Artern

Zur freundlichen Beachtung (neue Publikationen, Spendenaktionen, Archivwesen) & Aktuelle Meldungen zur heimatkundlichen Arbeit (einmal wöchentlich)

Gipswand

Dienstag, 6. April 2021

Einer der ersten Besuche auf den Arterner Friedhof nach Ende der Winterruhe brachte überraschenderweise ein bislang ungekanntes Detail aus geologischer Vergangenheit wieder ins Blickfeld, trotzdem die Maßnahmen zur Umsetzung angesprochener Situation bereits in den vergangenen Herbst reichen. Gemeint ist die erfolgte Freilegung einer bislang überwuchert gewesenen, natürlichen Gipswand auf der unteren Ebene des Friedhofes, rechts vom Treppenweg zur Solequelle. Etwa sieben Meter lang und teils fast übermannshoch erhebt sich das weiße, in verschiedenen Schichtungen gewachsene Felsgestein nunmehr gut sichtbar, nachdem dort nach vielen Jahrzehnten erstmals zahlreiches Efeu sowie Gesträuch entfernt worden sind (unser Bild). Darüber folgt die oberste Schicht mit Mutterboden. – Natürlich erinnert diese Wand an die auf dem Areal des benachbarten Autohauses bis ins 19. Jahrhundert betriebene Gipshütte, wo in einem Bruch das Gestein abgebaut und danach vor Ort verarbeitet worden ist. Dieser geologische Aufschluss ist somit eines der letzten relevanten, oberirdischen Relikte Millionen Jahre alter Ablagerungen bzw. auch des Abbaus und der Nutzung des Gipses, aus dem bereits die mittelalterliche Stadtmauer errichtet worden ist. Ein entsprechend herzlicher Dank an die Verwaltung des Friedhofes für die Freilegung und Erhaltung der Felsen wurde bereits übermittelt! – Die Aufstellung einer Info-Tafel an diesem für Artern einmaligen erdgeschichtlichen Relikt wäre angebracht! Der Heimatverein ARATORA hat deshalb bereits Kontakt aufgenommen, um dies im Rahmen des GeoPfades Artern in Verwaltung des GeoParks Kyffhäuser umzusetzen. Ein Geologe, der den Text hierfür schreiben würde, ist bereits gefunden worden. - Interessierte sei in diesem Kontext auf die sehr informative Broschüre „GeoPfade – Unerwartete Begegnungen auf steinigen Wegen“ hingewiesen, wo neun Geopfade rund um den Kyffhäuser vorgestellt werden; erhältlich u. a. in der Kyffhäuser-Info Bad Frankenhausen.


Frontispiz Bildband

Dienstag, 30. März 2021

Besonders an der Arterner Stadtgeschichte Interessierte dürften sich freuen: Zwei der geplanten drei Veröffentlichungen in diesem Jahr sind bereits fertig! Für den (N)Ostalgie-Kalenders 2022 „Artern vor einem Vierteljahrhundert“ und dem Bildband „Arterner Momente aus einem Jahrhundert Fotografie - Ein Konvolut aus privaten Bilderalben und der Sammlung des Heimatvereins ARATORA“ wurden in den vergangenen Tagen die Schlusskorrekturen vorgenommen und liegen jetzt vor – zunächst aber nur in digitalen Druckfassungen! Der Bildband soll, abhängig von der perspektivischen Verkaufssituation, im späten Frühjahr oder Frühsommer veröffentlicht werden, der Kalender dann im Herbst mit dem Zwiebelmarkt als zeitlichem Ziel. - Nach umständehalber etwas längerem Zeitraum, in dem beide Produkte beiseite geschoben worden sind, kann eingeschätzt werden, dass diese in Bild und Layout wiederum sehr attraktive Druckerzeugnisse sein werden. Besonders die im Bildband verwendeten Fotos zeigen zahlreiche historische Motive und Einzeldarstellungen, die nie zuvor publiziert werden sind. Der nächstjährige Kalender ist qualitativ und optisch jenem vom 2020 ähnlich, weil für diesen erneut aus derselben Bildquelle geschöpft worden ist (Arterner Fotosammlung von Ehrenbürger Walter Funcke aus Einbeck). - Ein Wermutstropfen sei trotzdem mitgeteilt: Aufgrund der Schließung des Guten Buches in Artern und einem damit weggebrochenen wichtigen Standbein im Vertrieb wird sich die Auflage beider Schriften auf lediglich je 200 Stück beschränken! Es kann somit nicht mehr garantiert werden, dass bei verspäteter Nachfrage nach Herausgabe noch Exemplare vorrätig sind! - Unser Bild zeigt vorab das Frontispiz des neuen Bildbandes mit noch nie veröffentlichter Zeichnung der Löwen-Apotheke.


