Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Freitag, 11. März 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Zum 23. Tag der Heimatpflege der Region um die Stadt Querfurt am Sonnabend, 9. April 2016 laden die Chronikgemeinschaft Barnstädt, das Museum Burg Querfurt und der Altertums- und Verkehrsverein Querfurt und Umgebung e.V. alle Heimatfreunde der Region herzlich um 9:30 Uhr in das „Göhritzer Bauernstübchen“ nach 06268 Barnstädt, Göhritzer Straße 30 ein. Am Vormittag werden heimatgeschichtliche Referate vorgetragen, am Nachmittag historische Rundgänge durch die Dörfer Göhritz und Barnstädt angeboten.
Ausstellungen: Bis 29. Mai 2016 präsentiert das Regionalmuseum in Bad Frankenhausen eine Sonderausstellung unter dem Titel „Von der Kunst der Sammelns“ mit ausgewählten historischen und neuzeitlichen Werken aus der Kunstsammlung des Museums.
Mithilfe: Gesucht werden Lebensdaten und weitere Schriften von Otto Röhn aus Schwenda/Harz, Verfasser der „Thüringer Geschichten. Erlebtes und Erlauschtes“ (94 Seiten), erschienen 1928 im Verlag A. Schneider in Sangerhausen.


Dr. Helmut Loth

Dienstag, 8. März 2016

Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V. weilten Ende vergangenen Monats auch Vertreter aus Artern in der Rosenstadt, um mit den langjährigen Freunden deren Jubiläum zu begehen. Zudem hatten sich über fünfzig, gleichfalls altbekannte Geschichtsfreunde und Heimatforscher, überwiegend aus dem Kreis Mansfeld-Südharz, im Pfarrhaus der St. Ulrich-Gemeinde, dem Gründungsstätte des Geschichtsvereins, eingefunden. Vereinsvorsitzender Helmut Loth nahm die Gäste zunächst mit auf eine Bilderreise durch ein Vierteljahrhundert Wirken des Vereins in unserer alten Kreisstadt. Hier auch nur in Ansätzen zu schildern, was während dieser Zeit angepackt und umgesetzt worden ist, fällt schwer: diverse Publikationen zur Heimatgeschichte, Vorträge, Großveranstaltungen, Fahrten, bauliche Wiederherstellung des Renaissance-Erkers am Neuen Schloss, Sanierung des Kobermännchens, geplanter Glockenguss für die Marienkirche u.v.a.m. Den sich anschließenden Festvortrag hielt Prof. Christel Köhle-Hezinger aus Eßlingen am Neckar. Die Volkskundlerin (auch Amerikanistik, Germanistik und Landesgeschichte) ist u. a. Mitbegründer des Bereichs Volkskunde/ Kulturgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Eine Vielzahl ihrer Forschungen und Veröffentlichungen befasst sich mit kulturellen Aspekten des 18. bis 20. Jahrhunderts. In ihrem äußerst inhaltsreichen und mitreißenden Vortrag „Heimat – Fremde – Welt“ nahm sich Prof. Köhle-Hezinger des Heimatgedankens und der Jubilarkultur in vielen Variationen sowie des Umgangs damit an. Kaum einer der Teilnehmer, der nicht von diesem Referat profitiert hätte, denn die Quintessenz des Vortrages lautete: „Heimat ist Lebenswelt, kein Museum und kein Mausoleum“! Zum Nachlesen wird der Text demnächst veröffentlicht. Auch Ehrenmitglied Adolf Spengler, Enkel des Mammut-Entdeckers Gustav Adolf Spengler, ließ ein Grußwort verlesen und unterstrich darin, dass echte Heimatkunde nur als Feldforschung (persönliche Inaugenscheinnahme, Wanderungen, Befragungen, umfangreiche Kontaktpflege, Archiv-Recherchen, Quellenstudium) funktionieren kann und deshalb nicht einmal ansatzweise über Internet oder Facebook (im Kontext mit letzterem sprach er sogar von „sozialem Autismus“). – Diese Feststellungen zu unterstreichen und quasi als Zugabe zur gelungenen und abwechslungsreichen Festveranstaltung wurde die jüngste Ausgabe Nr. 23 der „Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V.“ präsentiert. Dort findet der regionalhistorisch Interessierte diese abwechslungsreichen Themen als Lesestoff: Altbekanntes und Neuentdecktes zum Thema [d. h. zur Person Johann Sebastian] Bach in Sangerhausen / Die Orgeln der St.-Andreas-Kirche in Oberröblingen / Volkssitten in der Umgebung von Sangerhausen vor 150 Jahren / Erinnerungen an Sangerhausen / Die Erfassung der Wegweisersteine östlich von Sangerhausen / Erinnerungen eines Lehrers an die Jahre der Nachkriegszeit (2. Teil) / Einweihung der Konzerthalle in der Kreismusikschule (Altes Schloss) in Sangerhausen / Das Kobermännchen im Neuen Schloss in Sangerhausen / 25 Jahre Friedliche Revolution in Sangerhausen, weiterhin Vereinsnachrichten und Diverses. – Noch in 2016 wird eine weitere Mitteilungsschrift (Nr. 24) mit wiederum interessanten heimatgeschichtlichen Artikeln veröffentlicht, voraussichtlich zum Jahresende. – Unser Bild zeigt Vereinsvorsitzenden Helmut Loth, der aus Anlass der Jubiläumsfeier des Geschichtsvereins Sangerhausen zum „Ehrendoktor“ ernannt worden ist. Nach dieser nicht ganz ernsthaften Würdigung können die nächsten 25 Jahre Kontakt und gemeinsamer Heimatforschung zwischen Sangerhausen und Artern nun noch getroster angegangen werden!


