Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Grubenbahngleise

Freitag, 23. August 2013

Im Vorfeld der Veröffentlichung unseres nächsten Buches, das sich mit größeren Beiträgen der Geschichte der Arterner Saline annimmt, konnten mithilfe des Verkehrshistorikers und Kyffhäuserkleinbahnforschers Tommy Pfennig aus Erfurt sehr interessante Hinweise zur ehemaligen Kohlenbahn aufgegriffen und weiterverfolgt werden. Als Transportmittel aus den Fördergruben und Tagebauen um den Hutdeckel übernahm diese Bahn seit 1862 den Transport von Braunkohlen (teils auch Zuckerrüben) aus der Region um Voigtstedt, Edersleben und Ichstedt in die Saline Artern. Was bislang nur vage Hoffnung war, hat sich indes zwischenzeitlich bewahrheitet: ein Wagen der alten Arterner Kohlenbahn existiert heute noch, wurde sogar aufwendig und liebevoll restauriert. Zudem kamen interessante Details über weitere Waggons und deren Geschichte zutage, u. a. kennen wir jetzt auch die Herstellerfirma wenigstens eines dieser Eisenbahnwagen. Bereits vorliegende Daten als auch ein Foto des wiederhergestellten zweiachsigen Wagens werden für unsere interessierten Leser in das neue Saline-Buch einfließen und somit das Gesamtbild der historischen Salzgewinnung bzw. besonders der zugehörigen Braunkohlenförderung veranschaulichen helfen. Homepagebesucher, die gleichfalls hierzu Material beisteuern möchten, werden besonders herzlich um kurze leihweise Überlassung gebeten! – Der aufmerksame Beobachter findet auch heute noch mannigfaltige Relikte der Kohlenbahn im Gelände, zumeist den Verlauf der alten Dammanlagen. Nebenstehendes Bild, aufgenommen um 1905 und als Postkarte von Otto Leibnitz vertrieben, zeigt vorn Gleise der Grubenbahn zur Saline, die Bahnhofsbrücke und im Hintergrund Malzfabrik sowie Zuckerfabrik.


Vor der Marienkirche um 1930

Dienstag, 20. August 2013

Wie schon vergangene Woche vermeldet, überließ Vereinsmitglied Dieter Schirrling dem Heimatverein ARATORA sehr viele und abwechslungsreiche Unterlagen aus der Geschichte Arterns und der Umgebung. Aus dem reichhaltigen, jedoch noch in Sichtung befindlichen Fundus des freundlichen Spenders möchten wir heute als kleine Bereicherung unserer GALERIE vier historische Fotos veröffentlichen: Zunächst aber zeigt nebenstehendes Bild, um 1930 aufgenommen, Kinder vor der Arterner Marienkirche, links das Haus Kirchstraße 9 noch mit doppeltem Türstein. In der GALERIE (siehe dort) sind folgende Fotos zu sehen: Wohnhaus in der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße 1b, gleichfalls um 1930 geknipst, weiterhin künstlerische Darstellung des Eisenwerkes Brünner in der Bergstraße als Motiv eines Briefkopfes von 1916. Es folgt eine Ansicht der Flussbadeanstalt Artern an der Unstrut in Richtung Schönfeld um 1970. Das zunächst letzte Bild zeigt zwei Damen während eines Hochwasserereignisses bei Artern, vermutlich 1947. – In den kommenden Wochen werden weitere historische Abbildungen aus Artern in der GALERIE veröffentlicht!


