Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Freitag, 29. Januar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Am 4. Februar werden zwischen 10 und 13 Uhr im Saal des Rathauses in Artern archäologische Funde der jüngsten Ausgrabungen bei Artern präsentiert. Vertreter des TLDA in Weimar werden diese neuesten vorgeschichtlichen Entdeckungen erläutern.
Ausstellungen: Nur noch bis 28. Februar 2016 zu sehen ist die Jubiläums-Sonderausstellung zum sechzigjährigen Bestehen des Museums für Thüringer Volkskunde in Erfurt. Aus diesem Anlass werden sechzig ausgewählte Sammlungsobjekte gezeigt, die in der Exposition auf besondere Weise dokumentiert werden.
Neue Publikationen: Vorgestellt durch den Förderkreis Heimatgeschichte der Stadt Kelbra wurde am 28. Januar 2016 die zweibändige „Chronik von Kelbra 1897-1993“ von Friedrich Rößler. (Heimatforscher wissen längst die 1900 bzw. vor rund zwanzig Jahren auch als Reprint erschienene „Die Geschichte der Stadt Kelbra am Kyffhäuser verbunden mit einer Heimatskunde“ von Friedrich Wilhelm Ernst Lehmann zu schätzen; nunmehr liegt ein weiteres Jahrhundert Stadtgeschichte in Buchform vor.)
Mithilfe: Für ein mittelfristig angedachtes, genealogisch-personenkundliches Buchprojekt werden Porträts Arterner Bürgerinnen und Bürger seit Beginn der Fotografie bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs gesucht. Unter dem Arbeitstitel „Arterner Köpfe“ sollen (früher) hier populäre, als auch weniger bekannte Personen unsere Stadt in Wort und Bild vorgestellt werden.


Grabung KHA

Dienstag, 26. Januar 2016

Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie hat uns über einen sehr interessanten Termin in Artern informiert, die in der kommenden Woche, und zwar am Donnerstag, 4. Februar 2016 zwischen 10 und 13 Uhr, stattfindet. Dann werden im Sitzungssaal des Rathauses archäologische Funde und Befunde sowie Informationstafeln präsentiert, die über die Grabungen an der Zubringerstraße der Autobahn A71 ins künftige Gewerbegebiet bei Schönfeld sowie im Bereich des Altindustriestandortes Kyffhäuserhütte erzählen. Bürgermeisterin Christine Zimmer wird die Veranstaltung mit kleiner Exposition eröffnen, Vertreter der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen und des Straßenbauamtes Nordthüringen werden gleichfalls zugegen sein. Archäologen aus Weimar berichten über die teilweise spektakulären Entdeckungen bei Artern und stehen den Besuchern als Ansprechpartner gern zu Verfügung. Gefunden wurden u. a. bronzezeitliche Siedlungsreste und sog. pit alignments, das sind bronze- und/oder eisenzeitliche Grubenreihen und Landgräben, die sich netzförmig durch die Landschaft ziehen (deren Bedeutung ist unkar). Zu dieser Veranstaltung sind besonders alle an der Vorgeschichte Interessierten besonders herzlich eingeladen! – Darüber hinaus und ebenfalls zum gleichen Thema gehörend findet am Dienstag, 16. Februar 2016 um 19.30 Uhr im Regionalmuseum Bad Frankenhausen ein Vortrag mit Dr. Mario Küßner, Gebietsreferent Nordthüringen in der Archäologischen Denkmalpflege des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, über neuere archäologische Grabungen bzw. ur- und frühgeschichtliche Forschungen im Kyffhäuserkreis statt. – Vorträge in Artern über die jüngsten Grabungen und Entdeckungen am Rande unserer Stadt sind für das Frühjahr 2016 avisiert. Dann werden in größerem Rahmen die prähistorischen Funde und Befunde auf den beiden in Entstehung befindlichen Gewerbegebieten der Stadt Artern in Wort und Bild vorgestellt. – Unser Foto vom Spätsommer 2015 zeigt geheimnisvolle Erdverfärbungen in enger Konzentration zueinander, die sich bislang einer Deutung verschließen. Ebenso kann das Alter dieser "Löcher" nahe der ehemaligen Kyffhäuserhütte Artern nicht eindeutig zugeordnet werden.  – Nachsatz vom 6. Februar 2016: Diese Erdverfärbungen „entpuppten“ sich im Laufe der Grabungen als verfüllte Schächte zwecks Erlangung von glazial abgelagerten Feuersteinknollen im Untergrund, sind also sehr frühe und damit auch höchst seltene Bergwerksanlagen aus der Jungsteinzeit anzusehen. Andere und offenbar viel jüngere Erdlöcher sollen dem Abbau von Ton gedient haben.


