Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Denkmal Carl Günther

Dienstag, 15. April 2014

Nach einjähriger Pause findet der 9. Tag der Heimatgeschichte im Kyffhäuserkreis am Sonnabend, 10. Mai 2014 ab 9 Uhr im Carl-Schroeder-Saal in Sondershausen statt und steht unter dem Thema „Militärgeschichte im Kyffhäuserkreis“, u. a. mit Vorträgen aus Anlass der Jubiläen zum Ende der Napoleonischen Kriege 1813/1814 vor zweihundert Jahren und der hundertsten Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges 1914. Im Hauptreferat des Konferenzteils am Vormittag wird ein Überblick über die mehrhundertjährige Geschichte der Garnison Sondershausen, ihrer Bedeutung und die Tradition des Militärwesens unserer Region gegeben bzw. aus der Militärhistorie von Schwarzburg-Sondershausen berichtet. Am Nachmittag ist eine Exkursion zu für Außenstehende allgemein nicht zugängliche Örtlichkeiten des Bundeswehr-Standortübungsplatzes im Gelände des "Dickkopfes" zwischen Sondershausen, Badra, Bendeleben und Berka vorgesehen. Hier befinden sich das dem Regimentskommandeur Fürst Karl Günther gewidmete Denkmal sowie der Segelteich, Erdfälle, Memorialsteine und die sog. Opferstätte als für Heimatforscher interessante Zeugnisse der Regionalgeschichte. Darüber hinaus soll der kommende Tag der Heimatgeschichte erneut Gelegenheiten zu Begegnungen, Kennenlernen und Erfahrungsaustausch bieten. Die Möglichkeit der Vorstellung von Vereinen und ein breites Angebot heimatkundlicher Literatur runden den Rahmen ab. – Schade nur, dass die geographische Ausgewogenheit diesmal ganz offensichtlich zu kurz kommt und die kursächsische bzw. preußische Militärgeschichte des östlichen Teils des heutigen Kyffhäuserkreises kaum behandelt wird! – Anmeldungen für den Tag der Heimatgeschichte nimmt Heimatpfleger Helmut Köhler c/o Fachbereich 3 (Kultur) der Stadtverwaltung Sondershausen, Markt 7, 99706 Sondershausen per Post oder via Email über kultur@sondershausen.de entgegen. Der Tagungsbeitrag kostet 3,00 Euro, die Exkursionskosten 2,00 Euro. Für ca. 3,00 Euro wird ein Mittagsessen gereicht. Sämtliche Beiträge werden an der Anmeldung erhoben. – Unser Bild zeigt die „Enthüllung des Denkmals für den hochseligen Fürsten Karl Günther am 28. Juni 1909“.


Loth und Vinzens

Dienstag, 8. April 2014

Fast dreißig Besucher aus Artern, Bad Frankenhausen, Langenroda, Oberheldrungen, Ringleben, Roßleben, Sangerhausen und Voigtstedt nahmen am 27. März die Einladung des Heimatvereins ARATORA an und besuchen den Vortrag „Geldnot und Notgeld in unserer Heimat“. Hobbynumismatiker und Heimatforscher Ringo Staudt aus Schlettau präsentierte sehr sach- und fachkundig sowie rhetorisch gewandt auf mehr als 150 Power-Point-Dateien hunderte Belege der lokalen und regionalen Geldgeschichte aus der Zeit ab dem Ersten Weltkrieg bis in die 1920er Jahre. Trotz der Länge des Vortrages mit geschlagenen zwei Stunden war das Publikum äußert aufmerksam und interessiert und nahm regen Anteil an den Ausführungen. Im Mittelpunkt stand Notgeld aus Artern sowie den Städten und Gemeinden im Umkreis von rund dreißig Kilometern, sodass stets der heimatliche Bezug im Vortrag erhalten blieb. Darüber hinaus wurden auch andere historische Geldersatzmittel vorgestellt, von der einfachen Biermarke bis hin zum LPG-Geld. Der Vortrag von Ringo Staudt hat(te) das Potential, Interessierte für diesen Zweig der Numismatik zu begeistern und sollte deshalb auf jeden Fall und zu gegebener Zeit in der Region wiederholt werden. Als Dankeschön für seine großen Mühen im Vorfeld und sein hochwertiges Referat wurden der Sammlung des Vortragenden historische Belege aus der Geldgeschichte Arterns zugeführt. – Schöner Nebeneffekt am Rand der gelungenen Veranstaltung: Mehr als fünfzig historische Abbildungen aus Artern von Günther Burghardt und Horst Werner für das Vereinsarchiv, darunter von der 1200-Jahrfeier Arterns 1986 sowie Bildbelege zur Kyffhäuser-Kleinbahn, viele zur Ansicht mitgebrachte Notgelder als auch andere Geldscheine sowie neue Kontakte und Ideen für die Heimatforschung. – Nur einen Tag später lud unser befreundeter Geschichtsverein Sangerhausen ins Spenglermuseum ein, wo Dr. Klaus Vinzens über den historischer Bergbau bei Riestedt sprach. Rund siebzig Besucher lauschten seinen montanhistorischen Ausführungen über die vormalige Braunkohleförderung östlich von Sangerhausen. Besonders um Parallelen und Analogien zur Kohleförderung bei Voigtstedt ziehen zu können, weilten auch Mitglieder des Heimatvereins ARATORA als Gäste in der Rosenstadt. So wurden, wie um den Hutdeckel bei Voigtstedt, Edersleben, Kachstedt und Borxleben, auch bei Riestedt Kohlen mittels Pferdebahn zur Verladung an den dortigen Bahnhof gebracht, weiterhin gab es Einblicke in die Methoden des Abbaus und der mit dem Bergbau verbundenen Dorfentwicklung. Vorsitzender Helmut Loth hofft jetzt auf eine Niederschrift des Vortrages für die nächste Veröffentlichung des Geschichtsvereins Sangerhausen. – Unser Bild zeigt Helmut Loth mit dem Referenten aus Riestedt beim Fachsimpeln.