Heilige Lanzen

Freitag, 16. August 2013

Geschichtsfreunden und regionalhistorisch Interessierten ist der Autor und Historiker (zudem Liedermacher) Reinhold Andert spätestens nach seinen populären Sachbüchern „Der Thüringer Königshort“ und „Der fränkische Reiter“ (Querfurt, 1995 und 2006) ein Begriff. In beiden Bücher beschäftigt sich der Berliner mit der Ur- und Frühgeschichte des thüringisch-sächsischen Raumes und besonders auch des Saale-Unstrut-Gebietes: einmal auf der Jagd nach dem Verbleib des mutmaßlichen Schatzes der Thüringer Könige nach dem Untergang ihres Reiches 531, zum anderen verfolgt der Verfasser die Spuren des berühmten Reitersteins von Hornhausen aus dem 8. Jahrhundert, gefunden ebendort nahe Oschersleben an der Bode. – Auch in seinem jüngsten, noch nicht erschienenen Werk wird sich Reinhold Andert Rätseln unserer mitteldeutschen Heimat widmen und gewissermaßen damit seine Trilogie zur frühmittelalterlichen Geschichte vollenden. Anderts neues Buch „Heiligen Lanzen“ (unser Bild) wird Ende August erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin beschäftigt sich der Autor auch mit dem nordthüringischen Nabelgau, der Gegend zwischen der Helme, Unstrut, Wipper und östlicher Kyffhäuserregion. Im Mittelpunkt jedoch steht die Heilige Lanze als ältestes Stück der Reichkleinodien und zugleich Herrschaftssymbol ottonischer Könige. Doch war diese Lanze des Longinus, wie auch noch weitere dieser Waffen, nicht nur Zeichen königlicher Macht – sie wurde von Eliten immer wieder auch benutzt, um das einfache Volk in abergläubischer Weise hinters Licht zu führen. Andert kommt im Verlauf seines Buches zu unkonventionell und verblüffenden Forschungsergebnissen und schlägt, basierend auf Sprachwissenschaft und Namenforschung, inhaltlich sogar den Bogen bis zur bronzezeitlichen Himmelscheibe von Nebra und dem neolithischen Observatorium bei Goseck. – In diesem Herbst wird Reinhold Andert auch in Artern die "Heiligen Lanzen“ in einer abendlichen Buchlesung präsentieren. Dazu lädt der Heimatverein ARATORA herzlich ein und bittet vorab um Notierung folgenden Termins: Freitag, 8. November 2013 (Ort und Uhrzeit werden rechtzeitig bekanntgegeben).


Sammlung

Dienstag, 13. August 2013

Wie schon so oft in den vergangenen Jahren besuchte unser treues Mitglied Dieter Schirrling auch Ende letzten Monats wieder einmal seine alte Heimatstadt Artern und beehrte erneut auch den Heimatverein ARATORA. Und fast wie immer kam er auch dieses Mal nicht mit leeren Händen! Der rührige Sammler heimatgeschichtlicher Dokumente, vorrangig aus Artern und Rudolstadt, überließ uns diesmal eine große Einkaufstasche mit alten Bildern und Unterlagen (insgesamt sieben Kilogramm!). Als besondere Glanzstücke seiner Sammlung stechen hervor: äußerst zahlreiche historische Ansichtskarten und private Bilder, zwei Fotoalben, ganz viele familiengeschichtlich relevante Abbildungen, Stammbäume und Unterlagen, diverse Urkunden, Orden und Auszeichnungen, Zeitungen, Hefte, Festschriften sowie diverse Kleindokumente – sämtlich unsere Stadt Artern sowie umliegende Ortschaften betreffend! – Besonders für die mittelfristig angedachte Vereinspublikation „Arterner Köpfe“ mit historischen Gruppenaufnahmen, Familienbildern und Porträts aus der Frühzeit der Fotografie bis um 1920 findet sich sehr brauchbares Fotomaterial, weiterhin für unsere in Arbeit befindliche nächste Schrift zur Unstrut-Geschichte. – Trotz arbeitsfreier Zeit infolge Urlaubs werden Erfassung, Ordnen und Digitalisierung der leihweise überlassenen Dokumente mit Sicherheit noch etliche Tage in Anspruch nehmen, zumal zeitgleich um die fünfzig (!) sehr interessante historische Heimatbücher aus unserer Region mit sehr hohem Seitenumfang für das Vereinsarchiv fotografiert werden müssen.