Freitag, 22. Januar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Am 30. Januar 2016 findet um 19 Uhr auf Burg und Schloss Allstedt eine Taschenlampenführung statt, bezeichnenderweise unter dem Titel „Licht ins finstere Mittelalter“.
Ausstellungen: Noch bis 28. Februar 2016 ist die Ausstellung „Brauen und Brennen in der Goldenen Aue“ des Sammlers Paul-Ludwig Schierholz aus Nordhausen in der dritten Etage des Schlossmuseums in Heringen/Helme zu sehen. 
Neue Publikationen: Das Saale-Unstrut-Jahrbuch 2016 für Kulturgeschichte und Naturkunde der Saale-Unstrut-Region, hrsg. vom Saale-Unstrut-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde e.V., erschien im Dezember 2015.
Mithilfe: Für die Fortsetzung unseres erfolgreichen Buches "Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein" werden Augenzeugen gesucht, die hierfür über ihre Erlebnisse an oder mit der Unstrut (z. B. Hochwasser, Schwimmschule, Baden, späte Schifffahrt oder Angeln) mündlich oder schriftlich berichten möchten.


19.01.2016

Dienstag, 19. Januar 2016

Die allermeisten evangelischen Gemeindemitglieder hatten wohl eher keine Vorstellung, einige ahnten es sicherlich und nur den wenigsten dürfte wirklich bekannt gewesen sein, was da für ein kunst- und kulturhistorischer Schatz bis vor rund zwei Jahren in der Winterkirche (Ostschiff) der Arterner Marienkirche befindlich war: ein über 500 Jahre altes Gemälde der Kreuzigung Christi auf der Richtstätte des Kalvarienberges (Golgata). Heute ist das spätgotische farbenfrohe Bild in der Dauerausstellung des Angermuseums Erfurt, dem Kunstmuseum der thüringischen Landeshauptstadt, zu sehen. Doch bis dahin hing das Gemälde in fünf, sechs Meter Höhe und damit schlecht einsehbar für die Gemeinde und Kunstinteressierte in der Arterner Stadtkirche. Aufgrund der hier fehlenden Sicherheitsvorkehrungen und vor allem wegen des ungünstigen Kleinklimas im Gotteshaus war der Schritt, das Gemälde nach Erfurt abzugeben, demnach richtig gewesen, und der (kunst-)historisch Interessierte wird sicherlich gern den Weg dorthin auf sich nehmen, um es zu betrachten. – Bis vor kurzem war die Stelle an der Nordwand der Arterner Marienkirche, wo das Gemälde hing, verwaist und nur Haken kündeten vom vormals dort platzierten, spätmittelalterlichen Kunstwerk. Bis zum 23. Dezember letzten Jahres: an diesem Tag erhielt die Kirchengemeinde Artern eine 1:1-Kopie des Gemäldes, um diese in der Marienkirche anzubringen und Besuchern die Aussage des Kunstwerks optisch wieder zugänglich zu machen. Das soll in absehbarer Zeit öffentlichkeitswirksam geschehen. – Das Original des Bildnisses der Kreuzigung Christi ist eine fränkische Arbeit um 1490 und war damit das älteste mobile Inventar der Marienkirche (das Kruzifix datiert erst um 1510/20). Wie das Bild nach Artern kam ist unbekannt, bestenfalls noch zu Lebzeiten des Künstlers. Dann datiert der Besitzanspruch sogar in vorreformatorische Zeit. Wahrscheinlicher aber ist es, dass das Gemälde erst später nach Artern gelangte (dann evtl. nach dem Stadt- und Kirchenbrand von 1608). In Erfurt erfährt der das vormalige Altarbild nun die ihm zukommende Aufmerksamkeit und ist vor allem in ständiger Obhut. Und in Artern? Dort wird und kann man mit der Kopie sicherlich bestens leben können, denn die religiöse und kunstgeschichtliche Aussage des Bildes ändert sich auch mit dem Duplikat keinesfalls! Vielleicht wird auch die hiermit geäußerte Idee aufgegriffen, Ansichtskarten von dieser Kreuzigungsszene drucken zu lassen und diese z. B. zur Unterstützung der Finanzierung der Orgel in der Marienkirche anzubieten – quasi ein Stück Arterner Kirchengeschichte für den Postversand oder aber zum Einrahmen als Bildnis zur heimischen Andacht!


Freitag, 15. Januar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Lichtbildervortrag „Auf dem Jacobsweg - vom Kyffhäuser bis ans Ende der Welt“ von Heimatforscher Steffen Rödiger am Dienstag, den 19. Januar 2016, um 19.30 Uhr im Regionalmuseum Bad Frankenhausen.
Ausstellungen: Die Ausstellung Ganz großes Kino!" auf Burg Querfurt wurde bis 10. April 2016 verlängert. Präsentiert wird die Burg als Kulisse u. a für die Filme „Medicus“ (auch mit Originalfiguren der im Film sezierten „Leiche“ und der amputierten „Großzehe“), weiterhin der „Päpstin“ oder „1 ½ Ritter“.
Neue Publikationen: Harz-Zeitschrift 2015, 67. Jahrgang, hrsg. vom Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e.V., erschienen im November 2015.
Mithilfe: Für Forschungsarbeiten und eine mögliche Publikation der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle in Erfurt in diesem Jahr werden historische Bilder und Dokumente zum privaten und vereinsgeführten Gartenbau in Thüringen gesucht (Hinweise, Fotos und Akten aus Artern und Umgebung bitte direkt an den Heimatverein ARATORA).