CG1-2021

Dienstag, 23. März 2021

Die aktuelle Edition der Zeitschrift „Computer-Genealogie – Magazin für Familienforschung“ (unser Bild) zieren u. a. eine Synagoge und der Davidstern; diese weisen bereits auf das Schwerpunktthema der Ausgabe 1/2021 hin: Jüdische Genealogie – im Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ auch eine Reverenz an dieses Jubiläum. Im Themenblock hierzu werden zunächst jüdische Quellen in der Familienforschung aufgezeigt, u. a. Personenstandsregister, staatliche Verzeichnisse, Archive sowie lokale Unterlagen. Die oftmals anzutreffenden Problematik jüdischer Konvertiten behandelt anschließend der Bericht „Judentaufen in Köln“. Möglichkeiten und Grenzen der DNA-Genealogie, hier hinsichtlich jüdische Ahnen, werden danach kritisch untersucht. – Es folgt eine Vereinsvorstellung: das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen, Baden-Württemberg; dieses „sammelt und archiviert Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefe und macht sie der Wissenschaft und der Allgemeinheit zugänglich.“ Eine völlig neuartige Visualisierung genealogischer Forschungen wird danach vorgestellt; diese wurde entwickelt, weil die Darstellungen in herkömmlichen Stammbäumen nur eingeschränkt Daten, Relationen und zeitliche Abläufe anzeigen können. Es folgt eine Aufsatz über „Deutsche in Australien“ als hilfreiche Handreichung für Forschungen im Ausland. Diverse Kurzmeldungen informieren dann über Aktuelles aus der Ahnenforschungen, ehe sich die Betrachtung „Onlinestammbaum oder Genealogieprogramm?“ anschließt. Ein Bericht zum Deutsch-Französischen Krieg, über ein altes Familienerbstück sowie weitere aktuelle Meldungen beschließen die neue, wie immer sehr informative und kurzweilige Zeitschrift „Computer-Genealogie“ des Vereins für Computer-Genealogie. Deren nächste Ausgabe erscheint Ende Juni 2021 und wird sich dann mit „Forschungen im Netz“ beschäftigen. Wir berichten gern auch hierüber!