Wasserstraße

Freitag, 9. August 2013

Trotz Sommerwetters und Urlaubszeit wird die ehrenamtliche Arbeit zur Geschichtsforschung nicht unbedingt merklich weniger, was eine kurze Rückschau auf die vergangenen sechs bis sieben Wochen deutlich zeigt: So wurden seither dutzende historische Ausgaben der lokal- und regionalhistorischen Blätter „Heimatglocken Bennungen“ sowie „Heimatsklänge“ (Beilage der Kyffhäuser-Zeitung / Sangerhäuser Zeitung) durchforstet, relevante Artikel extrahiert und zur weiteren Verwendung weitergegeben (u. a. Ranke-Verein Wiehe, Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen beim Volkskundemuseum Erfurt, Ortchronisten, diverse Flurnamenforscher). Aus genannten Unterlagen wurden zudem genealogisch bedeutsame Daten an verschiedene Familienforscher übermittelt. (Selbiges gilt auch für die Zeitung „Heimatglocken“ aus der Region um die Thüringer Pforte.) – Eine bislang noch fehlende, recht seltene Sekundärquelle über Leben und Wirken des Arterner FKK-Pioniers Richard Ungewitter konnte kürzlich aus Regensburg erlangt werden. – Die aktuelle Abarbeitung historischer Texte über Oldisleben erbrachte Hinweise auf eine noch unbekannte Hochwassermarke von 1784 oder 1799 - wichtig für unser neues Unstrut-Buch. – Sämtliche bislang vorliegenden Bilder für das Ende Jahr erscheinende Salinebuch wurden inzwischen hochauflösend gescannt; weitere leihweise Fotos sind sehr willkommen! – Im Vorfeld von Bauarbeiten ist das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie auf zu erwartende urgeschichtliche Funde bei Kalbsrieth hingewiesen worden (neolithischer Friedhof am Roten Berg). – Der Vortrag über archäologischer Funde um Sondershausen, gehalten am 26. Juni 2013 von Dr. Niklot Krohn aus Freiburg/Br., lockte 25 sehr interessierte und aufmerksame Besucher in die VHS Artern, u. a. aus Heygendorf, Oberröblingen Roßleben, Sangerhausen und sogar aus dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Zugleich wurde dem Geschichtsclub Freienbessingen selbiger Vortrag vermittelt. – Digitalisierte Chroniken über Sangerhausen sowie Texte zur regionalen Wald- bzw. Forstgeschichte wurden nach Schwarzburg verschickt und zahlreiche geschichtliche Darstellungen und Daten über Orte der Umgebung besonders an Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Goldenen Aue weitergeleitet. – Am 11. Juli weilten Mitglieder zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz in Roßla und tags darauf beim Sommerabend des Geschichtsvereins Sangerhausen. – Erneut sehr angenehm und historisch ertragreich gestaltete sich der Besuch von Familienforscher Dr. Axel Römer in Artern am 30. Juli. – Längst ausverkaufte, jedoch zufällig in einigen Exemplaren antiquarisch vorliegende Aratora-Bücher konnten einem interessierten und dankbaren Sammler im Kreis Görlitz zugeleitet werden. – In die nächste Zeit fallen noch Vorbereitungen für unseren Besuch in Einbeck im September, ggf. eine Fahrt zu regionalen Denkmalen anlässlich des Tages des offenen Denkmals sowie zwei Termine mit Familienforschern aus Berlin und Niedersachsen, zudem der leider immer noch nicht umgesetzte „Digitale Friedhof Artern“ mit Abbildungen längst verschwundener Grabstätten und natürlich die Weiterarbeit am Saline-Reprint, der zum Markt am ersten Adventswochenende 2013 erscheinen soll. – Unser Bild zeigt Artern Mitte der 1970er Jahre mit Bratwurststand vorm Ratskeller aus der Sammlung von Hans-Joachim Büchner aus Weißwasser. Weitere Fotos werden demnächst in unserer Galerie veröffentlicht!


Rose-Stein

Dienstag, 6. August 2013

Unseren langjährigen Mitstreitern vom Heimatverein Goldene Aue e. V. liegen besonders die Erforschung und Pflege von Steinkreuzen und Kleindenkmalen in der Region um Kyffhäuser, Südharz und Goldener Aue am Herzen, die deshalb in regelmäßigen Zeiträumen aufgesucht werden. Neben vorbildlich gepflegten und restaurierten Steinen müssen leider immer wieder bei solchen Kontrollwanderungen auch Vernachlässigung, Zerstörung und sogar Verluste festgestellt werden. – So auch bezüglich des sog. Rose-Steines im nördlichen Kyffhäusergebirge, der seit fast dreißig Jahren vermisst wird. Dieses Denkmal befand sich bis 1984 etwa zehn Minuten Fußweges vom Gietenkopf entfernt und erinnert an die Mordtat des Lumpensammlers und Wilddiebs Friedrich Wilhelm Albert Ulrich aus Tilleda an dem Waldhüter im Frankenhäuser Wald (Königsforst) Carl Friedrich Rose, gleichfalls aus Tilleda, geschehen am 10. Oktober 1884. In Anlehnung an spätmittelalterliche Rechtsgepflogenheiten ließ der Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt zwei Jahre nach der Tat einen Gedenkstein für den 59jährigen Gemeuchelten errichten: 60 Zentimeter hoch, 30 Zentimeter breit und 21 Zentimeter dick, darauf die Inschrift „19. Ok(tober) 1884“ als Todesdatum. Der mutmaßliche Täter, „ein berüchtigter Mensch“, richtete sich selbst, im Gefängnis zu Frankenhausen beging er Selbstmord. – Wohin der Gedenkstein für Carl Friedrich Rose vor fast dreißig Jahren gekommen ist, konnte seitens des Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue nicht ermittelt werden – vergraben, entsorgt, gestohlen? Daher heute noch einmal die Bitte um Mithilfe bei der erhofften Auffindung des Steines an unsere Besucher - besonders aus der Region um den Kyffhäuser. Sachdienliche Informationen leitet der Heimatverein ARATORA gern weiter.