Karte

Dienstag, 12. Januar 2016

Eine ganz besondere Überraschung, quasi als Vorab-Weihnachtsgeschenk, wurde dem Heimatverein ARATORA Mitte letzten Monats zuteil: eine über einen Quadratmeter messende, handgemalte und kolorierte Karte der Stadt Artern, erstellt am 10. Juni 1907, wobei die bauliche Situation des Jahres 1903 durch Zeichner Ernst Bertram festgehalten worden ist. Dieses Unikat (unser Bild) stellt künftig ein sehr wichtiges Hilfsmittel bei der Erforschung der Arterner Stadtgeschichte dar, zumal jedes Gebäude (differenziert nach Wohnhäusern, Ställen, Scheunen und Nebengelassen) eingezeichnet worden ist, weiterhin Brunnen, Wasserleitungen und Gärten (leider jedoch keine Hausnummern). Die Karte von 1907 ergänzt dabei die bereits vorliegenden alten Stadtpläne hervorragend. – Ebenfalls unschätzbare Hilfe erreichte uns kürzlich aus Ritteburg, von wo uns sage und schreibe über 13 Gigabyte (!) historisches Bildmaterial erreichte, dass überwiegend Unstrut-Relevanz aufweist und somit vorzügliche Illustrationsmöglichkeiten für den in Arbeit befindlichen Band 2 von „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss“ eröffnet. Darüber hinaus liegt aus Ritteburg eine lange gesuchte Autobiographie des Forschers Friedrich Traugott Kützing vor, in dem dieser anschaulich und detailliert dessen Kindheit an der Unstrut beschrieben hat. – Die gleichfalls leihweise vorliegenden Arterner Kirchenrechnungen des 19. Jahrhunderts harren leider noch der Sichtung, Bearbeitung und digitalen Sicherung. Es wird angestrebt, dass diese einmaligen Archivalien in absehbarer Zeit wieder in die Obhut der evangelischen Gemeinde Artern gelangen. – Komplett abgearbeitet worden sind indes die rund zehn Kilogramm Bilder aus Artern, die uns zur Adventszeit überlassen worden sind. Aufgrund dessen sich relativ viele Familienbilder und Porträts darunter befanden, war die „Ausbeute“ an historisch bzw. stadtgeschichtlich verwertbaren Abbildungen zum Glück noch überschaubar; trotzdem wurden fast zwanzig Stunden lang Fotos am Scanner hochauflösend digitalisiert. Bilder aus dieser Sammlung werden in „Die Unstrut“ (Band 2) und in den (N)Ostalgiekalender 2017 einfließen.


Freitag, 8. Januar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Mitgliederversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Goldene Aue mit regionalhistorischen Vorträgen, am Samstag, 16. Januar 2016 um 10 Uhr in der Gaststätte „Herrenkrug“ in Sangerhausen.
Ausstellungen: Von Menschenhand, Landschaftsmalerei aus der Mansfeld-Galerie, noch bis 28. Februar 2016 im Spengler-Museum Sangerhausen.
Neue Publikationen: Die Barbarossahöhle im Kyffhäuser – Ein Rückblick auf die 150-jährige Geschichte einer Schauhöhle, von Michael K. Brust, erschienen am 20. Dezember 2015.
Mithilfe: Das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden sucht Nachweise von Haus- und Hofmarken (historische Besitz- und Eigentumszeichen an Gebäuden, Höfen oder Gegenständen) im ländlichen thüringischen Raum (Meldungen hierzu bitte über den Heimatverein ARATORA).