01.03.2016

Dienstag, 1. März 2016

„Das war doch eine ganz schöne Arbeit, das Denkmal rauszukriegen“, resümierte Marko Gödicke, nachdem am 23. Februar 2016 der Friedensstein aus seiner Verankerung an der Schönfelder Straße gebracht worden war. Doch mit großen Denkmalen kennt sich der Steinsetzer aus Artern von Berufs wegen bestens aus. Nachdem im vergangenen Jahr bereits der Lutherstein an der Reinsdorfer Straße durch seine Firma rundum saniert worden ist, erhält nunmehr der Friedenstein von 1871 eine „Frischzellenkur“. Dazu wird das 2,7 Tonnen schwere Denkmal die nächsten Wochen in der Werkstatt verbringen. Der mittlerweile durch Wind, Wetter und Abgase arg in Mitleidenschaft gezogene Stein erhält dann neue Schriftzüge, nachdem die originalen Inskriptionen leider bereits zu großen Teilen vom Buntsandsteinkörper abgeblättert sind. Auch wird das Denkmal wohl an allen Seiten abgeschliffen werden müssen, was eine geringfügige Verkleinerung des Korpus nach sich ziehen wird. Über die Sanierung bzw. Fertigstellung des Friedenssteins wird auch hier berichtet werden, ebenso über die längst (zusammen mit weiteren Partnern aus Artern und der Region) in der Planung befindliche Feierstunde anlässlich der Wiederaufstellung, die wohl im späten Frühjahr oder Frühsommer vorgenommen wird. Dann wird Artern erneut ein wichtiges stadtgeschichtliches Denkmal aus dem 19. Jahrhundert wiederhaben, das dann sicherlich wiederum mehr als hundert Jahre halten wird. Eine schriftliche Darstellung über den historischen Hintergrund, die Errichtung und Bedeutung des Friedenssteins ist schon in Arbeit und wird dann zur „Einweihung“ ausgereicht. – Unser Bild zeigt den Friedensstein kurz vor dessen Lösung von der Grundplatte mittels Maschinenkraft (Foto: Marko Gödicke, Artern).


Freitag, 26. Februar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Mobilität im Wandel – unter diesem Motto geht der diesjährige deutschlandweite Tag der Archive am Sonnabend, 5. März 2016 vonstatten. Das Kreisarchiv Sömmerda widmet sich zu diesem Anlass der ehemaligen Finne-Bahn, deren Altverlauf heute Radweg ist. Um 9.30 und 11.00 Uhr wird es in der Rheinmetallstraße 9 dazu relevante Vorträge geben. Führungen durch das Kreisarchiv erfolgen 10.00 Uhr und 11.30 Uhr. – Auch das Stadtarchiv Sömmerda hat an obigem Termin zwischen 9.30 und 13.30 Uhr geöffnet und widmet sich, gemeinsam mit dem Modellbahnclub Saal-Unstrut-Bahn, der Geschichte des Sömmerdaer Turmbahnhofs.
Ausstellungen: Das Spengler-Museum Sangerhausen lädt Heimatfreunde und Interessierte herzlich ein zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Die Goldene Aue – Bilder und Texte einer alten Kulturlandschaft“ gleichfalls am Samstag, 5. März 2016 um 14.00 Uhr. Diese regionalhistorische Ausstellung kann bis 18. September 2016 in unserer alten Kreisstadt besucht werden.
Neue Publikationen: Vor kurzem erschienen, dürfte das reich bebilderte Monumentalwerk „Harz. Bergbaugeschichte – Mineralienschätze – Fundorte“ von Dr. Klaus Stedingk, Dr. Wilfried Ließmann und Rainer Bode et. al. besonders Freunde des regionalen Montanwesens, der Geologie und Mineralogie ansprechen. Das Buch aus dem Bode-Verlag umfasst 804 Seiten, rund 2.000 Abbildungen, weiterhin Karten, Risse, Tabellen usw. Der Preis von 78,00 Euro ist dem prachtvoll ausgestatteten Werk mehr als angemessen!
Mithilfe: Die Schriftleitung der den thüringisch-sächsischen Raum behandelnden genealogischen Zeitschrift „Familie und Geschichte“ ist stets an Veröffentlichungen von neuen Beiträgen zur Familienforschung interessiert, auch und besonders aus dem Raum Artern und Umgegend. Interessenten werden gern vom Heimatverein ARATORA an die Schriftleitung vermittelt.