Queste

Freitag, 2. August 2013

Spätestens nach dem Fund der Scheibe von Nebra 1999 hat die Archäoastronomie, die himmelskundliche Deutung und Interpretation ur- und frühgeschichtlicher Funde und Befunde auf wissenschaftlicher Basis, einen ungeahnten Aufschwung genommen. Diverse Tagungen und Kolloquien, auch in unserer Gegend, sowie zahlreiche Bücher, Aufsätze und Dokumentarfilme unterstreichen die rasant gestiegene Bedeutung dieses Wissenschaftszweiges. – Der Dortmunder Archäoastronom Ralf Koneckis geht seit über zwei Jahrzehnten prähistorischen astronomischen Rätseln - auch mit Hilfe etlicher heimischer Forscher in der Region um Kyffhäuser, Südharz, Goldner Aue und Unstrut - auf den Grund und analysiert vorgeschichtliche Funde, Kultplätze, Denkmale, Landschaften sowie Sagen und Überlieferungen. Seit 2002 findet immer im Frühherbst die von ihm ins Leben gerufene Tagung zur (vor)geschichtlichen Himmelskunde statt, zumeist in Sangerhausen. So auch deren elfte Auflage, zu der am 4. und 5. Oktober eingeladen wird. Das Programm dieses Kolloquiums sieht nach heutigen Stand aus wie folgt: Freitag 4.10.2013, Spengler-Museum Sangerhausen: 16.00 Uhr Hundertzehn Jahre Rosarium - Die Rose und die Rosenkönigin, 16.30 Uhr Die Rose in Märchen und Mythe, 17.15 Uhr Der Feldstecher (Fernglas) - Wirkung und Leistung, 18.00 Uhr Sterne- und Venus-Beobachtung auf dem Butterberg bei Sangerhausen mit Fernrohr und Feldstecher. – Samstag 5.10.2013, Aula der Berufsschulen Sangerhausen: 09.00 Uhr Wohin zeigt die Kompassnadel, 10.00 Uhr Kometen und Vagabunden am Himmel, 11.00 Uhr Marienwunder als Lichtphänomene, 14.00 Uhr Führung durch die Gemeinde Einzingen (Sage von der Erdachse!), 16.00 Uhr Tierkreiszeichen in Wallhausen, 17.00 Uhr Die Venus als Himmelsgöttin, 18.00 Uhr Die Vermessung von Himmel und Erde. – An Heimatforschung, Archäologie und Astronomie Interessierte sind ganz herzlich nach Sangerhausen eingeladen, um sich zu informieren und zu forschen. – Unser Bild zeigt das Modell der Queste über Questenberg im Südharz, ein uraltes Sonnensinnbild, in der vorgeschichtlichen Abteilung des Museums in Sangerhausen.


Gericht Artern

Dienstag, 30. Juli 2013

Wiederum aufwändig inszenierte und inhaltlich qualitätsvolle Geschichtsdarstellung, diesmal im Fünferpack, verspricht die bevorstehende aktuelle Staffel von „Geschichte Mitteldeutschlands“ im MDR-Fernsehen. Die neuen Folgen starten am kommenden Sonntag, 4. August 2013 um 20.15 Uhr und dann jeweils sonntags zu ebendieser Zeit. Diese beleuchten Persönlichkeiten der jüngeren und älteren Geschichte unserer Heimatregion (10., 19. und 20. Jahrhundert), präsentiert von Moderator Gunter Schoß. Nachsehende historischen Protagonisten spielen die jeweiligen Hauptrollen: Hilde Benjamin - Die Scharfrichterin der DDR (04.08.2013), Roland Freisler - Hitlers williger Vollstrecker (11.08.2013), Mathilde von Quedlinburg - Vom Mädchen zur Machtfrau (18.08.2013), Markus Wolf - Mielkes bester Mann (25.08.2013), Sachsen am Abgrund - Friedrich August I. und Napoleon (01.09.2013). Näheres zur Reihe, den neuen Folgen, den dargestellten Persönlichkeiten usw. auf http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/gmd688.html.– Unser Bild zeigt das Gerichtsgebäude am Markt in Artern zur NS-Zeit, gewissermaßen thematisch passend zur Folge mit Jurist Roland Freisler, seit 1934 Präsident des Volksgerichtshofes.