Leipziger Straße

Dienstag, 5. Januar 2016

Zum neuen Jahr übermittelt der Heimatverein ARATORA den Besuchern unserer Homepage die herzlichsten Grüße und besten Wünsche. Viele Mitglieder und Interessierte werden seit letztem Freitag von unserem (N)Ostalgiekalender „Artern um 1980“ begleitet, der nur noch in Restexemplaren im „Guten Buch“ sowie beim Vorstand für nur 7,00 Euro erhältlich ist. Aufgrund der hohen Resonanz und des positiven Echos auf den mit 32 Bildern illustrierten Kalender wird es auch für 2017 einen solchen geben. Über den Jahreswechsel wurde eben diese Ausgabe so gut wie fertiggestellt und wird erstmals zum Zwiebelmarkt 2016, also in einem Dreivierteljahr, erhältlich sein. Für den Kalender 2017, der dasselbe Layout wie die beiden bereits erschienenen Ausgaben haben wird, wurden Schwarzweißfotos von acht verschiedenen Bildgebern aus Thüringen und Sachsen verwendet. Vorbehaltlich nachträglicher Änderungen werden dann folgende Motive im zweiwöchentlichen Wechsel zu sehen sein: verschneite Schillerstraße, östliche Leipziger Straße (unser Bild), Details vom Marktplatz mit Marienkirche, Wohn- und Geschäftshaus Markt 8, Blick in die Nordhäuser und Harzstraße, Gerichtsgebäude am Markt, Außenstellen der Poliklinik in der Leipziger Straße, Postamt in der Rudolf-Breitscheid-Straße, Weichbild der Stadt Artern von der Schönfelder Straße aus, Warteschlange vor dem Geschäft Krüger in der Leipziger Straße, Blick in die Magdalenenstraße, Johannisstraße mit Geschäft Otto Meyer und Rathaus, Eisbude in der Alten Poststraße, Geschäfte in der westlichen Leipziger Straße, HO Spielwaren in der Leipziger Straße, Wohnblock in der Saline, Löwen-Apotheke, Kaufhalle, Hauswirtschaft in der Leipziger Straße, Buchhandlung, „Das Gute Buch“, Hotel Stadt Artern, Kinderkrippe und zum Jahresende den winterlichen Solegraben. Die Titelseite des kommenden Kalenders ziert die Abbildung des Kultur- und Versorgungszentrums, das Vorwort wird mit dem Springbrunnen vor dem Hotelsaal, der Johannisstraße und der Veitskirche illustriert. Der Jahreskalender 2017 bringt das Geschäft „Raumtextilien“ und den HO „Rundfunk – Fernsehen – Leuchten“, beide am Scholl-Platz. Als Motive des Jahreskalenders 2018 wurden der „Gastronom-Service“ (Spätverkaufsstelle) am Geschwister-Scholl-Platz und das Eckhaus Marktplatz/ Wasserstraße (heute AOK) gewählt. – Vorbestellungen werden ab Frühherbst 2016 aufgenommen.


Winter um 1950

Dienstag, 22. Dezember 2015

Unseren Mitgliedern, Freunden, Unterstützern sowie Besuchern der Vereins-Homepage wünschen wir – mit dieser letzten aktuellen Meldungen in 2015 – eine erholsame und vergnügliche Weihnachtszeit sowie einen fröhlichen Jahreswechsel. Zugleich danken wir für zahlreich gewährte Unterstützungen jedweder Art im zurückliegenden Jahr, das ohne Übertreibung als eines der produktivsten des zurückliegenden Vierteljahrhunderts seit 1990 bezeichnet werden kann (u. a. vier Veröffentlichungen und eine komplette Denkmalsanierung). Nun soll etwas Kraft geschöpft werden für weitere Aufgaben im neuen Jahr, wobei Ideen und ganz besonders engagierte ehrliche Mitarbeit sehr willkommen sind. Damit aber über die Feiertage gar nicht erst so etwas wie Langeweile aufkommt, wurden dem Heimatverein ARATORA kürzlich erneut hunderte Seiten historischen Aktenmaterials überlassen, das in den nächsten Tagen gesichtet und sukzessive aufgearbeitet bzw. gescannt und abfotografiert werden soll. Es handelt sich um Dokumente aus der Geschichte unserer Marienkirche sowie um industriehistorische Akten, zumeist große und detaillierte Bauzeichnungen bzw. Risse. Darüber hinaus warten noch ungezählte Unterlagen und zig alte Bilder für neue Themen in der Fortsetzung von „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss“ auf ihre Bearbeitung. – Betreffs unserer aktuellen Meldungen gibt es im kommenden Jahr eine kleine Änderung bzw. Ergänzung: Zunächst wird es weiterhin jeweils am Dienstag Informationen aus dem Verein bzw. zur Geschichte der Stadt Artern und der Umgebung geben. Freitags werden ab Anfang 2016 (und zwar nach Angebotslage) vorrangig Terminankündigungen bzw. Veranstaltungshinweise mit historischen Bezügen mitgeteilt, die für Artern und Region von Interesse sein dürften. An besagten Veranstaltungen nehmen Vertreter des Heimatvereins ARATORA zumeist teil, sodass für Interessenten in der Regel kostenfreie Mitfahrgelegenheiten in begrenztem Maße bzw. nach Voranmeldung angeboten werden können. Ebenso sollen freitags auch Kurznachrichten über aktuelle Buchveröffentlichungen zur Regionalgeschichte erfolgen. Unsere nächste aktuelle Meldung zur Heimatforschung erfolgt am Dienstag, 5. Januar, die erste Terminvorschau dann am Freitag, 8. Januar 2016. Bis dahin wünschen wir nochmals frohe Festtage und vor allem Gesundheit, verbunden mit dem herzlichen Wunsch auch nach künftiger Unterstützung sowie Interesse an unserer ehrenamtlichen Arbeit! – Unser Bild zeigt den Blick vom Weinberg auf die verschneite Stadt Artern um 1950.