Kleinbahn

Dienstag, 23. Februar 2016

Die bislang am meisten verbreitete Veröffentlichung des Heimatvereins ARATORA, die erstmals im Herbst 1992 auflegte Broschüre „Die Kyffhäuser-Kleinbahn Artern Berga/Kelbra 1916-1966“, erfährt im Jahr des Doppeljubiläums dieser Eisenbahnstrecke 2016 eine beinahe unveränderte Neuauflage. Damit möchte der Herausgeber den in jüngster Zeit verstärkt erfolgten, diesbezüglichen Nachfragen und Bitten nachkommen, zumal die beliebte Schrift seit Jahren vergriffen ist. „Die Kyffhäuser-Kleinbahn“ der Autoren Andreas und Klaus Schmölling (†) aus Artern umfasst 86 Seiten mit 67 Abbildungen und Faksimiles, weiterhin elf Farbfotos (das ist eine geringfügige Erweiterung des Bildteils um drei Aufnahmen, die aktuelle Neufunde aus der Kleinbahnzeit darstellen). Auf die Neuauflage des Werbeteils der vorhergehenden Ausgabe wurden verzichtet. Bitte jedoch zu beachten: die neue Auflage wird nur in überschaubarer Menge publiziert, weshalb private Vorbestellungen ab sofort vorgenommen werden können (keine Abgabe an Händler bzw. Wiederverkäufer). Die Broschüre wird ausschließlich über den Heimatverein ARATORA und die Buchhandlung „Das Gute Buch“ in Artern erhältlich sein. Der Verkaufspreis beträgt 6,50 Euro. Postversand an auswärtige Interessenten (zzgl. Porto und Verpackung) wird gern vorgenommen. Erstmals angeboten wird die Neuauflage von „Die Kyffhäuser-Kleinbahn Artern Berga/Kelbra 1916-1966“ am Wochenende 2./3. April 2016 auf dem Bahnhof in Artern. Dort erinnert, jeweils von 10 bis 17 Uhr, der Modelleisenbahnverein Kyffhäuserland in seinen Vereinsräumen an das Doppeljubiläum dieser Eisenbahnstrecke. – Unser Bild zeigt die Kleinbahn nahe Ichstedt, im Hintergrund der Kyffhäuser (dieses bislang unpublizierte Privatfoto ist allerdings nicht in obiger Druckschrift enthalten.)


Freitag, 19. Februar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Regionale Postkartensammler sind zu einem Tauschnachmittag am morgigen Samstag, 20. Februar 2016 ab 15 Uhr nach Greußen in das Seniorenzentrum, Am Waidhof 1 eingeladen. Im Mittelpunkt stehen alte Dokumente und Postkarten von 1854 bis heute. Sammler, Tauschwillige, Käufer, Verkäufer und Interessierte aus der Umgebung und den nachfolgenden Orte sind dazu herzlich eingeladen. Auf einer Videowand werden die besagten Dokumente aus den Sammelgebieten Bad Tennstedt, Straußfurt, Sömmerda, Kölleda, Oberheldrungen, bis nach Artern, Bad Frankenhausen, Sondershausen, Großfurra, Kleinberndten, Keula weiter über Schlotheim und Greußen vorgestellt.
Ausstellungen: Am 12. Januar 2016 eröffnete das Naturkundemuseum Erfurt einen neuen Teil seiner Dauerausstellung mit dem Titel "Naturschätze Thüringens ". Mit mehr als 500 Präparaten und moderner Audiotechnik wird über Lebensräume und Artenvielfalt unseres Bundeslandes informiert.
Neue Publikationen: Quasi in den Startlöchern steht die Veröffentlichung eines neuen Buches zum regionalen Verkehrswesen. Die Erstpräsentation von „Die Schifffahrt auf der oberen Saale und Unstrut früher und heute“ aus der Feder von Michael Eile aus Erfurt findet im kommenden Monat auf der Messe MAGDEBOOT (11. bis 13. März 2016) in Magdeburg statt. Das Buch umfasst 224 Seiten und beinhaltet 351 Fotos, es kann unter eile.unstrut@gmail.com oder info@ringelbergverlag.de bestellt werden (Preis: 39,00 Euro zzgl. Versand). Demnächst hier mehr.
Mithilfe: Für eine in Arbeit befindliche (erste) Biografie über Friedrich Georg Göthe/Goethe (1657-1730), den Großvater Johann Wolfgang von Goethes, weiterhin über Besuche des Dichters in unseres Heimat (Artern, Kalbsrieth, Allstedt usw.) sowie über weitere Goethe-Ahnen und -verwandte in unserer Region werden Informationen, Hinweise und Unterlagen erbeten, weiterhin und insbesondere heimatgeschichtlich kompetente Kontakte gesucht, die den Autoren aus Hessen bei seiner Aufgabe behilflich sein könnten. In Kürze darüber mehr hier.