Goethes Ahnenhaus

Dienstag, 16. März 2021

Mit etwas Verzögerung trafen vor wenigen Tagen die in einer großen Bibliothek bestellten Digitalisate alter Zeichnungen des Goethe-Ahnenhauses in der Harzstraße 10 beim Heimatverein ARATORA ein. Diese noch nie veröffentlichten Bilder wurden 1875 und 1894 geschaffen und zeigen das Haus noch in Fachwerkausführung (dieses wurde 1880 verputzt). Die ältere der Zeichnungen wurde von einem damals Vierzehnjährigen gemalt und ist eine offenbar äußert korrekte Wiedergabe in perspektivischer Ansicht. Nur mit der Darstellung der Straßenpflasterung hatte der junge Künstler diesbezüglich Schwierigkeiten. Äußerlich zur aktuellen Ansicht unterscheidet sich das Haus damals in erster Linie im Parterre. Damals befand sich die Eingangstür im linken Bereich des Baukörpers, rechts war ein Doppelfenster (heute ist die Tür in der Mitte sowie links und rechts davon je zwei Fenster.) - Die zweite Darstellung des Ahnenhauses ist eine Kohlezeichnung. Der Künstler hat sich mit dem Kürzel W. B. 94 verewigt; wer sich dahinter verbirgt ist noch unklar. Als Unterschrift ziert nachstehender Text die Zeichnung: „Wohnhaus des Schmiedemeister[s] Hans Christian Göthe Ur=Großvater des J. W. Göthe. 1671. zu Artern.“. Die Zeichnung ist sehr akkurat und detailreich ausgeführt, wobei der Künstler halb schräg auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand. Das geöffnete Flügeltor erlaubt einen Blick in den Innenhof. Die Darstellung eines Pferdes sowie zweier Hufschmiede, die beim Hufbeschlag tätig sind, ist weniger gelungen und erinnert an Naive Kunst. – Trotzdem das Layout des voraussichtlich Mitte 2021 erscheinenden neuen Arterner Bildbandes bereits fertig ist, wird eines der beiden Bilder noch nachgeschoben und dort erstmals publiziert, die andere Zeichnung dann später! Unser hier beigefügtes Foto zeigt das Göthe-Haus als Ausschnitt einer historischen Postkarte.


Menhir von Buttelstedt

Dienstag, 9. März 2021

Unter dem Arbeitstitel „Die Speckseite von Edersleben - Sagenhaftes und Überlieferungen zu einem verschwundenen Menhir“ wird derzeit an einer Abhandlung gearbeitet, die in der nächsten Ausgabe der Heimatblätter des befreundeten Geschichtsvereins Goldene Aue erscheinen soll; das wird voraussichtlich um den bevorstehenden Jahreswechsel der Fall sein. Im Fokus steht ein um 1860 infolge der Separation zerstörtes archäologisches Bodendenkmal aus der Jungsteinzeit. Hierzu wurden im Vorfeld Daten und Quellentexte ermittelt, die als Grundlage für eine sechsseitige Darstellung dienen. Unter anderen werden die mit diesem Langstein verbundenen Sagen, dessen vormaliger Standort und Umgebung, historische Beschreibungen des Menhirs, dessen spätere Funktion an der Flurgrenze zur Wüstung Büchen, die damit verbundenen Flurnamen und nicht zuletzt die mutmaßliche Rolle der Speckseite von Edersleben im Kontext der mittelalterlichen Rechtsprechung erklärt. Im Ausblick werden weitere erhaltene bzw. zerstörte Menhire in der näheren Umgebung zumindest benannt. - Unser Bild zeigt den Menhir von Buttelstedt im Kreis Sömmerda nach dessen Versetzung vom ursprünglichen Standort.


Grabstein

Dienstag, 2. März 2021

Die vorgesehene Wiederherstellung des historischen Grabdenkmals von Marie Sophie Elisabeth Walter (1796-1850) auf der Arterner Friedhof verzögert sich leider. Die für die zurückliegenden Wintermonate beabsichtigte Sanierung konnte nicht vonstatten gehen, weil der beauftragte Steinmetz infolge der Corona-Pandemie im Hauptgeschäft zu sehr belastet war und noch immer ist. Daher kann mit einer Erneuerung und Neuaufstellung voraussichtlich erst in der bevorstehenden schönen Jahreszeit gerechnet werden. - Derzeit befindet sich der aus drei massiven Elementen bestehende Stein noch abgelagert auf dem Gelände des Bauhofes (unser Bild). Beabsichtigt ist die Reinigung des Denkmals und die anschließende Neugravur der Texte, danach die Aufstellung an einem standfesten Ort. Zuvor befand sich das Grabmal oberhalb der Ruhestätte Romeiß nahe der Solequelle und musste 2019 infolge Instabilität des Untergrundes dort abgebaut werden. - Die auf dem Stein Verewigte war die Gattin des Besitzers der einstigen Ziegelei Walter an der Unstrut und starb mit 53 Jahren an Cholera, die 1850 in Artern wütete; als zusätzlicher Grund des Ablebens kam laut Sterbeeintrag im Kirchenbuch Nervenfieber hinzu.