CG 1-2014

Dienstag, 1. April 2014

Erneut ein echter „Knüller“ ist die kürzlich erschienene erste Ausgabe 2014 des Magazins „Computergenealogie“, herausgegeben vom Verein für Computergenealogie. Thema des Heftes: Der Heimat den Rücken kehren – Auswanderung in alle Welt. In mehreren Artikeln wird die historische Immigration thematisiert und Beispiele von Auswanderungen nach Australien, Brasilien, Namibia u. a. angeführt. Zwecks historischer Spurensuche wird auf Passagierlisten als Geschichtsquellen als Quellen aufmerksam gemacht, aber auch auf gescheiterte Auswanderungen hingewiesen. Nach dem Hauptthema werden Möglichkeiten und Grenzen der genealogischen Forschung mit elektronischen Hilfsmitteln wie dem Smartphone unter die Lupe genommen, danach das Computerprogramm Agelong Trees vorgestellt. Es folgen weitere nützliche Kurzmeldungen aus der Welt der genealogischen Forschung via Internet sowie ein Rückblick auf das RootsTech-Event von FamilySearch in den USA erstattet. Buchvorstellung und weitere Nachrichten beschließen die aktuelle Zeitschrift „Computergenealogie“, deren nächste Ausgabe am 20. Juni 2014 erscheint. Jeder genealogisch Interessierte sollte dieses im Preis-Leistungsverhältnis und dazu inhaltlich hervorragende Magazin lesen und vor allem auch die zugehörige Homepage http://compgen.de/ mit ihren zahlreichen Angeboten für Familienforscher und Historiker nutzen.


Bretleben Wehr

Dienstag, 25. März 2014

Trotz ungünstiger Begleitumstände in den vergangenen Quartalen können die drei Autoren der nächsten Veröffentlichung des Heimatvereins ARATORA „Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein" einen wichtigen Zwischenschritt vermelden. Bis auf einige Nachzügler sind nämlich die Artikel für den ersten Band dieser Publikation fertig gestellt und werden nun korrekturgelesen. Ab Mai können dann die derzeit über hundertzwanzig Artikel zum Satz gegeben werden, anschließend und nach nochmaliger Korrektur, zur Layoutgestaltung. Bis dahin müssen aber noch Unmengen von Bildmaterialien und Faksimiles gesichtet und diesem Buch zugeordnet, ggf. zurückgestellt und für Band 2 aufgehoben werden. Das neue Buch wird in drei große Hauptkapitel gegliedert sein: „Die Unstrut - Daten und Fakten zum Fluss“, „Die Unstrut - Geschichte vom Fluss“ und „Die Unstrut - Geschichten vom Fluss“, zzgl. großem Quellennachweis und Literaturverzeichnis. Die Publikation soll Anfang Dezember 2014 zum Arterner Weihnachtsmarkt erscheinen; angedacht sind auch Buchpräsentationen in ausgewählten Orten. – Rückblickend auf die bisherige Arbeit waren bereits viele hundert Stunden für Recherchen, Lese-, Schreib- und Scanarbeiten nötig, um den bisherige Stand zu erreichen. Besonders erfreulich dabei ist die große Hilfe, die uns von Personen und Institutionen zuteilwurde, z. B. um noch nie publizierte Bilder aus der Unstrutschiffahrt und Treidlerei bei Roßleben um 1800, private Hochwasserbilder vor dem Zweiten Weltkrieg, wasserbauliche Anlagen oder persönliche Dokumente usw. zu zeigen. Gleiches gilt für Artikel, die teils Themen aufgreifen, die so noch nie oder bislang nur einmalig publiziert worden sind, besonders auch schifffahrtsspezifische aus der Feder eines Binnenschiffers. Trotz des großen Spektrums an Inhalten und Bildern wurde den Autoren rasch klar, dass nur ein überschaubarer Teil der Geschichte des Flusses angesprochen werden kann, trotzdem das angekündigte Buch eine nicht unbeträchtliche Stärke aufweisen wird. Daher ist eine Fortsetzung bzw. Nachlese bereits avisiert, die gleichfalls das Leben an der Unstrut zwischen Sachsenburg und Wendelstein beinhalten wird. Ideen und Abbildungen hierzu sind herzlich willkommen. Zur Ergänzung bereits vorliegender Artikel werden noch dringend historische Abbildungen gesucht: Schlittschuhlaufen bzw. Kahnstuhlfahren bzw. entsprechend alte Schlittschuhe und/oder Kahnstühle, die für genannten Zweck fotografiert werden dürfen, weiterhin Dokumente über altes Fährwesen an der Unstrut. – Unser Bild zeigt das Unstrutwehr bei Bretleben um 1935.