Manfred Schröter

Dienstag, 16. Februar 2016

„Legende“ wird man in der Regel erst nach dem Erdendasein, doch einige schaffen das bereits zu Lebzeiten. In der hiesigen Regionalforschung und damit in seinem ureigensten Wirkungsbereich ist Manfred Schröter aus Berga (Kyffhäuser) so eine Ausnahme. Seit Jahrzehnten ist der rührige Pensionär insbesondere in der Kleindenkmalforschung und -pflege am Südharz, in der Goldenen Aue und der Kyffhäuser-Landschaft sehr aktiv und schon deshalb bekannt wie ein „bunter Hund“. Steinkreuze, Postsäulen, Grenzsteine, Wegweiser, Gedenk- und Inschriftentafeln, Tür- und Wappensteine, Erinnerungsmale, Hochwassermarken usw. sind sein unangefochtenes Metier, aber auch die Verkehrs-und Eisenbahngeschichte unserer Heimat haben es ihm sehr angetan. Manfred Schröters Kurzbilanz dieser langen Zeit: zigtausend geleistete Kilometer zu Fuß und mit dem Auto, ungezählte Kontrollgänge zu historischen Steinen und Denkmälern, tausende Fotos und Zeichnungen, Protokolle sowie Veröffentlichungen, zahllose Kontakte, vielfältige Ideen und Anregungen für Projekte und Vorhaben. Nun hat Manfred Schröter als langjähriger Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue“ den Staffelstab übergeben und Mitte Januar 2016 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung gestellt. Sein Resümee: „Wir haben viele Bürger erreicht und die Heimatgeschichte populär gemacht. Das Interesse daran ist gewachsen.“ Neuer Vereinsvorsitzender ist nun der ebenso interessierte wie engagierte Michael Richter aus Tilleda, der natürlich weiterhin auf die Unterstützung seines altgedienten Amtsvorgängers rechnen kann. Dies umso mehr, als sich „unser Manni“ längs noch nicht aufs Altenteil setzen will und kann. Mit seinem Fundus an Erfahrungen, Wissen und historischen Unterlagen wird er noch viel Hilfestellung leisten, als auch eigene Forschungen unternehmen dürfen. Hierzu wünscht auch der Arterner Heimatverein ARATORA besonders Gesundheit sowie Schaffenskraft, denn so uneigennützige wie liebenswerte Typen wie Manfred Schröter braucht die Forschung auch künftig. Und ganz bestimmt wird er auch beim für dieses Jahr avisierten Vereinsbesuch in Artern mit von der Partie sein, denn auch hier warten noch etliche Kleindenkmale auf den begeisterten und sympathischen Heimatforscher, die er sicherlich noch nicht alle kennt. – Unser langjähriger Partnerverein, der Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“, wurde am 24. November 1990 gegründet. Heute gehören ihm 35 Mitglieder aus mehreren Bundesländern an. Zu den Schwerpunkten der Vereinsarbeit gehören die Kleindenkmalforschung, Genealogie, Chronikarbeit und Archivrecherchen. Mit dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz besteht seit 2008 ein Kooperationsvertrag zur gegenseitigen Unterstützung. Seit 2014 ist der Verein berufenes Mitglied im Beirat des Biosphärenreservats. Diese Aufgabe übernahm (wie könnte es anders sein?) Manfred Schröter. – Unser Bild zeigt ihn anlässlich der 25-Jahrfeier des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue“ im Herbst vergangenen Jahres in Roßla, in der Hand das „Heimatgeschichtliche Jahrbuch 2014 – Zwischen Harz und Kyffhäuser“ (Foto: Heinz Noack, Bennungen).


Freitag, 12. Februar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Am Dienstag, 16. Februar 2016 um 19.30 Uhr stellt Dr. Mario Küßner, Gebietsreferent des Thüringisches Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, im Regionalmuseum Bad Frankenhausen die 2015 auf zwei Grabungsflächen bei Artern entdecken ur- und frühgeschichtlichen Funde und Befunde vor.
Ausstellungen: Nur noch bis 28. Februar 2016 zu sehen ist die Sonderausstellung „1865-2015: 150 Jahre Entdeckung der Barbarossahöhle – Post und Ansichtskarten aus der Sammlung von Peter Kawe“ im Regionalmuseum Bad Frankenhausen. Gezeigt werden zahlreiche Bildbelege, von alten Schwarzweißfotos bis zu hochauflösenden Digitalaufnahmen.
Neue Publikationen: Die Herausgabe eines neuen Mitteilungsheftes hat der Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung für Ende Februar 2016 angekündigt. Im kommenden Monat wird die Publikation an dieser Stelle inhaltlich vorgestellt.
Mithilfe: Für die Illustration eines Artikels über industrielle Flussverschmutzungen um 1900 für die Fortsetzung von „Die Unstrut – Geschichten(n) vom Fluss...“ werden historische Fotos folgender Zuckerfabriken an Unstrut und Helme gesucht: Oldisleben, Artern und Roßleben sowie Roßla, Wallhausen, Oberröblingen und Allstedt.