Töpfer

Dienstag, 23. Februar 2021

Über das Für und Wider von Maßnahmen der Quarantäne (-verlängerung) scheiden sich seit nunmehr über einem Jahr die Geister; auch in Artern wird kontrovers darüber und besonders zu den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen diskutiert. - Einen historischen Bericht mit dem Titel „Ein Brief der Sangerhäuser Töpfer an den Arterner Stadtrat“ über Infektionsvorsorge in Artern im späten 17. Jahrhundert aus der Sangerhäuser Zeitung vom 6. Februar 1923 sandte uns kürzlich Christine Stadel aus der Berg- und Rosenstadt. Parallelen zu heute sind darin offensichtlich: „Am 10. Januar 1683, richteten die Sangerhäuser Töpfermeister an den „Ehrenfesten vorachtbaren und wohlweisen Herrn Burgemeister und Rat der gräflich mansfeldischen Stadt Artern“ ein höfliches Schreiben, man werde wohl in gutem Andenken haben, dass sie, die Meister des Töpferhandwerks, seit geraumer Zeit mit schwerer Breste [Bürde] belegt seien, d. h. da durch Sangerhausen eine Seuche, die „Pest“ schlich, war ihre Ware abgesperrt worden. Dadurch kamen sie in große Not. In Artern hätten sie aber doch ihre Töpferware jederzeit um billigen Preis verkauft, auch noch mehrere Töpferkammern gepachtet gehabt, auch seien sie mehrmals ersucht worden, mit Töpfen herüberzukommen und solche vor der Stadt abzuladen, von wo sie von Weibern in die Kammern gebracht und auf dem Markte durch Weiber verkauft werden sollten. So habe man’s auch in Allstedt getan. Denn ihre Ware sei durch’s Feuer gesäubert und gereinigt. So möchten sie denn jeden Montag zwei Karren Töpferwaren [nach Artern] herüberschicken. Am nächsten Tag schon bestätigte der Arterner Stadtrat sein Einverständnis.“ - Einerseits überrascht die fast modern anmutende Argumentation der Töpfer aus Sangerhausen betreffs der Sterilisierung ihrer Ware in den Töpferofen sowie der Einsatz heimischer Frauen für Botendienste innerhalb der Stadt Artern, andererseits die äußerst rasche Entscheidung des Arterner Rates. - Unser Foto mit Abbildung eines Töpfers wurde aus Oeser, H. L.: Deutsches Land und Deutsches Volk. Ein Bilderwerk, Berlin 1933, entnommen.


Harzzeitschrift 2020

Dienstag, 16. Februar 2021

Ein Buchklassiker der Regionalgeschichte erscheint dieser Tage im Lukas-Verlag für Kunst und Geistesgeschichte: die Harz-Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde e.V. (unser Bild). Bereits von 1868 bis 1942 erschien eine monumentale Sammlung gleichen Titels zur Vergangenheit des nördlichsten deutschen Mittelgebirges und seiner Vorlande, ehe seit den späten 1990er Jahren die neue Folge dieser Zeitschrift die Tradition der Vorgängerreihe wieder aufnahm. Die neue Ausgabe für das Jahr 2020 beinhaltet nachstehende Aufsätze zur Geschichte des Harzes: Aufstieg und Formierung der Reichsministerialität im Harz (Jan Habermann), Klosterlandschaft Sachsen-Anhalt (Ingrid Würth), Adlige Stifterkultur – Klöster und Adel im Harzraum. Die Memorialstiftungen der Grafen von Blankenburg-Regenstein bis 1300 (Nathalie Kruppa), Neue Forschungen zur Gründung des Zisterzienserklosters Michaelstein (Simon Sosnitza), Franziskaner in Quedlinburg (Franz Runst), Die evangelische Germania sacra im mitteldeutschen Raum. Ein Forschungsüberblick zu den Domkapiteln auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts (Paul Beckus). Ergänzt wird die neue Jahresschrift mit einer Literaturschau und Berichten. - Diese, wie auch die Harz-Zeitschriften ab 1998, sind beim Lukas-Verlag bestellbar, deren Inhalte können auf der Firmen-Homepage ermittelt werden. - Für Freunde der älteren Ausgaben zur Harz-Forschung ist nachstehender Hinweis bestimmt von Interesse: Auf der Universal Multimedia Electronic Library (UrMEL) der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena sind sämtliche Jahrgänge von 1868 bis 1942 nach Artikeln in digitalisierter Form abrufbar. Vor allem auch für die historische Forschung in Raum Südharz-Kyffhäuser-Goldene Aue sind dort zahlreiche interessante und maßgebliche Artikel veröffentlicht worden. Darüber hinaus werden auf rambow.de die Ausgaben der Harz-Zeitschrift von 1868 bis 1932 als komplette PDF zur Verfügung gestellt.