Im Kreisarchiv Nordhausen

Dienstag, 18. März 2014

Mit besten Empfehlungen und dem Segen von Petrus, der einen sonnigen Vorfrühlingstag bereitstellte, besuchten Vereinsmitglieder anlässlich des Tages der Archive kürzlich unsere Nachbarstadt Nordhausen. Erste Station der Tour war das Kreisarchiv, wo Leiter Viola Herzog eine Gruppe von zehn Personen begrüßte (unser Bild) und durch ihre „Reichtümer“ führte, wobei auch mancher Blick in magazinierte Unterlagen gestattet war, der ansonsten den Bürgern verschlossen ist. „Wir sind ein lebendiges Archiv“, betonte die Leiterin mehrmals und war stolz auf die gepflegten Bestände sowie das hohe Interesse seitens der Bürger an Archivarbeit bzw. betreffs Nachfragen für heimatgeschichtliche Forschungen und Genealogie. Der Bestand des Nordhäuser Kreisarchivs ist auf mittlerweile 3.000 Meter angewachsen. Die älteste Akte stammt aus dem Jahr 1632, eine Fundgrube sondergleichen sind auch diverse Jahrgänge historischer Zeitungen, gleichfalls Standesamtsunterlagen ab 1874. Fernziel ist es, die Bestände durchweg digital zur Verfügung zu stellen. – Nächstes Ziel der Arterner Heimatfreunde in der alten Reichsstadt war der Dom zum Heiligen Kreuz mit romanischen und gotischen Stilelementen sowie prächtigem Altarraum mit hochmittelalterlichem Chorgestühl, diversen Grabdenkmalen und Orgel mit fast 5.000 Pfeifen. – Höhepunkt der regionalgeschichtlichen Tour aber war der Besuch der Flohburg, eines Fachwerkhauses mit modernem Anbau und hervorragender stadtgeschichtlicher Ausstellung – von den geologischen Gegebenheiten über Archäologie, frühe Stadtgeschichte, Mittelalter und Neuzeit bis in die jüngste Vergangenheit. Über drei Etagen und auf 1.000 Quadratmetern Fläche wird die Stadtgeschichte von Nordhausen mit vorzüglichen Ausstellungsobjekten präsentiert, unterstützt von zahlreichen Medien- und Audiostationen. Die Flohburg kann beispielsgebend für ein modernes Museum mit hohem Anspruch gelten und ist Interessierten als Besuchsziel wärmstens zu empfehlen! Das gleichfalls avisierte Stadtarchiv Nordhausen wurde aufgrund Zeitknappheit leider vom Besuchsplan gestrichen. Der nächste Tag der Achive findet erst wieder 2016 statt!