Grab der frühen Bronzezeit

Dienstag, 9. Februar 2015

Am vergangenen Donnerstag lud das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) zu einem Medientermin mit Bürgermeisterin Christine Zimmer, Heiko Reinhardt, Abteilungsleiter Standortmanagement Industrie, Gewerbe und Konversion der LEG Thüringen, Winfried Ludolph, Leiter Technische Abteilung beim Straßenbauamt Nordthüringen, Dr. Sven Ostritz, Landesarchäologe und Präsident des TLDA, und Dr. Mario Küßner, Gebietsreferent Nordthüringen des TLDA, ins Arterner Rathaus ein. Im Fokus des beinahe vollbesetztem Ratssaales standen die jüngsten Grabungen im Bereich der Kyffhäuserhütte Artern und der Ortsumfahrung Schönfeld–Ringleben, über die Mario Küßner in einem fast einstündigen, sehr spannenden Vortrag referierte. Nachstehend die in einer offiziellen Medieninformation des TLDA zusammengefassten Inhalte dieses Vortrages über die archäologischen Untersuchungen um Artern mit teilweise einmaligen Ergebnissen: Im Jahr 2015 wurde Artern zu einem Zentrum archäologischer Forschung! Die großräumige Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebietes „Kyffhäuserhütte“ (4. Bauabschnitt) und der Bau der Ortsumfahrung Schönfeld–Ringleben (L1172n) ermöglichten dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie tiefe Einblicke in die frühe Besiedlungsgeschichte der heutigen Stadt Artern und ihrer direkten Umgebung. Beide Grabungen führten zur Aufdeckung von bisher in Thüringen Einzigartigem: ein ausgedehnter Feuersteinbergbau (2. Hälfte 4. Jt. v. Chr.) und spezielle Zeugnisse der Landschaftsgliederung (1. Hälfte 1. Jt. v. Chr.). Die Ausgrabungen dauerten von Januar bis Oktober 2015, Fundbearbeitung und vielfältige Untersuchungen für weitere Erkenntnisse aus den einzigartigen Befunden zu über 5000 Jahren Leben, Arbeiten und Sterben bei Artern dauern an. – Hier nun die Details zu beiden Kampagnen: Grabungsgebiet im künftigen Industrie- und Gewerbegebiet „Kyffhäuserhütte“ (4. Bauabschnitt). Ganz im Norden des dieses Gebietes, in dem etwa 6,5 ha Fläche ausgegraben worden sind, bezeugen mehr als 500 Gruben und rund 5 m tiefe Schächte einen über längere Zeit betriebenen Feuersteinabbau. Neben einigen Schaufeln aus Schulterblättern von Rindern, einer Geweihhacke und wenigen weiteren Funden fanden sich auch etwa ein Dutzend menschliche Skelette. Spannendes gilt es in den nächsten Jahren zu klären: Sind die Bergleute selbst hier bestattet worden oder ihre Angehörigen? Sehen wir die normale Bevölkerung, besonders Bevorrechtete oder im Gegenteil entrechtete Sklaven vor uns? Wie sind diese Menschen zu Tode gekommen? Im Bereich des Feuersteinabbaus konnte auch als ältester Befund der Ausgrabungen ein Grab freigelegt werden (4. Jt. v. Chr.; sog. Baalberger Kultur). Ans Ende der Jungsteinzeit gehören knapp zwei Dutzend Gräber; vor allem reich ausgestattete Bestattungen (3. Jt. v. Chr.; sog. Schnurkeramik) zeugen von Rangunterschieden zu jener Zeit. In den Frauengräbern kommen neben Gefäßen und Geräten Tierzahn- und Muschelzierrat sowie einmal eine kleine Kupferspirale vor, in gleich zwei Männergräbern Eberhauer als Teile eines Kopfputzes, der einen hohen gesellschaftlichen Status des Verstorbenen bezeugt, und je einmal eine steinerne Streitaxt und ein Keulenkopf. – Die zweite Grabung fand statt an der Ortsumfahrung Schönfeld–Ringleben (L1172n): Auf der Trasse der derzeit im Bau befindlichen Straße bot sich ein völlig anderes Bild. Es wurden 3 ha ausgegraben, etwa ein Drittel der 1,5 km langen Trasse. Die Mehrheit der archäologischen Hinterlassenschaften gehört einer Siedlung der frühen Bronzezeit (2200-1600 v. Chr.) an, die nachgewiesenen acht bis zu 30 m langen Häuser bestanden dabei nicht gleichzeitig. Zwischen den Gebäuden lagen Vorratsgruben und einige Gräber. Weiter hangabwärts am Rande der Aue eines kleinen Baches sind gleich zwei lineare Systeme untersucht worden, die zu ihrer Zeit eine die Landschaft gliedernde Funktion hatten. Das erste Mal in Thüringen ist dabei ein „pit alignment“ – eine perlschnurartig aufgereihte Grubenreihe – wissenschaftlich untersucht worden. Diese vor allem aus England, seit einigen Jahren aber auch aus dem südlichen Sachsen-Anhalt und Westsachsen bekannten, teils kilometerlangen und verzweigten Strukturen aus der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit dienten mutmaßlich der Begrenzung von Territorien in stark besiedelten Landschaften. In Thüringen scheinen sie auf die Gegend um Artern beschränkt zu sein. Ein wesentlich jüngerer, spätmittelalterlicher Landgraben mit ganz ähnlicher Funktion (und sogar einem Durchlass mit Zuwegung zum Schlagbaum) wurde ebenfalls nachgewiesen. – Als Grabungsleiter waren im letzten Jahr Karin Schwertfeger und Kevin Bartel erfolgreich im Gange; zu obiger Veranstaltung brachten sie eine Auswahl an Fundstücken aus dem Neolithikum und der Bronzezeit mit. Derzeit werden die Objekte durch beide Archäologen erfasst und analysiert. – Unser Bild zeigt ein Grab der frühen Bronzezeit aus dem Bereich der Ortsumgehung SchönfeldRingleben (Foto: © Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Weimar).