Heimatkalender

Freitag, 26. Juli 2013

Dank guten Kontakten unseres langjährigen Vereinsmitgliedes Dr. Mathias Deutsch sowie intensiven historischen Recherchen vor Ort wurde dem Historiker aus Erfurt kürzlich eine respektable heimatgeschichtliche Sammlung leihweise für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt. Es handelt sich hierbei um eine - allerdings leider nicht vollständige - Kollektion der Heimatkalender für den Kreis Eckartsberga sowie der Heimatkalender des Kreises Querfurt (Hrsg. Richard Jaeckel) vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre. Bis Ende des Sommers werden diese sehr inhalts- und informationsreichen Veröffentlichungen analysiert sowie besonders für unser in Arbeit befindliches Unstrut-Buch inhaltlich durchforstet, wobei vor allem aus der Region um Roßleben, Bottendorf und Wendelstein neue Erkenntnisse zu erwarten sein dürften. Wie Mathias Deutsch betont, finden sich darüber hinaus Unmengen an weiteren interessanten Informationen aus der Geschichte der Region um Querfurt und des Altkreises Eckartsberga (1816-1950/52) sowie teils beeindruckende, weil sehr detailreiche und naturgetreue Zeichnungen im Duktus von Romantik, Jugendstil und Volkskunst (Augenweide!). Weiterhin beinhalten beide historische Periodika viele genealogisch relevante Informationen, die immer wieder über die aus unserer Sicht etwas fernere Heimat hinaus auch in unsere Region um Artern, so z. B. Heldrungen und Reinsdorf, Bezüge aufweisen. – Unser Bild zeigt den wiederkehrenden und in grün gehaltenen Titel der Eckartsbergaer Heimatkalender mit Pfeife rauchendem Schäfer vor der Eckartsburg.


Mühle Liebe 1975

Dienstag, 23. Juli 2013

Eine historisch ebenso wichtige wie aufwändige Aufgabe haben sich die Forscherfreunde vom Heimat- und Geschichtsverein Goldenen Aue gestellt, wie kürzlich auf deren Homepage http://www.goldeneaue.net vermeldet: nämlich die Errichtung einer Mühlen- und Müller-Datenbank für die Region der Goldenen Aue und deren Umland. Unsere Mitstreiter gehen davon aus, das einst fast jedes Dorf mindestens eine Mühle besaß, die zum Vermahlen von Getreide bzw. zur Energieerzeugung eingesetzt wurde, wobei als gängigste Arten Wind- oder Wassermühlen zu finden waren und teils noch sind. Neben ihrer eigentlichen Aufgabe prägten diese Mühlen mit ihren teils imposanten Erscheinungen auch das Orts- und Landschaftsbild nachhaltig. Heute ist von den einstigen Gewerken oftmals nicht mehr viel zu sehen, und so geraten diese technischen Denkmale mehr und mehr in Vergessenheit. Dieses Manko möchte der Heimat- und Geschichteverein Goldene Aue insoweit beheben, zunächst historische Mühlenstandorte zu ermitteln, um dann die jeweils individuelle Geschichte dieser Anlagen niederzuschreiben. Mit der Mühlen- und Müller-Datenbank soll beigetragen werden, das historische Wissen um die Mühlen unserer Region (auch Artern und Umgebung) zu erhalten und darüber hinaus Einblicke in die Genealogie der Müllerfamilien zu geben. In der Datenbank sollen Vorkommen von Mühlen, Müllern und Mühlburschen aus diversen historischen Quellen erfasst und für Recherchen zur Verfügung gestellt werden. Hierzu ist jedwede Mitarbeit erwünscht! Wenn Ihnen also Informationen über Mühlen oder Müller vorliegen, sind Sie eingeladen an der Datenbank mitzuwirken. Erbeten werden Informationen mit Hinweisen auf die jeweiligen Quelle. Darüber hinaus sind auch Geschichten oder Begebenheiten, die im Zusammenhang mit Mühlen stehen, von Interesse. Der Heimatverein ARATORA unterstützt dieses Vorhaben sehr gern und bittet daher um Mitwirkungen seiner Mitglieder, Freunde und Homepagebesucher! – Unser Bild zeigt die Westseite der ehemalige Mühle Liebe in Artern, aufgenommen im Jahr 1975 und freundlich zur Verfügung gestellt von Hans-Joachim Büchner aus Weißwasser.