Dolmenschein 1921

Dienstag, 11. März 2014

Seit Jahren schon beschäftigt sich Ringo Staudt aus Schlettau im Erzgebirge mit der Geschichte des Notgeldes, hauptsächlich die Zeit zwischen beiden Weltkriegen betreffend bzw. örtlich auf Ausgaben aus Artern und der Region (Kyffhäuserkreis, Kreis Sömmerda sowie die Altkreise Sangerhausen, Eisleben und Querfurt) spezialisiert. Im Laufe der Zeit hat sich der aus Reinsdorf stammende Hobbynumismatiker eine beachtliche Sammlung von Notgeldscheinen und -münzen aufgebaut. Erstmals möchte Ringo Staudt mit einem Vortrag Einblicke in seine Kollektionen sowie Forschungsarbeit geben und freut sich, besonders heimatgeschichtlich und numismatisch Interessierte am Donnerstag, 27. März 2013 um 19 Uhr in der Volkshochschule Artern, Puschkinstraße 58 begrüßen zu dürfen. Hierzu lädt der Heimatverein ARATORA ganz herzlich ein. Die Besucher dürfen ein fundiertes Referat zu einem interessanten Aspekt der Numismatik und Heimatkunde erwarten, illustriert mit zahlreichen attraktiven Abbildungen. – Nicht zuletzt freut sich Referent Ringo Staudt über persönliche Kontakte zu Interessierten zwecks Gedanken- und Materialaustausch und besonders, wenn Besucher z. B. Notgeldscheine, alte Unterlagen heimischer Banken und Sparkassen, alte Aktien, Fotos von Bankgebäuden und Angestellten usw. mitbringen würden. – Zum geschichtlichen Hintergrund: Infolge der Inflation wurden Silber-, Nickel-, und Kupfermünzen nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges mehr und mehr zum Spekulationsobjekt, da deren Materialwert den Nominalwert überstieg und zudem der Metallbedarf der Rüstungsindustrie hoch war. Dieser Mangel an Kleingeld führte zur Ausgabe von lokal begrenzten Kleingeldausgaben (Scheine und Münzen) durch Kreise, Städte, Gemeinden und Firmen. Vor allem die Geldscheine waren sehr oft außerordentlich liebevoll, detail- und variantenreich gestaltet, überwiegend mit Szenen aus der Heimatgeschichte, was deren Anziehungskraft als Sammel- und Forschungsobjekt nicht nur für Geldhistoriker auch heute noch erklärt. – Unser Bild zeigt die Rückseite mit Scherenschnittporträts und Wappen des sogenannten Dolmen-Scheines aus Artern (Darstellung eines vorgeschichtlichen Heiligtums, wie ein solches von Ewald Engelhardt auch auf dem Arterner Weinberg vermutet wurde) aus dem Jahr 1921.


Spielzeugladen

Dienstag, 4. März 2014

Nicht zum ersten Mal war es Heimatfreund Günther Burghardt aus Bad Frankenhausen, der die Bildersammlung des Heimatvereins ARATORA mit sehr schönen historischen Abbildungen bereichert hat, so auch vor wenigen Tagen. Zwölf von ihm zugesandte Schwarzweißfotos aus Anfang der 1980er Jahre stellen teilweise heute nicht mehr existente bzw. zwischenzeitlich umgebaute Arterner Gebäude dar, umweht vom "leicht morbiden Charme“ der sich dem Ende zuneigenden DDR-Zeit: Blick vom Hotel in die Magdalenenstraße, HO Spielwaren in der Leipziger Straße (heute AWG), HO Gastronom-Service (Spirituosen- und Tabakladen) am Geschwister-Scholl-Platz, Geschäft Röhkel am Marktplatz, Haus Markt 4 neben dem Amtsgericht mir großen Torfahrt, Altbebauung des Standortes der jetzigen Sparkasse südlich der Marienkirche, Amtsgericht am Markt mit Vorgängerhaus des späten Hotels Aratora, Geschäft „Raumtextilien“ unterhab des Scholl-Platzes, Häuser Markt 1 und 2 mit heutiger AOK und ehemaligem „Salon der Dame“, HO „Fernsehen – Rundfunk - Leuchten“ am Scholl-Platz (bis vor kurzem Fa. Udo Rätzke), Haus Markt 1 mit oberer Wasserstraße, ehemaliges Geschäft von Wilhelm Strehlow (heute Döner- und Pizzahaus) am Marktplatz. Unser Bild zeigt das Haus Leipziger Straße 6 als Spielzeugladen. – Auch Heimatfreund Dieter Schirrling aus Rudolstadt brachte kürzlich u. a. sieben Arterner Bilder aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg für unser Vereinsarchiv mit: Südseite der Veitskirche, Heldendenkmal auf dem Bismarckplatz, Südostseite des Rathauses mit Roland, Gebäudekomplex vor der Marienkirche mit Kirche, Badehaus in der Saline, Unstrut am Salinepark und Gesamtansicht von Artern vom Weinberg aus. – Weitere Bilder von freundlichen Gebern, so aus Artern und Saalfeld, wurden bereits angekündigt. Doch zunächst danken wir herzlich für die freundliche Überlassung obiger Abbildungen und erhoffen auch künftig ähnliche Unterstützung aus der Bevölkerung!