Freitag, 5. Februar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Am 27. Februar 2016 findet in Sangerhausen eine feierliche Veranstaltung aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V. statt.
Ausstellungen: Nicht nur für ornithologisch interessierte Natur- und Heimatfreunde zeigt das Regionalmuseum Bad Frankenhausen seit Ende letzten Monats eine Ausstellung im Rahmen des „Projektes Natura 2000 – Rettungsnetz für die Wildkatze & Co.“ über die Bestände von Rot- und Schwarzmilanen – Greifvögel, die auch im Kyffhäuserkreis heimisch sind.
Neue Publikationen: Bereits Ende letzten Jahres erschien als Sonderheft der Reihe „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie eine weitere Publikation. Vorgestellt werden acht streng geschützte Säugetierarten: Fledermaus, Biber, Feldhamster, Wildkatze, Fischotter, Luchs, Haselmaus und Wolf.


Hochwasser in Thüringen

Dienstag, 2. Februar 2016

Hochwasser in Thüringen - diesbezügliche Dokumente aus sechs Jahrhunderten werden in einer neuen Publikation vorgestellt, hierüber informierte uns Dr. Lutz Baseler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG). In der Schriftenreihe des Landesamtes ist soeben als jüngste Veröffentlichung das Buch „Hochwasser in Thüringen – Texte, Karten und Bilddokumente (1500-2013)“ erschienen. Die 174 Seiten umfassende Publikation enthält eine systematische Zusammenstellung von Dokumenten zu über dreißig ausgewählten schweren Hochwasserereignissen in einer Zeitspanne von mehr als einem halben Jahrtausend. Die Autoren Dr. Mathias Deutsch (langjähriges ARATORA-Vereinsmitglied), Dr. Tobias Reeh und Prof. Dr. Karl-Heinz Pörtge haben nicht zuletzt vor dem Hintergrund der dramatischen Hochwasserereignisse der jüngeren Vergangenheit unter anderem in 29 staatlichen und kommunalen Archiven nach zeitgenössischen Unterlagen zu ähnlichen Ereignissen der Vergangenheit recherchiert. So fanden sich beispielsweise Abbildungen von den Flutkatastrophen 1815 und 1890 sowie amtliche Schriftstücke und Pressemeldungen aus den Jahren 1909 und 1981. Mit dem Ziel, die Dokumente einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, sind alle Befunde eingehend untersucht, systematisch geordnet und mit erläuternden Anmerkungen versehen worden. Die Arbeit des Autoren-Trios unternimmt einen Rückblick auf extreme, vergangene Hochwasser und zeigt die Begrenztheit der Schutzwirkung technischer Systeme. Damit wird die Notwendigkeit verdeutlicht, noch bewusster als bisher mit dem Naturereignis Hochwasser umzugehen. Hierzu trägt nicht zuletzt eine verstärkte, öffentlichkeitswirksame Risikokommunikation bei, wie sie die Dokumentation von gegenwärtigen und historischen Ereignissen in Publikationen wie der vorliegenden vermag. Nach dem 2014 erschienenen Buch „Hochwasserabflüsse in Thüringen“ (TLUG-Schriftenreihe 108) ist der jetzt herausgegebene Band die zweite Veröffentlichung in einer speziellen Reihe von TLUG-Veröffentlichungen zum Hochwasser in Thüringen. Dazu sind zwei weitere Bände (Hochwasserereignisse, Hochwassermarken) bereits in Vorbereitung. Die aktuelle Publikation im Rahmen der Schriftenreihe der TLUG (SR111) kann über die Homepage des Amtes zum Preis von 18,50 EUR (zzgl. Porto von 1,65 Euro) bestellt werden.