Schiff

Dienstag, 15. Dezember 2015

Nachdem binnen nur eines halben Jahres achtzig Prozent der Auflage von „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein“ an zahlreiche Abnehmer in der Region und weit darüber verkauft worden sind, wurde zwischenzeitlich von den Autoren an der Fortsetzung dieses erfolgreichen Buches gearbeitet. Bislang wurde hierfür bereits etwa ein Fünftel (das sind 25 Artikel) des avisierten Gesamttextes erstellt und vor allem üppig bebildert. Möglich wurde die umfangreiche Illustration einerseits durch im ersten Band nicht berücksichtigte Bilder, andererseits wegen „neuer“ historischer Fotos, die mittlerweile und in nicht geringer Zahl für den Fortsetzungsband zum Heimatverein ARATORA gelangt sind, u. a. anderen jüngst ein um die zehn Kilogramm (!) wiegender, mit alten Fotoalben und sehr vielen losen Bildern prall gefüllter, großer Pappkarton. Außer diesen Bildern (zumeist aus Artern) werden in absehbarer Zeit noch weitere Fotos erwartet, so aus Schönewerda, Oldisleben und Ritteburg. Unser Bild zeigt eines der jüngsten Zugänge für das nächste Unstrut-Buch: ein 1940 bei Ritteburg eingefrorener Lastkahn. Bereits jetzt ist ersichtlich, dass hinsichtlich der Vielfalt der Texte, des Abwechslungsreichtums der Themen sowie der Originalität und Seltenheit der Bebilderung ein wiederum prachtvolles regionalgeschichtliches Buch entstehen wird. Mithilfe aus der Bevölkerung der Unstrut-Orte zwischen Sachsenburg und Wendelstein ist aber nach wie vor gefragt: gesucht werden weiterhin Themen, Berichte und alte Fotos mit Relevanz zur Unstrut sowie zur volkskundlichen Darstellung des früheren Lebens entlang des Flusses. – Die für 2016 avisierte Sanierung des Friedenssteins von 1871 wird voraussichtlich wie geplant durchgeführt, auch und insbesondere infolge Spendenakquirierung bei Vereinsmitgliedern und Freunden (derzeit knapp 2.000 Euro). Zudem wurde für nächstes Jahr ein weiteres Arterner Denkmal zur Sanierung ins Auge gefasst, wobei zuvor jedoch noch Einholung von Informationen sowie etliche andere Vorarbeiten nötig sind. Zu gegebener Zeit wird darüber berichtet, ebenso wie über die aktive Mithilfe beim derzeitigen sanierungstechnischen Erhalt unersetzbarer Archivalien zur Geschichte von Artern.


Konzert 2015

Dienstag, 8. Dezember 2015

Mit einem brillanten Melodienreigen aus Klassik, Oper, Operette und Volkslied begeisterte am vergangenen Freitagabend das Johann-Strauß-Ensemble Leipzig Musikfreunde in der um ein Viertel der Platzkapazität aufgestockten Arterner Veitskirche. Über 140 Besucher aus Artern, Bad Frankenhausen, Donndorf, Gehofen, Ichstedt, Oberheldrungen, Reinsdorf, Ringleben, Schönfeld, Schönewerda belohnten die Stimmgewalt von Virginia Weidlich (Sopran) und Viktor Sawaley (Tenor) bzw. die Virtuosität und Spielfreude von Geigerin Anke Rehfeld und Pianist Karl-Heinz Müller mit reichlich Applaus. Mitklatschen und -singen waren für das Publikum oftmals angesagt, wobei aber auch die einfühlsamen Stücke große Resonanz fanden. Besonders ein von Viktor Salawey vorgetragenes Volkslied aus seiner Heimat Russland berührte die Gäste nachhaltig und zeigte die alte Verwandtschaft der russischen und deutschen Seele auf. Ob Sololieder oder Duette, ob heiter, stimmungsvoll oder schwermütig, Gesangsinterpreten wie Instrumentalisten brachten adventliche Stimmung mit nach Artern und verzauberten die Besucher musikalisch auf höchstem Niveau. Resümee der Veranstaltung: ein kultureller Höhepunkt weihnachtlicher Vorfreude mit sehr zufriedenen Gästen. Gedacht wurde aber auch des langjährigen Pianisten des Johann-Strauß-Ensemble Leipzigs, Gernot Oertel, der vergangenes Jahr einer schweren Krankheit erlag. Nicht zuletzt ergeht ein besonderes Dankeschön für großes Engagement und Unterstützung im Vorfeld der Veranstaltung an Bürgermeisterin Christine Zimmer, Ordnungsamtsleiterin Antje Große, Standesbeamtin Christa Michel, Sanitätshaus Frank Zimmer, Patrick Helm (Kyffhäuser Textilservice Artern) sowie Vereinsmitglied Wolfgang Hecker. Auch aufgrund der hohen Nachfrage wird es 2016 wieder ein Weihnachtskonzert in Artern geben! – Auch der Arterner Weihnachtsmarkt am letzten Wochenende war für den Heimatverein ARATORA richtig einträglich: neben sehr erfreulichem Kaufinteresse an unseren Druckerzeugnissen waren dies besonders die Überlassung einer gezeichneten, 120 x 120 Zentimeter messenden und handkolorierten, äußerst detailreichen Stadtkarte von Artern aus dem Jahr 1903 sowie eine große Einkaufstüte voll alter Bilder. Schon dafür hat sich das lange Frösteln auf dem Marktplatz mehr als gelohnt!