Register

Dienstag, 25. Februar 2014

Eine außerordentliche Bereicherung zur ortsgeschichtlichen und besonders genealogischen Forschung erarbeitete seit vergangenem Jahr Heimatfreund Walter Kawe aus Artern. Erst kürzlich beendete er die Erstellung eines Personenregisters unserer Vereinsveröffentlichung „Artern und seine Bewohner im 19. Jahrhundert“ (unser Bild) aus 2012. In mühevoller Kleinarbeit wurden nicht nur Namen, Vornamen, Titel und Berufsbezeichnungen aus diesem Buch extrahiert und listenmäßig erfasst, sondern darüber hinaus wichtige und für die Familienforschung relevante Elemente, z. B. Herkunft, Wegzug o. ä. notiert Derart aufgearbeitet nehmen rund 2.700 historische Namen bzw. Personen, mehrheitlich aus Artern, auf 83 A4-Seiten ihren Platz ein. In Verbindung mit dem bereits bestehenden Register unser Buchveröffentlichung von 2011 „Wichtige Ereignisse in unserem Gemeindeleben bietet das neue Register Interessierten und vor allem Familienforschern wichtige Ansatzpunkte für Recherchen während der Zeit von 1800 bis 1900! Auch die Jahrbücher der Reihe ARATOTRA wurden schon durch Walter Kawe bearbeitet, sodass für die Ausgaben 1 bis 20 jeweils alphabetische Verzeichnisse bzw. ein Sammelverzeichnis für alle Bände vorliegen. Sämtliche Namenregister wurden als PDF-Datei abgespeichert und werden nach schriftlicher Anforderung beim Vorstand des Heimatvereins ARATORA kostenfrei per Email versandt. Ausdrucke sind aufgrund des großen Umfangs leider nur in Ausnahmefällen möglich, wobei in diesem Fall um eine Spende zugunsten der Sanierung der Arterner Luthersteines von 1819 gebeten wird.


Buch Zäune

Dienstag, 18. Februar 2014

Mit einer thematisch außergewöhnlichen und daher besonders lesenswerten neuen Publikation meldeten sich kürzlich unsere Kollegen von der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen in Erfurt: Auf mehr als hundert Seiten und illustriert mit mehreren Dutzend Abbildungen wurde von Autorin Linda Schmelz eine historische Darstellung und Analyse über „Zäune – Mauern – Hecken. Zur Kulturgeschichte von Grenzmarkierungen“ vorgelegt (unser Bild). Ausgehend von Feld- und Flurbegrenzungen führt darin der Weg zu alten Stadtmauern und Dorfwällen bis hin zu privaten Grundstückszäunen in Vergangenheit und Gegenwart. Erstaunlich ist dabei die Vielfalt, die unsere Vorfahren bei der Gestaltung von Zäunen und Mauern haben walten lassen, oftmals weit über die eigentliche Zweckbestimmung hinaus und daher fast immer unverwechselbar (also jenseits des oftmals trostlosen Baumarkt-Einerlei an Zäunen und Begrenzungen). Gerade diese Veröffentlichung regt an, derartige Erhebungen gezielt auch für einzelne Gemeinden aufzustellen und ausgehend von der gegenwärtigen Situation z. B. historische Aufnahmen diesbezüglich auszuwerten, um aussagekräftige und vor allem wahrscheinlich noch nie vorgenommene volkskundliche Dokumentationen darbieten zu können. – Auch die uns gleichfalls zugesandten aktuellen Thüringer Volkskundlichen Mitteilungen vom Dezember 2013 bieten erneut vielfältige Themen, Informationen und Anregung zu eigenen Untersuchungen und Forschungen, so zur Stoff- und Wirkmustersammlung des Museums Apolda, über Folgen der Schalacht von Jena und Auerstedt, zum aktuellen Thüringer Kirmes-Projekt, aus der Arbeit der Beratungs- und Dokumentationsstelle und der volkskundliche Kommission für Thüringen, Literaturangebot zur thüringischen Hospitalgeschichte, Bibliographie des im vorigen Jahres tödlich verunfallten Volkskundlers und Historikers Dr. Frank Reinhold sowie diverse Mitteilungen aus Arbeitskreisen und der Museumsarbeit, über Veranstaltungen, Ausstellungen und interessante Termine. – Interessierten können wie immer gern nach Absprache Einsicht auch in diese aktuelle Literatur nehmen.


