im Zentrum eines wichtigen Forschungsprojektes des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt. Den Erfolg der systematischen und flächendeckenden landschaftsarchäologischen Untersuchung des räumlichen Umfeldes der einstigen Königspfalz verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen archäologischen Ausgrabung: Nördlich der Unstrut konnten eine bislang unbekannte befestigte Siedlung identifiziert und die Überreste zweier beeindruckender Steinbauten – einer mehrphasigen Kirche sowie eines Wohnbaus – untersucht werden. - Bereits seit 2017 finden auf dem Gelände des ehemaligen Klosters in Memleben regelmäßig archäologische Lehr- und Forschungsgrabungen statt. Darüber hinaus steht seit einigen Jahren auch dessen räumliches Umfeld im Zentrum eines großangelegten Forschungsprojektes des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. In seinem Rahmen wurden frühmittelalterliche Burgen und Siedlungen bei Wangen und Wendelstein untersucht sowie systematische Geländebegehungen und geophysikalische Untersuchungen durchgeführt. Mit dieser intensiven landschaftsarchäologischen Betrachtung realisiert das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt ein europaweit einmaliges Forschungsvorhaben zum Verständnis eines ottonischen Zentralortes aus der Epoche des mittelalterlichen Reisekönigtums. Das Projekt verfolgt das Ziel, nicht nur die Pfalz selbst zu identifizieren und zu erforschen, sondern auch einen tieferen Einblick in die komplexe Infrastruktur eines derartigen Herrschaftszentrums zu erhalten, zu dem nicht nur die aus Palatium, Versammlungshalle und Pfalzkirche bestehende Pfalz selbst gehörte, sondern auch befestigte Plätze beziehungsweise Burgen, gegebenenfalls Marktorte sowie Dienst- und Versorgungssiedlungen. Nicht zuletzt erforderte eine Pfalz auch ein großes agrarisches Hinterland als Basis für den Unterhalt des reisenden Herrschers, seines vielköpfigen Gefolges und seiner Gäste. - Bei den Geländesurveys der letzten Jahre gelang gut 1,2 Kilometer nördlich des heutigen Ortes Memleben jenseits der Unstrut die Entdeckung einer befestigten Siedlung, die im Rahmen einer archäologischen Ausgrabung unter der Leitung von Prof. Dr. Felix Biermann vom 2. April bis zum 2. Mai 2024 nun näher untersucht wurde. Geophysikalische Prospektionen und die Ausgrabung ermöglichen bemerkenswerte Einblicke in diese bislang vollkommen unbekannte Fundstätte, von der im Ackerland oberirdisch nichts mehr erkennbar ist. - Ein gut 240 mal 170 Meter großes, rechteckiges Wall-Grabenwerk umgab ein dicht besiedeltes Areal. Tore im Norden und Westen waren wahrscheinlich mit Steinbauten bewehrt. Die aktuellen archäologischen Ausgrabungen konzentrieren sich auf einen Bereich im Westen der Wehranlage, in dem sich die eindrucksvollen Relikte zweier stattlicher Steinbauten erhalten haben. - Im Mittelalter erhob sich hier eine 16 Meter lange, einschiffige Kirche mit einer halbrunden Apsis im Osten und einem unterkellerten Anbau im Westen, der einen Treppenzugang besaß. Die Kirche ersetzte einen älteren, kleineren Sakralbau von lediglich gut 8 Metern Länge. Dazu gehörte ein dicht belegter Friedhof, dessen Gräber vielfach die für das 10. bis 12. Jahrhundert charakteristischen Kopfnischen sowie steingesetzte Sarkophage zeigen. Im rechten Winkel zur Kirche wurde ein großer steinerner Wohnbau von mindestens 17 mal 6,5 Meter Fläche angetroffen. Er wies sehr starke Mauern auf und erfuhr im Laufe seiner Nutzungsgeschichte mehrfache Um- und Anbauten. In seinen Ruinen wirkten im späten Mittelalter Metallhandwerker, die etliche Öfen hinterließen. Die Besiedlung im Umfeld der Steinbauten wird durch ein Grubenhaus und diverse Wirtschaftsgruben belegt. - Das reichhaltige Fundmaterial verweist die Besiedlung in das 9./10. bis 14. Jahrhundert. Hervorzuheben sind neben slawischer wellenverzierter Keramik und einer Kreuzemail-Scheibenfibel der Ottonenzeit auch die für das hohe und späte Mittelalter typischen Kugeltöpfe, ferner bronzene Messerscheidenbeschläge, Projektile von Armbrustbolzen, mittelalterliche Silbermünzen, ein gotischer Schlüssel sowie ein spätmittelalterliches Pilgerzeichen mit der Darstellung eines gekrönten Herrschers. - Die aktuellen Forschungen erbrachten eine bedeutende Siedlung mit einer eindrucksvollen Befestigung, dichter Wohnbebauung, Hinweisen auf die Ausübung von Handwerk und zwei bemerkenswerten Steinbauten. Bereits die bisherigen Ergebnisse fügen dem Gesamtbild der Mikroregion um Memleben wichtige Einblicke hinzu, auch wenn verschiedene Fragen derzeit noch nicht abschließend geklärt werden können und der nachfolgenden Auswertung sowie weiteren Feldforschungen vorbehalten bleiben. Von besonderer Bedeutung ist dabei insbesondere die naturwissenschaftliche Datierung des entnommenen Probenmaterials, von der eine präzise chronologische Einordnung der steinernen Bauwerke und damit eine genauere siedlungs- und kulturgeschichtliche Kontextualisierung zu erwarten ist. Von großer Wichtigkeit ist die Klärung der Beziehung des Fundplatzes zu dem im letzten Jahr im Bereich des Klosters archäologisch erfassten ottonischen Vorgängerbau der Monumentalkirche Ottos II. Dasselbe gilt für eine mögliche Identifizierung der Siedlung mit einem der schriftlich überlieferten, im späten Mittelalter aufgegebenen Orte (Wenigen-) Memleben und Odesfurt (Ottofurt). Beide werden bereits im Hersfelder Zehntverzeichnis des 9. Jahrhunderts erwähnt. Die nördlich der Unstrut gelegene, im späten Mittelalter mit dem Zusatz ›Klein-‹ oder ›Wenigen-‹ bezeichnete Siedlung Memleben (Gut oder Erbe einer Person namens Mimo) wird immer wieder als Keimzelle des frühmittelalterlichen Siedlungszentrums interpretiert und zieht auch als möglicher Standort der ottonischen Pfalz das Forschungsinteresse auf sich. In Odesfurt wird 1179 eine Andreaskirche genannt. In beiden Orten bestanden später Gutshöfe (Grangien) der Klöster Memleben und Pforta (Schulpforte). Die aktuellen Untersuchungsergebnisse verdeutlichen die Bedeutung des neuen Fundplatzes und fügen dem Wissen um die Kultur- und Herrschaftslandschaft um Memleben wichtige Erkenntnisse hinzu. - Unser Bild zeigt den Fundplatz nödrlich von Memleben mit Blick auf den Kirchengrundriss von Osten (Foto: Landesamt für Denkmalplege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Robert Prust).