Jubiläumstorte

Dienstag, 1. Dezember 2015

Eine große, sehr leckere und sicherlich auch kalorienreiche Torte aus Tilleda manifestierte auf dem Kuchenbuffet – neben anderen hausfraulich-köstlichen Backwaren aus der Region – augenscheinlich den Anlass: 25 Jahre Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue, gegr. 1990, mit Vereinswappen, einem Grenzstein von 1735 – alle Schriftzüge aus Zuckerguss. Unsere jahrlangen Mitstreiter in der regionalen Heimatforschung hatten kürzlich aus eben diesem Anlass in den Tagungsraum der Verwaltung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz nach Roßla eingeladen und Vereinsvorsitzender Manfred Schröter aus Berga freute sich über mehr als vierzig Mitglieder und Gäste. Er sprach gleich zum Anfang das aus, was nur allzu oft als Normalität angesehen wird: nämlich, dass die Ehepartner mitunter schon jahrzehntelang ihren Gatten für deren Hobby den Rücken freihalten oder halt selbst mitmachen. Und wie umfangreich gelebte Heimatforschung in der Goldenen Aue und am Südharz sein kann, wurde dann eindrucksvoll in etlichen Vortragen und Präsentationen gezeigt: Naturkunde, Genealogie, Bauforschung, Archäologie, Orts-und Regionalgeschichte, Landschaft- und Denkmalschutz, Volkskunde, Verkehrsgeschichte, Ortschroniken, Fotodokumentationen sowie Veröffentlichungen aller Art. Die Mehrzahl der Vereinsmitglieder kommt aus der Region zwischen Berga/Kelbra, Questenberg, Allstedt und Artern, aber auch auswärtige Mitglieder arbeiten aktiv mit. Als Rückblick auf das vergangenen Vierteljahrhundert Vereinsarbeit hat der stellvertretende Vorsitzende Heinz Noack aus Bennungen ein 172seitiges Buch veröffentlich, dass mit Texten und Bildern eindrucksvoll aus der Arbeit der Heimatforscher in dieser uralten Kulturlandschaft diesseits und jenseits der Helme berichtet. Das Gros der Referate widmet sich den ungezählten heimatkundlichen Wanderungen in der Goldenen Aue und im südlichen Harzgebiet, würdigt aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Geschichtsfreunden unserer Region. Leider hat uns erst kürzlich wieder ein solcher verlassen: Altbergbauforscher und Autor Thilo Ziegler aus Sangerhausen starb 76jährig. Auch sein Vermächtnis für die Region wird vom Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue in Ehren gehalten und ganz bestimmt zur Grundlage weiter historischer Forschungen. – Die 25-Jahrfeier in Roßla war eine mehr als gelungene Veranstaltung, die mit Freude und Zuversicht auf das Vereinsjahr 2016 blicken lässt. Auch dann werden die guten Beziehungen zwischen dem Heimatverein ARATORA und den Freunden aus der Goldenen Aue gepflegt werden. – Unser Bild zeigt den Anschnitt der Jubiläumstorte mit charmantem Lächeln von Sophie Rohland, jüngstes Mitglied im Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue. – Zum Schluss noch zwei wichtige organisatorische Hinweise: Das Weihnachtskonzert am Freitag, 4. Dezember in der Veitskirche ist trotz erheblicher Aufstockung der Platzkapazitäten restlos ausverkauft! Und am Wochenende 5./6. Dezember bietet der Heimatverein ARATORA auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus die noch verbliebenen Exemplaren von „Die Unstrut – Geschichte(n) vom Fluss“ an, nachdem mittlerweile über vier Fünftel der Gesamtauflage durchweg sehr interessierte Leser gefunden haben. Zudem wird der Arterner (N)Ostalgiekalender 2016 als attraktiver Wandschmuck mit alten Bildern unser Heimatstadt empfohlen.