TdA 2014

Dienstag, 11. Februar 2014

Bereits zum siebten Mal folgten hunderte Archiveinrichtungen in Deutschland dem Aufruf des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare und werden am ersten Märzwochenende ihre Häuser anlässlich des Tages der Archive, diesmal unter dem Motto „Frauen –Männer – Macht“, für Publikum öffnen. Bei Magazinführungen, Ausstellungen, Vorträgen und Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene werden wieder viele Interessierte eigene Erfahrungen mit der Archivarbeit gewinnen können, denn spätestens seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist der Öffentlichkeit sehr bewusst, dass Archive für die historische Identität einer Region und die Geschichtsforschung generell unverzichtbar sind. – Bereits vor zwei Jahren nahm auch der Heimatverein ARATORA als Gast am Tag der Archive teil und besuchte das Kreisarchiv Sömmerda sowie eine damals in unserer südlichen Nachbarkreisstadt gezeigte regionale Archäologieausstellung. Auch im nächsten Monat soll es aus selbigem Anlass wieder eine Vereinsfahrt geben; aus dem Angebot von Möglichkeiten, offene Archive in der Region besuchen zu können, wurde der Termin Samstag, 8. März 2014 ausgewählt, an dem das Stadt- und das Kreisarchiv in Nordhausen aufgesucht werden sollen. Darüber hinaus sind als interessante Ergänzungen das stadtgeschichtliche Museum in der Flohburg und das Museum im Tabakspeicher avisiert, ggf. auch der Dom zum Heiligen Kreuze (falls geöffnet). Abfahrt in Artern ist 8.45 Uhr, die Rückfahrt ist für den späteren Nachmittag geplant. Interessierte können sich beim Vorstand melden (Achtung: nur begrenzte Mitfahrgelegenheit, Selbstfahrer sind gern gesehen!).


Aus der Geschichte von Oberröblingen

Dienstag, 4. Februar 2014

Im Rahmen des Daten- und Informationsaustausches konnten kürzlich unseren Mitstreitern vom Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue etliche historische Texte zur Geschichte von Ortschaften zwischen Südharz, Kyffhäuser und Helme aus dem Vereinsarchiv in digitaler Form übermittelt werden. Im Mitgliederbereich der Homepage www.goldeneaue.net können Abhandlungen im PDF-Format über nachstehende Kommunen heruntergeladen und gelesen werden: Edersleben, Nikolausrieth, Oberröblingen/Helme (unser Bild), Riethnordhausen, Rosperwenda und Stolberg, weiterhin über den Hutdeckel zwischen Artern und Edersleben. Weitere historische Artikel für die Geschichtsforschung in der Goldenen Aue und im Südharz werden demnächst folgen! Ebenso konnte den Freunden vom Sangerhäuser Geschichtsverein kürzlich geholfen werden; es wurden Originalunterlagen zur lokalen Schulgeschichte im 19. Jahrhundert überreicht. – Auch interessante Termine bahnen sich demnächst an: Nachdem bereits 2012 Besuch aus den USA zwecks Familienforschung in Artern weilte und erst vor wenigen Wochen ein Forscher aus Kanada hierher kam, werden im Laufe dieses Jahr erneut genealogisch interessierte Gäste aus den Vereinigten Staaten erwartet. Schon in wenigen Tagen wird der MDR in Artern vorstellig, um mit dem Heimatverein ARATORA Vorarbeiten für einen Drehtag an der Sole zu tätigen. Im Rahmen der Sendereihe „Unterwegs in Thüringen“ mit Steffi Pelzer-Büssow sollen voraussichtlich im Frühjahr Aufnahmen für eine neue Folge gemacht werden, die Superlativen aus der Kyffhäuserrregion zum Inhalt hat.


Drogerie Stahl

Dienstag, 28. Januar 2014

Unverhofft kommt oft, so kürzlich auch ein interessierter Händler, der nicht nur längst ausverkaufte ARATORA-Bücher zwecks Rücknahme für Interessenten unser Zeitschriften mitbrachte, sondern zudem etliche dicke Mappen voller historischer Unterlagen aus Artern und Umgebung hinterließ. Aus dieser kunterbunten Sammlung konnten bereits einige Unterlagen aus Sangerhausen an unsere Freunde vom Geschichtsverein der Rosenstadt weitervermittelt werden. Das größtenteils aus Artern stammende Material wurde bereits gesichtet und bereichert nun die Sammlung des Heimatvereins ARATORA. Es handelt sich um einige Arterner Zeitungen aus der NS-Zeit, u. a. zum Tode von Reichspräsident Paul von Hindenburg, Abgangszeugnis des Arterner Lehrer Franz Thieme von der Universität Göttingen 1906, diverse Belege des hiesigen Bankvereins, Hefte und Kleindrucke aus den 1950/60er Jahren, Ansichtskarten, Taufurkunden und andere kirchlichen Unterlagen, Werbeartikel heimischer Firmen (unser Bild), Nachrichtenblatt der Landelektrizität Bretleben, Heimatblätter und Kulturspiegel des Kreises Artern, gedruckte Vereinseinladungen, Unterlagen von Waffenschmied Gustav Diebner und DDR-Propagandamaterial. – Erfreuliche Nachricht zum Schluss: Weiteres neues (altes) Material ist bereits angekündigt!