Alt-Thüringen 48

Dienstag, 30. April 2024

Wie seitens des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie gemeldet wird, ist die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Alt-Thüringen“ als Doppelband 2022/2023 veröffentlicht worden (unser Bild). In dieser Reihe werden seit 1953 die im thüringischen Raum erschlossenen archäologischen Funde bzw. die darauf beruhenden Forschungsergebnisse publiziert. Band 48 von „Alt-Thüringen“ ist jetzt im Buchhandel (ISBN 978-3-95741-203-4, 59,00 Euro) und über den Kommissionsverlag Beier & Beran erhältlich. Das Buch (21x29 cm, Festeinband) umfasst 461 Seiten mit 17 Beiträge zum Stand der Forschung, zahlreiche Karten, Abbildungen und Tafeln in Schwarzweiß und Farbe. - Nachstehende Themen zur Ur- und Frühgeschichte Thüringens werden behandelt: Erik Zamzow, Marina Eguiluz, Sandra Schneider, Mario Küßner, Roberto Risch: Das frühneolithische Mahlsteindepot aus Sömmerda in Thüringen / Hannes Buchmann: Die kaiserzeitlichen Siedlungen Radegundenstraße, Pilse 12/13 und Weiße Gasse in Erfurt – ein Beitrag zur kaiserzeitlichen Besiedlung im Erfurter Raum / Jan Nováček: Eine kleine Germanin aus der römischen Kaiserzeit unter den mittelalterlichen Fundamenten – Anthropologische Untersuchung eines Säuglingsskeletts aus Erfurt, Weiße Gasse / Ralf-Jürgen Prilloff: Archäozoologische Analysen der Tierreste aus einem Grubenhaus der römischen Kaiserzeit aus Erfurt, Radegundenstraße / Ralf-Jürgen Prilloff: Nahrungs- und Handwerksabfälle aus einer Hausgrube der römischen Kaiserzeit von Erfurt, Weiße Gasse / Robert Knechtel, Christian Tannhäuser: Kaiserzeitliche und frühmittelalterliche Besiedlungsspuren an einer Unstrutschleife bei Ammern, Unstrut-Hainich-Kreis / David Burisch: Der römische Denarhort von Ammern, Unstrut-Hainich-Kreis - Analyse, Vergleichsfunde und Kontext / Oliver Mecking: Die Materialzusammensetzung der Denare aus dem Hortfund von Ammern, Unstrut-Hainich-Kreis / Ines Spazier: Eine frühslawische Siedlung mit zwei Einzelbestattungen bei Schöps im mittleren Saaletal / Andreas Hummel: Zwei slawische Hausbefunde in Altkirchen, Lkr. Altenburger Land / Dirk Fuhrmann, Roland Altwein: Die Siedlung Unterröppisch, Stadt Gera, vom 10. bis zum 13. Jahrhundert – Ralf Kluttig-Altmann: Massives Interesse - Zieglerware aus Nordhausen und Erfurt / Patrick Tarner: Ein spätmittelalterlicher Dolchknauf mit Tierköpfen aus Hinternah, Lkr. Hildburghausen / Lars Blumberg: Ein spätmittelalterlicher Münzfund bei Vollradisroda – der „Uhrdaer Lindenschatz“ / Nachruf Bodo Schmidt (1956-2021) / Nachruf Dr. Günter Keil (1933-2022) –/ Nachruf Ulrich Lappe (1938-2023). - Für an der thüringischen Landesarchäologie Interessierte hier noch der Hinweis, dass die Zeitschrift „Alt-Thüringen“ seit 1953 zu großen Teilen in digitalisierter und frei abrufbarer Form vorliegt. Dieser Service beruht auf einem Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar. Der Online-Zugriff erfolgt über die Universal Multimedia Electronic Library (UrMEL) als Zugangsplattform für multimediale Angebote der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek und weiterer Partner.