Freitag, 29. Januar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Am 4. Februar werden zwischen 10 und 13 Uhr im Saal des Rathauses in Artern archäologische Funde der jüngsten Ausgrabungen bei Artern präsentiert. Vertreter des TLDA in Weimar werden diese neuesten vorgeschichtlichen Entdeckungen erläutern.
Ausstellungen: Nur noch bis 28. Februar 2016 zu sehen ist die Jubiläums-Sonderausstellung zum sechzigjährigen Bestehen des Museums für Thüringer Volkskunde in Erfurt. Aus diesem Anlass werden sechzig ausgewählte Sammlungsobjekte gezeigt, die in der Exposition auf besondere Weise dokumentiert werden.
Neue Publikationen: Vorgestellt durch den Förderkreis Heimatgeschichte der Stadt Kelbra wurde am 28. Januar 2016 die zweibändige „Chronik von Kelbra 1897-1993“ von Friedrich Rößler. (Heimatforscher wissen längst die 1900 bzw. vor rund zwanzig Jahren auch als Reprint erschienene „Die Geschichte der Stadt Kelbra am Kyffhäuser verbunden mit einer Heimatskunde“ von Friedrich Wilhelm Ernst Lehmann zu schätzen; nunmehr liegt ein weiteres Jahrhundert Stadtgeschichte in Buchform vor.)
Mithilfe: Für ein mittelfristig angedachtes, genealogisch-personenkundliches Buchprojekt werden Porträts Arterner Bürgerinnen und Bürger seit Beginn der Fotografie bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs gesucht. Unter dem Arbeitstitel „Arterner Köpfe“ sollen (früher) hier populäre, als auch weniger bekannte Personen unsere Stadt in Wort und Bild vorgestellt werden.


Grabung KHA

Dienstag, 26. Januar 2016

Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie hat uns über einen sehr interessanten Termin in Artern informiert, die in der kommenden Woche, und zwar am Donnerstag, 4. Februar 2016 zwischen 10 und 13 Uhr, stattfindet. Dann werden im Sitzungssaal des Rathauses archäologische Funde und Befunde sowie Informationstafeln präsentiert, die über die Grabungen an der Zubringerstraße der Autobahn A71 ins künftige Gewerbegebiet bei Schönfeld sowie im Bereich des Altindustriestandortes Kyffhäuserhütte erzählen. Bürgermeisterin Christine Zimmer wird die Veranstaltung mit kleiner Exposition eröffnen, Vertreter der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen und des Straßenbauamtes Nordthüringen werden gleichfalls zugegen sein. Archäologen aus Weimar berichten über die teilweise spektakulären Entdeckungen bei Artern und stehen den Besuchern als Ansprechpartner gern zu Verfügung. Gefunden wurden u. a. bronzezeitliche Siedlungsreste und sog. pit alignments, das sind bronze- und/oder eisenzeitliche Grubenreihen und Landgräben, die sich netzförmig durch die Landschaft ziehen (deren Bedeutung ist unkar). Zu dieser Veranstaltung sind besonders alle an der Vorgeschichte Interessierten besonders herzlich eingeladen! – Darüber hinaus und ebenfalls zum gleichen Thema gehörend findet am Dienstag, 16. Februar 2016 um 19.30 Uhr im Regionalmuseum Bad Frankenhausen ein Vortrag mit Dr. Mario Küßner, Gebietsreferent Nordthüringen in der Archäologischen Denkmalpflege des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, über neuere archäologische Grabungen bzw. ur- und frühgeschichtliche Forschungen im Kyffhäuserkreis statt. – Vorträge in Artern über die jüngsten Grabungen und Entdeckungen am Rande unserer Stadt sind für das Frühjahr 2016 avisiert. Dann werden in größerem Rahmen die prähistorischen Funde und Befunde auf den beiden in Entstehung befindlichen Gewerbegebieten der Stadt Artern in Wort und Bild vorgestellt. – Unser Foto vom Spätsommer 2015 zeigt geheimnisvolle Erdverfärbungen in enger Konzentration zueinander, die sich bislang einer Deutung verschließen. Ebenso kann das Alter dieser "Löcher" nahe der ehemaligen Kyffhäuserhütte Artern nicht eindeutig zugeordnet werden.  – Nachsatz vom 6. Februar 2016: Diese Erdverfärbungen „entpuppten“ sich im Laufe der Grabungen als verfüllte Schächte zwecks Erlangung von glazial abgelagerten Feuersteinknollen im Untergrund, sind also sehr frühe und damit auch höchst seltene Bergwerksanlagen aus der Jungsteinzeit anzusehen. Andere und offenbar viel jüngere Erdlöcher sollen dem Abbau von Ton gedient haben.