Die Botaniker Thüringens

Dienstag, 24. November 2015

Nach reichlich zehnjähriger Arbeit für Erarbeitung und Zusammenstellung von zahlreichen Biografien sowie Eruierung von möglichst exquisitem Bildmaterial wurde am 21. November 2015 in Jena das Buch „Die Botaniker Thüringens“ vorgestellt (unser Bild). Mit Recht kann diese Neuerscheinung als Monumental- und künftiges Standardwerk bezeichnet werden, denn es umfasst 932 Seiten und ist illustriert mit über 900 Abbildungen! Die Hauptarbeit trugen Jürgen Pusch aus Bad Frankenhausen sowie der 2010 verstorbene Klaus-Jörg Barthel aus Nordhausen; als weiterer Autor fungierte Wolfgang Heinrich. Im Jahr 2014 wurde im Einvernehmen mit dem Vorstand der Thüringischen Botanischen Gesellschaft vereinbart, „Die Botaniker Thüringens“ als Beiheft der „Haussknechtia“ (Mitteilungen der Thüringischen Botanischen Gesellschaft) erscheinen zu lassen. Hierdurch wird es möglich, das Buch weit über die Grenzen Thüringens hinaus verbreiten zu können. – Die Verfasser bewerben das neue Werk zur Botaniker-Geschichte im mitteldeutschen Raum wie folgt: „Thüringen besitzt eine lange Tradition der Erforschung seiner Pflanzenwelt. Persönlichkeiten wie Johann Thal mit der wohl ältesten Flora der Welt aus dem Jahr 1588 haben durch ihre Leistungen und ihre Werke sogar Weltruhm erlangt. – Erstmals wird nun ein zusammenfassendes Werk über die in Thüringen tätigen Botaniker mit Darstellung ihrer Biografien und Würdigung ihrer Leistungen vorgelegt. Dabei wird ein Überblick über die Lebensdaten von 581 Personen geboten unter Nennung ihrer bedeutendsten Publikationen oder Sammlungen. Durch umfangreiche Recherchen in zahlreichen Archiven und Museen konnten von viele Botanikern auch Porträts und charakteristische Handschriftenproben wiedergegeben werden (insgesamt über 900 Abbildungen). Dank der vielen Quellenangaben im Zusammenhang mit den behandelten Botanikern ist darüber hinaus eine mit knapp 240 Druckseiten umfassende Bibliographie zur Botanik in Thüringen entstanden. Das Buch stellt für alle, die sich mit der heimischen Pflanzenwelt und ihrer Erforschung sowie der Wissenschaftsgeschichte befassen, eine wertvolle Informationsquelle dar.“ – Anfragen und Bestellungen können über den Autor Dr. Jürgen Pusch initiiert werden: Rottlebener Straße 67 in 06567 Bad Frankenhausen bzw. über die Email: fam.pusch1[at]@outlook.de (inklusive Porto und Verpackung: ca. 60 Euro Kosten). – Besonders auch in der Orts- und Regionalforschung sowie Naturkunde der Kyffhäuserregion und des Südharzes werden „Die Botaniker Thüringens“ ganz bestimmt und langfristig sehr gute Dienste leisten. Dieses Buch sollte daher in keiner heimatkundlichen Sammlung fehlen!


Marke Schönewerda

Dienstag, 17. November 2015

Dass die Suche nach Hochwassermarken in unserer Heimat noch immer erfolgreich sein kann, beweist (neben anderen an der Unstrut während der letzten Jahre; besonders Oldisleben) der Fund einer bislang unerkannt gebliebenen Unstrut-bzw. Lossa-Marke aus dem Jahr 1818 erst vor wenigen Tagen durch den Heimatverein ARATORA! Nach entsprechendem Hinweis eines Heimatfreundes aus dem Landkreis Sömmerda wurde das Kleindenkmal zunächst fotografiert und zeitlich bzw. ereignisbezogen zugeordnet; in absehbarer Zeit sollen dann weitere Recherchen erfolgen. – Zum Thema erreichte uns zudem folgende aktuelle Meldung: Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) plant den Aufbau eines Katasters mit den im Freistaat Thüringen bekannten Hochwassermarken; in das Vorhaben ist die Thüringer Landgesellschaft mbH (ThLG) eingebunden. Viele dieser Marken besitzen neben kultur- und regionalgeschichtlichem Wert auch wasserwirtschaftliche Bedeutung für die Rekonstruktion vergangener Hochwasserereignisse. Darüber hinaus können Hochwassermarken einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Größenordnung von Hochwasserereignissen besser im allgemeinen Bewusstsein verankert wird. Derartige Hochwassermarken können amtlichen Ursprungs sein, wurden jedoch auch häufig durch private Initiativen an Mühlen, Kirchen, Häusern, Mauern usw. angebracht. Da in der Vergangenheit zahlreiche Hochwassermarken im Zuge von Abriss-, Umbau- bzw. Sanierungsarbeiten leider verloren gegangen sind, sollen nun wichtige Marken erfasst, erhalten und ggf. für künftige fachliche Anwendungen eingemessen werden. Für einige ausgewählte Gewässer Thüringens wurden beispielhaft Informationen zu Hochwassermarken in der Publikation „Hochwassermarken in Thüringen“ bereits im Jahr 2009 veröffentlicht. Eine Aktualisierung und Neuauflage dieser Publikation ist in absehbarer Zeit vorgesehen. – Im Zusammenhang mit genanntem Vorhaben der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie wird besonders bei Heimatfreunden, Ortschronisten und Geschichtsvereinen – aber auch bei Kommunen und Hauseigentümern – um Unterstützung gebeten. Insbesondere gilt dies für die Meldung und Erfassung von Hochwassermarken sowie Mitteilung relevanter Information. Falls darüber hinaus Kenntnis über weitere Ansprechpartnern besteht, die Hinweise auf Standorte von Hochwassermarken (in unserer Region: an der Unstrut und ihren Nebenflüssen) besteht, sind auch diese Informationen von Wichtigkeit. – Seitens der TLUG liegt die Projektleitung bei Hans-Georg Spanknebel, die wissenschaftlich-historische Begleitung erfolgt durch Dr. Mathias Deutsch. Als Ansprechpartner bei der Thüringer Landgesellschaft stehen Frau Kubal (Tel. 0361 / 4413223) und Herr Wenk (Tel. 0361 / 4413152) gern zur Verfügung. – Informationsgeber können sich aber auch ganz unkompliziert mit dem Heimatverein ARATORA in Verbindung setzten (Tel. 03466 / 320139), von dort werden dann relevante Mitteilungen an genannte Ämter weitergeleitet. – Unser Bild zeigt eine Hochwassermarke von 1946 an der Schleuse in Schönewerda.