JHv Goldene Aue

Dienstag, 21. Januar 2014

Den ersten, allerdings sehr angenehmen „Pflichttermin“ im neuen Jahr nahmen zwei Vorstandsmitglieder bereits am 11. Januar wahr und weilten zur mit über fünfzig Besuchern und Gästen sehr gut frequentierten Jahresversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Goldene Aue in Sangerhausen. Dieses erste Treffen in 2014 bescherte zugleich ein Wiedersehen mit alten Mitstreitern der Heimatkunde und vor allem Bekanntwerden mit neuen Heimatfreunden. Vereinsvorsitzender Manfred Schröter aus Berga freute sich über rege Teilnahme und verlas zunächst den Jahresbericht, es folgte der Finanzbericht. Dem schlossen sich Vorträge an: Christiane Funkel berichtet über die Partnerschaft des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz mit dem Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue, während Steffi Rohland aus Bennungen einen illustrierten Jahresrückblick Revue 2013 passieren ließen. Sandro Meyer aus Gudensberg stellt die mittlerweile seit einem Jahr online erreichbare Homepage www.goldeneaue.net vor und berichtete über das Digitalisierungsprojekt der Zeitschriften Heimatglocken und Heimatsklänge. In Würdigung des Botanikers Carl Haußknecht (1838-1903) sprach dann Heinz Noack über Leben und Wirken dieses in Bennungen geborenen, bedeutenden thüringischen Wissenschaftlers, der auch in Artern in die Lehre ging. ARATORA-Vorsitzender Andreas Schmölling stellte zudem das noch in Arbeit befindliche Buch „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss zwischen Sachsenburg und Wendelstein" vor, ehe Christine Stadel aus Sangerhausen ihr neues Buch „Mansfeld-Südharz. Das Handbuch der fast Unbekannten (eine Nachlese)“ präsentierte. Tommy Pfennig aus Erfurt stellte seine Zusammenarbeit mit dem ZDF über eine Zwangsarbeiterin in Artern vor, und abschließend wurde über ein neues Kleindenkmalprojekt des Landesamtes für Denkmalspflege und Archäologie Sachsen-Anhalt berichtet. – Wieder einmal reichte die Zeit kaum aus, um am Rande der Veranstaltung Informationen auszutauschen und Neuigkeit zu heimischer Geschichte und Natur zu besprechen – ein Grund mehr, auch künftig mit dem Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue in engem Kontakt zu bleiben.