Kalender 2022

Dienstag, 9. Februar 2021

Wie bereits zu Anfang des Jahres hier berichtet, ist die Arbeit am (N)Ostalgie-Kalender 2022 mit dem Titel „Artern vor einem Vierteljahrhundert“ damals insoweit schon beendet gewesen, als dass Bilder und Texte zur Herstellung von Layout und Satz komplett vorlagen. Eben diese Setzarbeiten sind mittlerweile auch schon erledigt, sodass der nächste Kalender mit Motiven aus der Vergangenheit der Stadt Artern nunmehr komplett digital vorliegt (unser Bild). Nachdem letzte Korrekturen erledigt sind, könnte theoretisch mit dem Druck begonnen werden. Praktisch wird dies aber erst im Sommer vollzogen, vor allem um rechtzeitig regieren zu können, falls es auch dieses Jahr ein Heimat-Shoppen im September geben sollte. Andernfalls wird der (N)Ostalgie-Kalender 2022 planmäßig erstmals zum Zwiebelmarkt angeboten. – Hinsichtlich des Vertriebs wird es allerdings einschneidende Änderungen geben: Da es leider keinen Buchhandel mehr in Artern gibt, wurde die Auflage von 300 auf 200 Exemplare verringert! Aufgrund der hohen Nachfrage ist es also ratsam, Reservierungen bzw. Bestellungen zu initiieren. Ab wann und wie das möglich ist, wird rechtzeitig online und in der lokalen Presse mitgeteilt.


Saale-Unstrut-Jahrbuch 2021

Dienstag, 2. Februar 2021

Das Ende des Vorjahres erschienene „Saale-Unstrut-Jahrbuch 2021“ (unser Bild), editiert vom Saale-Unstrut-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde e.V., behandelt auch in seiner aktuellen Ausgabe ausgewählte Aspekte zur Vergangenheit und Gegenwart der Saale-Unstrut-Landschaft. Der Herausgeber bewirbt die 160seitige Neuerscheinung zur Landes- und Regionalgeschichte, erhältlich über den Buchhandel (Preis: 10 Euro), wie folgt: „Das Saale-Unstrut-Jahrbuch trotzt der Corona-Krise und präsentiert im 26. Jahrgang seinen Lesern wie gewohnt einen bunten Reigen aus unterschiedlichen Bereichen der Kulturgeschichte und Naturkunde. Einen Schwerpunkt bildet wieder der 2018 in die UNESCO-Welterbeliste eingeschriebene Naumburger Dom mit Beiträgen zum Stiftergedenken im Mittelalter und zum Stand des geplanten Welterbe-Informationszentrums sowie einer Spurensuche nach den historischen Kirchenbänken der Domkirche, die ihren Weg bis in einen Berliner Literatursalon und die Wohnung von Wolf Biermann gefunden haben. Weitere Beiträge widmen sich dem Naumburger Schulrektor und Musiktheoretiker Heinrich Faber (um 1490–1552) und der Geschichte des Naumburger Schützenhauses an der Vogelwiese. Zeitz ist mit einem Beitrag zu den aktuellen Grabungsergebnissen am alten Benediktinerkloster Posa und einem Bericht über die neu begründete Zeitzer Bibliotheksinitiative vertreten. Beiträge zum Architekturhistoriker Christian Ludwig Stieglitz (1756–1836), den beiden Unstrutmühlen in Freyburg und Zeddenbach, der Geschichte des mitteldeutschen Verkehrsbereichs zwischen Eisenach und Leipzig und »fromme Geschichte(n)« aus dem Bistum Naumburg-Zeitz runden den kulturgeschichtlichen Themenblock ab. Die Naturkunde widmet sich in diesem Jahr der Tierwelt in den Bäumen unserer Region sowie der geschützten Haselmaus. Schließlich werden mit dem Naumburger Theologen Peter Schmidt (1932–2019) sowie dem Zeitzer Mykologen Wolfgang Schindler (1935–2020) zwei Persönlichkeiten in Nachrufen gewürdigt, die sich in den letzten Jahrzehnten um die Saale-Unstrut-Region besonders verdient gemacht haben.“