Saline und Brauerei

Freitag, 19. Juli 2013

Der für Jahresende geplante dritte Reprint des Heimatvereins ARATORA nimmt infolge kurzfristig umgesetzter, intensiver und zeitaufwendiger Arbeit bei der Digitalisierung der Originalvorlagen bereits jetzt und somit viel schneller als gedacht feste Konturen an. Als Konvolut maßgeblicher heimatkundlicher Aufsätze aus dem 19. und 20. Jahrhundert zur Vergangenheit der Arterner Salzherstellung firmiert das Buch derzeit unter dem Arbeitstitel „Beiträge zur Geschichte der Saline in Artern vom 15. Jahrhundert bis 1928“. Demnach umfasst der Reprinttext rund 120 Seiten, die mit 80 bis 100 historischen Fotos ergänzt werden, sodass das neue Buch 180 bis 200 Seiten stark sein und diesmal im Format A5 gedruckt wird. Bei der Auswahl der Fotos wird Wert gelegt darauf gelegt, nicht nur Ansichten der Saline in verschiedenen historischen Phasen zu zeigen, sondern auch die zugehörigen Kohlengruben sowie das ehemalige Salineareal auf dem heutigen Friedhof. Bei erhoffter Zustimmung des Rechteinhabers könnten auch erstmals historische Aufrisse eben dieser Gruben um den Hutdeckel (inklusive Kohlenbahn) veröffentlicht werden. Im Laufe des Herbstes möchten dann seitens der Druckerei Möbius die Layout- und Satzarbeiten sowie die Buchbindung abgeschlossen sein. Angedacht ist, die „Beiträge zur Geschichte der Saline in Artern" anlässlich des Weihnachtsmarktes vom 6. bis 8. Dezember 2013 auf dem Arterner Marktplatz anzubieten. Bis dahin können sehr gern noch weitere Fotos, um deren Ausleihe hiermit herzlich gebeten wird, in den Bildteil des Buches einfließen. Zudem wird noch ein möglichst aussagefähiges und attraktives Foto als Titelbild auf dem Buchumschlag gesucht! Selbiger Aufruf gilt nach wie vor auch für den noch in Arbeit befindlichen Band „Die Unstrut – Ein Fluss und seine Geschichte(n)“, der 2014 erscheinen soll. – Unser Bild zeigt die Arterner Saline, Brauerei, Unstrut und Hochwasserdamm zu Anfang der 1960er Jahre, aufgenommen von unserem rührigen Vereinsmitglied Hans-Joachim Büchner aus Weißwasser.