Brücken in Kalbsrieth

Dienstag, 14. Januar 2014

Hundeshagen im Eichsfeld, ein Straßendorf mit gut tausend Einwohnern, bestand in alter Zeit aus einem eher agrarischen Ortsteil an einem Ende, der Dorfmitte und einem jüngeren Teil mit dem Namen Freiheit am anderen Ende. Die Grundherren, das Haus derer von Westernhagen, förderte die weitere Besiedlung der Freiheit vor allem mit Zuwanderern. Die Bewohner genossen Wohnrecht in selbstgebauten Häuschen, konnten aber keine Grundstücke erwerben. Sie nahmen Zuflucht zu Tagelöhnerei und einfachen Arbeiten, aber auch zur Abdeckerei und zum Wandermusikantentum. Das Glaubensbekenntnis war fast ausschließlich katholisch. – Unter dem Arbeitstitel „Die Hundeshagener Familien Gieseler und Sibilist im Spiegel der Kirchenbücher des 17. und 18. Jahrhunderts“ sucht Udo Jäkel aus Schleiden/ Eifel nach Vorfahren väterlicherseits auf dem Eichsfeld. Die Linie Gieseler wurde bereits bis zum ältesten Namensträger, d. h. bis in die Zeit um 1780 verfolgt. Von da ab kam es zu Eheschließungen mit Angehörigen einer älteren Linie Sibilist. Bisher ältester Namensträger dieser Linie ist der Zwiebelbauer Philipp Christian Sieblist, † 1708 in Kalbsrieth, einem von einem Rittergut derer von Kalb geprägten Ort. Sein Sohn Joh. Michael,* 1696, verbrachte Kindheit und Jugend in Kalbsrieth. Heirat und Vaterschaft, beides nicht dokumentiert, aber sehr naheliegend, erlebte er an einem anderen, noch nicht bekannten Ort. In Hundeshagen-Freiheit trat Michael, hier unter dem Namen Sibilist, erst 1734 mit einer Eintragung anlässlich der Geburt eines Sohnes in Erscheinung, wo er mit seiner ebenfalls nicht aus Hundeshagen stammenden Frau Maria Elisabeth bis zu seinem Tode i. J. 1749 lebte. Neben Joh. Michael gab es zur selben Zeit in Hundeshagen elf weitere männliche und weibliche Träger des Namens Sibilist, deren Herkunft ebenso wenig bekannt ist wie der Aufenthaltsort von Michael zwischen ca. 1715 und 1734. Die Jahre der Geburt, rückgerechnet bzw. aus sekundären Daten abgeschätzt, liegen für diesen Personenkreis zwischen 1718 und 1740. Die Untersuchung befindet hier an einem toten Punkt. Immerhin gibt es gewisse Anzeichen dafür, dass alle zwölf Namensträger miteinander verwandt sind, die elf jüngeren möglicherweise Kinder oder Enkel Michaels sind. Auf der Suche nach einer Lösung wurden nun aus „Der Geschichte des Hauses von Kalb“ (Klarmann, 1902) für die Zeit zwischen 1650 und 1750 alle Orte der Unstrut-Helme-Niederung herausgesucht, in denen die von Kalb in verschiedensten Zusammenhängen genannt werden. Dort sollen sodann die Kirchenbücher in der Zeit zwischen 1715 und 1734 gesichtet werden. Folgende Orte wurden für die erweiterte Recherche ins Auge gefasst: Donndorf / Gehofen / Hackpfüffel / Harras / Heygendorf / Kannawurf / Nausitz / Oberfarnstedt / Obhausen / Reinsdorf (Artern) / Ringleben / Ritteburg / Schönewerda / Voigtstedt / Wallhausen. Allein in Kalbsrieth kommt der Name im 18. Jahrhundert in folgenden Schreibweisen vor: Sieblist / Siebelist / Sibilist / Siebilist / Sibelist / Sibbilist / Sibbelist. – Schließlich geht es dem Autor der Untersuchung auch um die Frage, warum Personen mit agrarischem und protestantischem Hintergrund aus leidlich geordneten Verhältnissen in eine entfernte Gemeinde mit anderem Glaubensbekenntnis gezogen sind, wo sie absehbar Angehörige einer unterbäuerlichen, unterprivilegierten Schicht werden würden. Heimat- und Familienforscher aus der Region und darüber hinaus werden herzlich gebeten, bei den Recherchen von Udo Jäkel behilflich zu sein und können sich gern mit Hinweisen und Daten an den Heimatverein ARATORA werden. – Unser Bild zeigt Gewässer und historische Brücken in Kalbsrieth (Brückengasse und Chaussee nach Artern).


Schleuse Artern

Freitag, 10. Januar 2014

Ebenfalls in Vorbereitung unseres Buches Die Unstrut – Geschichte(n) von Fluss zwischen Sachsenburger Pforte und Wendelstein“ meldete sich kürzlich Vereinsmitglied Dr. Peter Loth und sandte zwanzig historische Fotos aus dem Nachlass des verstorbenen Lehrers Otfried Braune aus Artern. Im Mittelpunkt der kleinen Sammlung um 1970 (genauere Datierung wird noch recherchiert) stehen Bauarbeiten an der Schleuse Artern: In Schwarzweiß festgehalten ist ein NOBAS-Bagger aus Nordhausen bei der Ausräumung der wassergefüllten Schleusenkammer bzw. der Niederlegung hölzerner Bauteile (Schleusentore) am Ufer. Darüber hinaus hatte Otfried Braune vor mehr als vierzig Jahren die Brücke der Kyffhäuser-Kleinbahn sowie das trockenliegende Wehr der Unstrut fotografiert, weiterhin Baulichkeiten auf dem Schleusengelände und Erdarbeiten entlang der Unstrut mit Omnibus Ikarus 66 auf der Straße nach Schönfeld im Hintergrund. Besonders diese Bilder sind wichtige Zeitzeugen zum Wasserbau in der DDR und offenbaren darüber hinaus interessante Details über den Zustand der Uferlandschaft der Unstrut bei Artern um 1970. – Unser Bild zeigt angesprochenen Bagger an der Arterner Unstrut-Schleuse bei der Aushebung von hölzernen Bauteilen.