St. Bartholomäus

Dienstag, 26. Januar 2020

In bester Tradition der langjährigen Darstellung kulturhistorisch bedeutsamer Denkmale auch in unserer Region erschien Ende des vergangenen Jahres eine 80seitige, reich bebilderte Broschüre über die Kirchen St. Bartholomäus und St. Ursula in unserer Nachbarstadt Wiehe (unser Bild); Herausgeber ist der Förderverein der beiden Gotteshäuser. - Zur Bartholomäus-Kirche wird in kurzen Kapiteln zunächst folgendes berichtet: über dessen Namensgeber, aus der Chronik des Hauses, zu den Pfarrern, Organisten und den Sanierungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Es schließen sich an die Sehenswürdigkeiten des Bauwerks, u. a. Kanzelaltar, Opferstock, Taufstein, Abendmahlkelch, Altarleuchten, Begräbnisse in der Kirche, Epitaphien, Grüfte, Gewölbe, Turm mit Turmuhr, Glocken, Sandsteintafeln, Sonnenuhr, Gedenktafeln für die Gefallenen beider Weltkriege. Ortsgeschichtlich bedeutsam ist die Wiedergabe einer Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert mit dem Kirchplatz aus Motiv, die erst vor nicht allzu langer Zeit über einen Familienforscher als Original nach Wiehe kam. - Ähnlich ist die kulturhistorische Darstellung der Friedhofskirche St. Ursula aufgebaut, die sich als zweiter Teil der Veröffentlichung anschließt, wobei die dortigen, geschichtlich bedeutsamen Grabstätten und -denkmale im Mittelpunkt stehen, die akribisch aufgelistet worden sind. Als Ausblick wird noch aus der Geschichte des Pfarrhauses von 1858 berichtet, weiter über die evangelische Gemeinde heute sowie den Förderverein beider Kirchen. Als für den Leser besonders erfreulich müssen die zwei als Faltseiten gestalteten Innenumschläge hervorgehoben werden, die die Grundrisse beider Kirchen sowie Standorte wichtiger Denkmale zeigen. - Ortsgeschichtlich und kirchenhistorisch hat der Interessierte mit der neuen Veröffentlichung aus der Ranke-Stadt eine trotz des knappen Umfangs an Informationen und Bildern reichhaltige, sehr attraktive Publikation in Händen. Glückwunsch und Kompliment an die Verfasser dieser Broschüre, die mit Inhalt und Layout gut und gern als Vorlage für weitere Kirchen dienen könnte, die hoffentlich in Zukunft dergestalt vorgestellt werden! Für nur fünf Euro ist diese unter Mitarbeit langjähriger Heimatfreunde entstandene Abhandlung u. a. beim Pfarramt des Kirchspiels Wiehe erhältlich.