Vorgarten Ritteburg

Dienstag, 10. November 2015

Die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt nimmt sich auch im kommenden Jahr schwerpunktmäßig Themen an, die geeignet sind, unter kultur- bzw. sozialwissenschaftlichen Gesichtspunkten die Arbeits- und Alltagswelt in Geschichte und Gegenwart näher zu beleuchten. Eine solche Thematik ist der private und gemeinschaftliche Gartenbau in Thüringen, zeitlich vorrangig ab dem 18. Jahrhundert und bis in die jüngste Vergangenheit. Im Fokus soll insbesondere das private Gartenwesen stehen, wobei aber auch das Wirken von Gartenvereinen oder der Zusammenschluss von Privatgärtnern (in Kleingartenanlagen, Siedlungskolonien usw.) Berücksichtigung findet. Die berufsmäßige Gärtnerei sowie die Arbeit von Gartenbau- oder Pflanzenzuchtbetrieben sind bei diesen Studien hingegen nicht relevant; ebenso wie Gärten im Sinne von Parkanlagen. – Der Gartenbau hat auch in Thüringen eine lange Tradition – angefangen von den mittelalterlichen Klostergärten über städtische und dörfliche Hausgärten bis hin zum organisierten Kleingartenwesen seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Interessanterweise haben seitdem für viele Kleingärtner und Siedler auch Aspekte der Lebensreformbewegung eine wichtige Rolle gespielt. Diesbezüglich sei auf grundlegende Forderungen der Reformer, darunter nach ausreichender Bewegung an frischer Luft und gesunder Ernährung, hingewiesen. – Vor wenigen Wochen ist damit begonnen worden, zu der äußerst umfassenden Thematik des privaten Gartenbaus in Thüringen erste Recherchen durchzuführen. Vor diesem Hintergrund wendet sich auch der Heimatverein ARATORA an die Öffentlichkeit und bittet sowohl Privatpersonen als auch Kleingartenvereine und weitere Interessengruppen um Hilfe bei den Forschungen. Gesucht werden historische Dokumente und Abbildungen, die beispielsweise Aufschluss über das private Gärtnern am Haus/im Grundstück oder über das gemeinsame Arbeiten (und Feiern) in den Kleingartenanlagen des Altkreises Artern geben. Willkommen sind zudem mündliche Auskünfte, durch die Einblicke in das private und gemeinschaftliche Gartenwesen in der Geschichte und jüngeren Gegenwart möglich sind. – Es ist vorgesehen, die dem Heimatverein ARATORA leihweise zur Verfügung gestellten Dokumente bzw. privaten Fotos zunächst zu sichten und schließlich - sofern relevant - vollständig oder in Auszügen zu kopieren. Danach könnten ausgewählte Unterlagen zum privaten Gartenbau im Raum Sachsenburg-Artern-Roßleben-Wiehe bei der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle in Erfurt publiziert werden. Nicht auszuschließen, dass ein oder zwei kleinere Artikel sogar Eingang in den in Arbeit befindlichen zweiten Band der ARATORA-Sonderschrift "Die Unstrut - Geschichten(n) vom Fluss" finden. Wie schon im Band I (erschienen im Juni 2015), wollen die Autoren u. a. wieder über das Alltagsleben im Unstrut-Tal berichten. Schließlich war bzw. ist damit für viele Bewohner des damaligen Kreises Artern auch die Arbeit und Freizeitgestaltung "im Gärtchen" untrennbar verbunden. – Unser Bild zeigt einen Vorgarten in Ritteburg um 1940.