Freitag, 22. Januar 2016

Kurz und knapp bzw. soweit bekannt werden nachstehend für die Lokal- und Regionalforschung relevante Informationen sowie Termine in Auswahl und ohne Gewähr mitgeteilt. Nähere Auskünfte hierzu können gern über den Heimatverein ARATORA erfragt werden bzw. sind in der Regel ohne Mühe online zu recherchieren. Betreffs mitgeteilter Termine kann wegen unentgeltlicher Mitfahrgelegenheiten angefragt werden.
Veranstaltungen: Am 30. Januar 2016 findet um 19 Uhr auf Burg und Schloss Allstedt eine Taschenlampenführung statt, bezeichnenderweise unter dem Titel „Licht ins finstere Mittelalter“.
Ausstellungen: Noch bis 28. Februar 2016 ist die Ausstellung „Brauen und Brennen in der Goldenen Aue“ des Sammlers Paul-Ludwig Schierholz aus Nordhausen in der dritten Etage des Schlossmuseums in Heringen/Helme zu sehen. 
Neue Publikationen: Das Saale-Unstrut-Jahrbuch 2016 für Kulturgeschichte und Naturkunde der Saale-Unstrut-Region, hrsg. vom Saale-Unstrut-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde e.V., erschien im Dezember 2015.
Mithilfe: Für die Fortsetzung unseres erfolgreichen Buches "Die Unstrut - Geschichte(n) vom Fluss zwischen der Sachsenburger Pforte und dem Wendelstein" werden Augenzeugen gesucht, die hierfür über ihre Erlebnisse an oder mit der Unstrut (z. B. Hochwasser, Schwimmschule, Baden, späte Schifffahrt oder Angeln) mündlich oder schriftlich berichten möchten.


19.01.2016

Dienstag, 19. Januar 2016

Die allermeisten evangelischen Gemeindemitglieder hatten wohl eher keine Vorstellung, einige ahnten es sicherlich und nur den wenigsten dürfte wirklich bekannt gewesen sein, was da für ein kunst- und kulturhistorischer Schatz bis vor rund zwei Jahren in der Winterkirche (Ostschiff) der Arterner Marienkirche befindlich war: ein über 500 Jahre altes Gemälde der Kreuzigung Christi auf der Richtstätte des Kalvarienberges (Golgata). Heute ist das spätgotische farbenfrohe Bild in der Dauerausstellung des Angermuseums Erfurt, dem Kunstmuseum der thüringischen Landeshauptstadt, zu sehen. Doch bis dahin hing das Gemälde in fünf, sechs Meter Höhe und damit schlecht einsehbar für die Gemeinde und Kunstinteressierte in der Arterner Stadtkirche. Aufgrund der hier fehlenden Sicherheitsvorkehrungen und vor allem wegen des ungünstigen Kleinklimas im Gotteshaus war der Schritt, das Gemälde nach Erfurt abzugeben, demnach richtig gewesen, und der (kunst-)historisch Interessierte wird sicherlich gern den Weg dorthin auf sich nehmen, um es zu betrachten. – Bis vor kurzem war die Stelle an der Nordwand der Arterner Marienkirche, wo das Gemälde hing, verwaist und nur Haken kündeten vom vormals dort platzierten, spätmittelalterlichen Kunstwerk. Bis zum 23. Dezember letzten Jahres: an diesem Tag erhielt die Kirchengemeinde Artern eine 1:1-Kopie des Gemäldes, um diese in der Marienkirche anzubringen und Besuchern die Aussage des Kunstwerks optisch wieder zugänglich zu machen. Das soll in absehbarer Zeit öffentlichkeitswirksam geschehen. – Das Original des Bildnisses der Kreuzigung Christi ist eine fränkische Arbeit um 1490 und war damit das älteste mobile Inventar der Marienkirche (das Kruzifix datiert erst um 1510/20). Wie das Bild nach Artern kam ist unbekannt, bestenfalls noch zu Lebzeiten des Künstlers. Dann datiert der Besitzanspruch sogar in vorreformatorische Zeit. Wahrscheinlicher aber ist es, dass das Gemälde erst später nach Artern gelangte (dann evtl. nach dem Stadt- und Kirchenbrand von 1608). In Erfurt erfährt der das vormalige Altarbild nun die ihm zukommende Aufmerksamkeit und ist vor allem in ständiger Obhut. Und in Artern? Dort wird und kann man mit der Kopie sicherlich bestens leben können, denn die religiöse und kunstgeschichtliche Aussage des Bildes ändert sich auch mit dem Duplikat keinesfalls! Vielleicht wird auch die hiermit geäußerte Idee aufgegriffen, Ansichtskarten von dieser Kreuzigungsszene drucken zu lassen und diese z. B. zur Unterstützung der Finanzierung der Orgel in der Marienkirche anzubieten – quasi ein Stück Arterner Kirchengeschichte für den Postversand oder aber zum Einrahmen als Bildnis zur heimischen Andacht!