CG 4-2020

Dienstag, 19. Januar 2021

In der aktuellen, bereits Ende Dezember 2020 erschienenen Ausgabe der Zeitschrift „Computer-Genealogie“ (unser Bild) wurde die Thematik „Familiengeschichte(n) erzählen“ in den Fokus gestellt. Im ersten Artikeln werden hierzu Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Familienchronik aussehen kann: vom gehefteten Einzelstück bis hin zum Buch, gedruckt oder digital. Der Folgeartikel widmet sich dem Layout sowie den für eine Chronik nutzbaren Schriftarten. Historische Schriftarten, mit denen der Text abgefasst werden kann, werden danach vorgestellt. Der komplexeste und nicht selten komplizierteste Abschnitt kommt anschließend: „Die Familiengeschichte in Worte fassen“. Auch hierzu werden nützliche Hinweise gegeben, wobei sogar das Diktieren auf elektronische Geräte in Betracht gezogen wird (allerdings nur mit händischer Nachbearbeitung von derart erstellten Texten). Mit „Historische Karten für die Familienchronik“ gibt es dann wichtige Winke zur Integration von Kartenmaterial zwecks Veranschaulichung z. B. allgemeiner politischer Zustände sowie von Wanderbewegungen von Familien und Personen. Interessante Einblicke gibt es dann hinsichtlich der Softwarefunktion zur Bucherstellung aus genealogischen Programmen. - Dem monothematischen Hauptblock folgen noch News, Meldungen sowie Kurzartikel zur Geschichte, der Familienforschung und aus dem Verein für Computer-Genealogie. Ende März 2021 erscheint die nächste Ausgabe der Zeitschrift, die sich primär mit jüdischer Genealogie beschäftigen wird.


Aus Stammbaum

Dienstag, 12. Januar 2021

Die Arbeit am Stammbaum der Familie Schmölling in Nordthüringen und am Südharz, begonnen als potentiell sinnvolle Überbrückung des ersten sog. Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020, hat sukzessive beachtliche Ausmaße angenommen. Waren es anfangs gerade einmal rund 450 Personen, die nachgewiesen waren, hat sich diese Zahl inzwischen fast versiebenfacht! Das heißt, nunmehr sind knapp 3.000 Verwandte und Vorfahren überwiegend aus den heutigen Kreisen Mansfeld-Südharz und Kyffhäuser ermittelt worden. Möglich wurde diese Steigerung auch infolge von öffentlich zugänglichen Digitalisaten historischer Kirchenbüchern aus dem Sudetenland, wohin ein relevanter Familienzweig reicht. - Bislang wurden für erwähnte Forschungen mehr als eintausend Arbeitsstunden aufgewendet! Dass sich dieser außerordentliche Aufwand lohnt, zeigt der Blick in das dafür genutzte Ahnenprogramm sehr eindrucksvoll (unser Bild: Stammbaum-Ausschnitt). Etliche Vorfahren in Artern reichen ununterbrochen bis zum großen Stadtbrand von 1683 zurück bzw. rechnerisch sogar noch in die Zeit davor. Genealogische Relationen konnten bislang u. a. mit nachstehenden, teils sehr alten Arterner Familien festgestellt werden: Banse (Panse), Brambach, Braune, Brünner, Engelhardt, Enke, Gänsehals, Große, Haake, Helm, Henze, Jahn, Keßler, Kortes, Krause, Liebau, Löwenstein, Mertens, Obstfelder, Ordnung, Rausche, Schönau, Seyferth, Sorgler, Stecher, Vogel, Wächter, Weidler, Weise und Werner. - Der geografisch am weitesten entfernteste Ahn fand sich als Spätauswanderer in New York kurz vor dem Ersten Weltkrieg, die ältesten Ahnen waren in Großleinungen und Hainrode im Südharz bzw. um Eisleben zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und oft auch schon davor ansässig. Der zeitlich am weitesten zurückreichende genealogische Einzelbeleg zur Familie Schmölling datiert in das Jahr 1506! Als historisch bedeutsame Personen im Stammbaum seien erwähnt: Hufschmied Hans Christian Göthe, Urgroßvater des Dichters, in relativer genealogische Nähe. Weitläufige Verwandtschaft hingegen besteht zu dem gleichfalls aus Artern stammenden, seinerzeit sehr bekannten Historiker und Buchautor Johann Christoph Krause (1749-1799), Professor für Philosophie und Geschichte in Halle/S.