Abrissarbeiten in Artern

Dienstag, 16. Juli 2013

Vielleicht bringen die Urlaubstage und Ferien ja auch die nötige Zeit und Muße, sich mit nachstehender Anregung näher zu beschäftigen und damit zugleich weitere wichtige Bausteine zur lokalen Geschichtsforschung zu liefern. Stichwort: Hauschronik! Derartige Abhandlungen stellen nämlich nicht nur einen überschaubaren Einstieg in die Heimatforschung dar, sondern fassen besonders bau- und familiengeschichtlich die Vergangenheit eines Haus zusammen. Das Leben von Vorfahren wird damit vor dem Vergessen bewahrt und zugleich werden für die lebenden und nachkommenden Geschlechter historische und aktuelle Nachrichten hinterlassen. – Was sollte eine Hauschronik beinhalten? Am besten in chronologischer Reihenfolge, z. B. in Form einer Tabelle, ab Errichtung des Gebäudes (ggf. auch des oder der Vorgängerbauwerke) sämtlich relevanten und ermittelbaren Daten. In eine möglichst detaillierten Zeitleiste sollten z. B. architektonische Besonderheiten, bauliche Veränderungen, Eigentümer, Bewohner und Mieter (auch deren genealogische Daten), Veränderungen das Haus betreffender rechtlicher Zustände und natürlich möglichst viele historische und aktuelle Fotos mit Ansichten bzw. deren Bewohner, auch Bau- und Lagepläne sowie am Bau/Umbau beteiligte Firmen notiert und untergebracht werden. Auch die Geschichte des Gesamtgrundstückes, der Nachbarhäuser bzw. der zugehörigen Straße sollten mit berücksichtigt werden. – Spezifische Unterlagen und Informationen können aus der ortgeschichtlicher Literatur, alten Zeitungen, Katasterwesen, Standesamtsdaten, Archivunterlagen und besonders den Bauakten ermittelt werden. Darüber hinaus ist die Befragung von Verwandten, Nachbarn und besonders ehemaligen Bewohnern immer lohnenswert. Die Einrichtung einer solchen Hauschronik in elektronischer Form ermöglicht jederzeit Ergänzungen und Änderungen sowie die problemlose Veröffentlichung im Internet. – Aufgrund der historischen Aktenlagen im Arterner Stadtarchiv, besonders die gut sortierten Bauakten sowie diverse Zeitungsjahrgänge des 19. und 20. Jahrhunderts betreffend, stellt sich die Ausgangssituation zur Anlegung einer Hauschronik gar nicht so schlecht da. Mit einigem Glück kann sogar die Datenlage bis ins 17. Jahrhundert reichen, wobei auch längst abgerissene Häuser für mögliche Forschungen berücksichtigt werden müssen. – Auch der Heimatverein ARATORA fördert nach Möglichkeit die Anlage solcher Chroniken, besonders natürlich in Artern, und möchte gern behilflich sein, z. B. mit Bildern für eben diesen Zweck oder durch Gewährung der Einsichtnahme in historische Adressbücher. – Unser Bild zeigt Häuserabrisse südlich der Magdalenenstraße im Vorfeld der Errichtung von Hotel und Kaufhalle als Teil einer Fotoserie über diese Einebnung.


Urkunde Bierbrauen

Freitag, 12. Juli 2012

Mit sehr viel Sachkenntnis und Akribie widmet sich unser Vereinsmitglied Dr. Axel Römer schon seit längeren der genealogischen Forschung über seine Familie in Artern und Umgebung bis in die Reformationszeit, weiterhin Recherchen zur Arterner Pfarrer-Geschichte, gleichfalls bis in Luthers Zeiten. Seitens des Heimatvereins ARATORA konnte ihm immer wieder mit sehr wichtigen diesbezüglichen Unterlagen und Hinweisen geholfen werden, so auch im vergangenen Jahr mit zwei handschriftlichen Urkunden des 16. Jahrhunderts (unser Bild). Diese beiden Dokumente aus den Jahren 1564 und 1581, leihweise aus Arterner Privatbesitz (!) zur Verfügung gestellt, wurden jetzt von Dr. Römer, der uns kürzlich einen Besuch abstattete, transkribiert und diese nun lesbaren Texte als Kopien zur Verfügung gestellt. Als Advokat der von ihm gleichsam notariell beglaubigten Urkunden fungierte damals der Voigtstedter Amtsverwalter Johann Springinsfeld, ein Ahn unseres rührigen Vereinsmitgliedes. Der Inhalt der Niederschriften tangiert in erster Linie die Bierbrauerei in Voigtstedt, wobei die ältere der beiden Urkunden von Graf Hans Hoyer zu Mansfeld initiiert worden ist. Erst neulich wurden Kopien und Übersetzungen dieser Schriftstücke an unseren Partnerverein von der Interessengemeinschaft Heimatstube Voigtstedt weitergeleitet, dessen Mitglieder sicherlich historisch bedingt lebhaftes Interesse an der Geschichte der Braukunst in Artern und Voigtstedt haben dürften.