Titel Kalender 2022

Dienstag, 5. Januar 2021

Wie, warum und von wem auch auch immer in die Welt gesetzte Befürchtungen, der (N)Ostalgie-Kalender 2022 würde nicht erscheinen, können getrost negiert werden. Vielmehr ist der Kalender für das kommende Jahr, der zum Zwiebelmarkt im Oktober 2021 erstmals angeboten werden soll, sogar schon fertig und muss nur noch zu gegebener Zeit gedruckt werden! Möglich allerdings, da der Verkauf über „Das gute Buch“ nun leider nicht mehr möglich, dass die Auflage verringert wird. - Der Kalender für 2022 trägt den Titel „Artern vor einem Vierteljahrhundert“ und ist, wie schon dessen Vorgänger von 2020, mit Fotos bestückt, die der Arterner Ehrenbürger Walter-Wilhelm Funcke aus Einbeck zu Anfang/Mitte der 1990er Jahre geschossen hat. Nachstehende Motive sind für den wie gehabt 28 Seiten mit 32 Abbildungen umfassenden Kalender bereits gesetzt: Blick von der Marienkirche auf die Harzstraße auf der Titelseite (unser Bild), drei altehrwürdige Geschäfte am Scholl-Platz, der Nordhäuser und Leipziger Straße, Blick zur Alten Poststaße und auf den Oberen Hof, weiterhin Wohnhäuser in der Neuen Straße, Wertherstraße, Kirchstraße, Geschäfte in der Nordhäuser Straße, Läden auf dem Scholl-Platz, Hotel Stadt Artern, ehemalige Kreisdienststelle der Stasi, Dachlandschaft vom Rathaus aus, Wohn- und Geschäftshäuser in der Leipziger Straße, das Konsum-Cafe, Ritterstaße, Straße der Jugend, „Klohäuschen“ in der Leipziger Straße, obere Ritterstraße, sanierte Veitskirche, Wasserstraße vom Rathausturm, Marktplatz und Sparkasse, Johannisstraße sowie Unterer Hof, außerdem: abgerissene Häuser südlich der Marienkirche und auf dem alten Wasserschlosskomplex. - Vom aktuellen Kalender für das Jahr 2021 „Artern zwischen Goetheplatz und Siedlung“ sind mittlerweile nur noch einige Restexemplare beim Verein erhältlich!


Arterner Heimatbuch

Freitag, 1. Januar 2021

Allen unseren Besuchern ein gesundes neues Jahr 2021, verbunden mit dem Wunsch, auch künftig unserer Homepage und damit der Heimatforschung treu zu bleiben! Gleich zu Beginn der Jahres können wir ein interessantes Angebot machen: Dem Heimatverein ARATORA liegen Bitten vor, zwei Exemplare des mittlerweile raren „Arterner Heimatbuches - Natur- und Kulturgeschichte der Stadt Artern von Urzeiten bis zur Gegenwart“ (unser Bild) von Ewald Engelhardt zu vermitteln. Diesem Ansinnen kommen wir hiermit gern nach, wobei die zwei Ausgaben des nach wie vor maßgeblichen lokalgeschichtlichen Werks zur Arterner Stadtgeschichte (408 Seiten mit zahlreichen Abbildungen) vorrangig in Hände von historisch Interessierten gelangen möchten. Der Zustand der 1913 gedruckten Bücher ist dem Vernehmen nach altersbedingt gut bzw. mit nur leichten Lädierungen. Der Verhandlungspreis je Exemplar beläuft sich auf 150 Euro je Buch (antiquarisch bedeutend teurer!). Es wird daher ab Sonnabend, 2. Januar 2021 zunächst um Anruf beim Vorstand gebeten (Tel. 03466 320139), die Interessenten und deren Erreichbarkeit werden dann nach Einwilligung den aktuellen Eigentümern der Bücher mitgeteilt. Der Heimatverein ARATORA spielt nur hierbei lediglich eine Vermittlerrolle, hat also kein Mitspracherecht bei der Veräußerung der Bücher und erhält auch keinerlei Provision!