Unstrut mit Industrieviertel

Dienstag, 9. Juli 2013

Zweifellos sind historische Abbildungen das Salz in der Suppe örtlicher und regionaler Forschung, weil diese zumeist eindeutige und somit aussagekräftige Informationsquellen darstellen. Sammlung und Aufbewahrung alter Fotographien und Ansichtskarten sind daher auch Hauptschwerpunkte der Arbeit des Heimatvereins ARATORA. Doch nicht selten ist die Beschaffung von derlei Material leidlich zeit- und organisationsaufwendig bzw. deren Erwerb auch schon mal kostenintensiv - Umstände, die nicht immer bekannt sind und leider eher wenig gewürdigt werden! – Im Laufe der Jahre hat sich durch vielfältige Unterstützungen immerhin eine beachtliche Sammlung alter Arterner und anderer Ansichten in unserem Archiv angesammelt, um z. B. den Lesern unserer Vereinsveröffentlichungen möglichst gehaltvolles und attraktives Bildmaterial bieten zu können bzw. andere Vereine, Forscher und seriöse Interessierte zu unterstützen. – Trotz vorhandener großer Auswahl an Motiven entziehen sich bis heute immer wieder bestimmt alte Ansichten aus Artern unserem Interesse bzw. liegen nur mit wenigen Dokumenten vor. Einige dieser gesuchten Motive möchten wir nachstehend benennen und hoffen, durch Mithilfe unserer Besucher Lücken in der vereinseigenen Bildersammlung schließen zu können: Vorgängerbau (bis 1907) des Kirchlichen Verwaltungsamt Artern in der Harzstraße 16, hölzerne Sprungschanze sowie Hühnerfarm auf dem Weinberg (DDR-Zeit), Fotos vom Baugeschehen zur Errichtung der Siedlung (NS-Zeit) bzw. der Wohngebiete in der Franz-Schubert- und Karl-Liebknecht-Straße sowie im Talgebind und in der Saline (frühe DDR-Zeit bis 1970 Jahre). Aus gegebenem Anlass werden zudem Ansichten der Arterner Saline sowie besonders von Arbeitern ebendort gesucht, weiterhin nach wie vor relevantes Material für das neue Unstrut-Buch (unser historisches Bild zeigt das Arterner Industrieviertel an der Unstrut). Nicht zuletzt sind möglichst identifizierte historische Personen und Persönlichkeiten für unsere Familienforschung sehr erwünscht, gleiches gilt für Abbildungen heute längst verschwundener Grabstätten auf dem Arterner Friedhof.


Unstrut-Schleusung 1953

Freitag, 5. Juli 2013

Sehr freundlicher Besuch aus Weißenfels stellte sich im vergangenen Monat beim Vorstand in Person zweier Damen ein, deren Verwandtschaft sowie Lebensläufe in früheren Jahren eng mit Artern verbunden waren und die noch heute einen beneidenswerten Lokalpatriotismus zu ihrer alten Heimatstadt pflegen: Eva Rödiger (Enkelin von Gustav Reichwald) und Annemarie Feustel (Enkelin von Franz Altrock). Nach einem Spaziergang durch die Stadt sowie ausgiebigen Gesprächen über Themen aus alter Zeit hinterließen die Gäste aus der Saalestadt auch einige alte Fotos, so Badeleben am Arterner Unstrutwehr um 1920, Schwimmerzeugnis von 1948, Bootsschleusung auf der Unstrut 1953 (unser Bild) sowie zwei sehr alte Aufnahmen aus der Familiengeschichte Altrock. Von letzten Bildern erhielt Familie Altrock in der Fräuleinstraße digitale Kopien. – Schon einige Tage zuvor weilte unser Vereinsmitglied Dr. Axel Römer aus Pulheim in unserer Stadt, um hier und im Umkreis genealogische Forschungen, besonders während der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts, vorzunehmen. Seitens des Heimatvereins konnten ihm u. a. die neue Broschüre der IG Heimatstube Voigtstedt über die Gemeinderechnungen des 18. Jahrhunderts übereicht werden, weiterhin sämtliche Digitalisate ebendieser Rechnungen, ein Buch zur Reformation in Nordhausen sowie die CD mit einer Ritteburger Chronik des frühen 19. Jahrhunderts. Im Nachgang seines Buches wurde Dr. Axel Römer mit wichtigen Daten zu seiner regionalen Pfarrerforschung bedacht, den lutherzeitlichen Geistlichen Johannes Riemann in Frankenhausen bzw. Kelbra betreffend. – Auch Vereinsmitglied Hans-Joachim Büchner aus Weißwasser unterstützte unsere Arbeit mit wichtigen Bemerkungen und Hinweisen zu Bildern für unser neues Unstrut-Buch. – Nicht zuletzt kamen aus Artern leihweise noch vier historische Bilder der Ölmühle an der Chaussee nach Kalbsrieth (drei verschiedene Gesamtansichten sowie Innenhof mit Ochsengespann). Deren Lage an der Unstrut legt nahe, diese schönen Motive gleichfalls für besagtes Unstrut-Buch zu berücksichtigen.